Montag, 14. Dezember 2009

Wer will das bezahlen? Fast niemand!

Rupert Murdoch, den Pressezaren, werden diese Umfrageergebnisse nicht freuen: 80 Prozent aller Internetuser finden, dass Inhalte wie News kostenlos sein sollen. Murdoch hat sich in letzter Zeit vehement dafür ausgesprochen, dass Zeitungen viel konsequenter für ihre Internet-Angebote Bezahlung verlangen sollten.

Ironischerweise wurde die GfK-Umfrage zum Thema bezahlte Inhalte vom Wall Street Journal Europe in Auftrag gegeben. Rupert Murdoch besitzt neben vielen anderen Medien auch das Wall Street Journal und hat sich pointiert zu diesem Thema geäussert: Qualitätsjournalismus sei nicht billig, gab er zu Protokoll nachdem sein Imperium dieses Jahr grosse Verluste eingefahren hatte. Man wolle deshalb anfangen, für alle Inhalte Geld zu verlangen.
Das könnte schwierig werden.
In der aktuellen Studie wurde nämlich unter anderem danach gefragt, inwieweit Internetnutzer bereit wären, für Inhalte zu bezahlen – insbesondere wenn es Angebote wie Nachrichten, Unterhaltung und Wissen, wie beispielsweise Wikipedia, beträfe. 80 Prozent der Befragten möchten wie bisher den kostenlosen Zugriff auf die Inhalte im Web haben: ein Drittel aller Befragen ist der Meinung, dass Internetinhalte nicht nur nichts kosten dürfen, sondern auch noch werbefrei sein sollten! Die meisten Anwender, nämlich 46 Prozent, nehmen aber Werbung in Kauf, wenn sie dafür gratis lesen können.
Die Ergebnisse der Studie, die in 16 europäischen Ländern und den USA durchgeführt wurde, vermögen eigentlich nicht zu überraschen. Web-User haben sich in den letzten Jahren daran gewöhnt, dass fast alle Inhalte im Internet gratis sind, und die Website-Betreiber werden sich wohl kurz und mittelfristig mit Finanzierungsmodellen abfinden müssen, die auf Werbung basieren, und die teilweise ja auch schon ganz gut funktionieren - obwohl das schrumpfende Werbevolumen während diesen wirtschaftlich schwierigeren Zeiten vielen Verlagen zu schaffen macht. Trotzdem hat sich gerade im Newsgeschäft das Multichannel-Angebot inzwischen etabliert – Papier und Bildschirm ergänzen sich nämlich ausgezeichnet.

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