Vertrauen
Sie Ihrem Navigationsgerät hundertprozentig? Vertrauen ist zwar gut, aber
Kontrolle ist besser – auch im digitalen Zeitalter. Das wissen all jene, die von
ihrem Navigationsgerät schon mal so richtig an der Nase herumgeführt wurden. Wer
sich bewusst ist, dass dies durchaus passieren kann, versucht sich abzusichern,
bevor er in der Sackgasse steckt.
Navigationsgeräte, wie das abgebildete TomTom, sind extrem hilfreich, können aber durchaus auch in die Irre führe. |
“Sie
haben Ihr Ziel erreicht“, tönte das TomTom Navigationsgerät mit sonorer Stimme.
Tatsächlich war die Küstenstrasse, auf der wir uns befanden, zu einem abrupten
Ende gekommen. Nur ein felsiger Steilhang lag
zwischen uns und der Italienischen Riviera. Wo eigentlich ein Hotel stehen
sollte, wucherten nur Büsche. Gebäude waren weit und breit keine in Sicht.
Es war
nicht das erste Mal, dass uns unser Navi an der Nase
herumgeführt hat. Was normalerweise völlig reibungslos funktioniert, kann mit
einem Navigationsgerät ohne weiteres auch fehlschlagen. Statt an einer
öffentlichen Adresse am See in Ascona, findet man sich dann in einem
nahegelegenen Wohnquartier auf einem privaten Hausvorplatz an einer Adresse,
die nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem programmierten Ziel aufweist.
Woran
kann das liegen?
Eines
der häufigsten Probleme, das zu falschen Anweisungen führt, sind veraltete
Kartendaten. Ihr Navi ist nur so genau, wie das Kartenmaterial, das darauf
abgespeichert ist. Wer sich auf sein Navigationsgerät verlassen will, tut also
gut daran, die gespeicherten Karten regelmässig zu aktualisieren.
Es gibt
allerdings auch andere Gründe, weshalb ein Navigationsgerät Sie in die Irre
führen kann. So gibt es durchaus Situationen, in denen das Satellitennetzwerk,
auf das sich ihr Gerät verlässt, keine oder ungenaue Daten übermittelt – zum Beispiel
wenn die atmosphärischen oder ionosphärischen Bedingungen schlecht sind. Aber
auch die direkte Umgebung des GPS-Empfängers, also wo sie sich gerade befinden,
kann zu fehlerhaften Daten führen, weil Satellitensignale in der Umgebung
reflektiert werden können. Ein ausgezeichneter Artikel zu diesen Ursachen (in
Englisch) ist auf der Website des geographischen Instituts der amerikanischen
Pennsylvania State Universtät zu finden. Die Forscher dort kommen übrigens zum
Schluss, dass die Qualität der Navigationsgeräte viel mit deren Preis zu tun
hat. Mit anderen Worten: Sie bekommen das, wofür Sie bezahlen.
Was also
tun, wenn man sich nicht hundertprozentig auf sein Navi verlassen kann?
Es ist
ratsam, vor allem längere Reisen in unbekannte Gegenden nicht ohne
Kartenmaterial anzutreten. Auch Google-Maps kann bei der Vorbereitung und der
Routenplanung helfen. Ausserdem hilft es, wenn man das Navi nicht gegen den
gesunden Menschenverstand eintauscht. Treffen Sie die Entscheidung selber, wenn
Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihr Navi in die Irre führt. Jetzt wissen Sie ja,
dass das durchaus vorkommen kann!
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