Das
Internet ist im Newsgeschäft allgegenwärtig, vor allem auch in der Politik.
Facebook-Page und Twitter-Account gehören zur Ausrüstung zeitgemässer Politiker
– vor allem auch, wenn es darum geht wieder gewählt zu werden. Obwohl aber die
politischen Debatten vermehrt auf Social-Media-Kanälen ausgetragen werden, wird
deren Glaubwürdigkeit von den Usern nicht sehr hoch eingeschätzt. Die
herkömmlichen “alten“ Medien stehen hingegen diesbezüglich hoch im
Kurs.
Tageszeitungen - hier die digitale Version der NZZ - werden als besonders glaubwürdig angesehen, wenn es um Politik geht. Social Media hingegen haben diesbezüglich ein Problem. |
Dass es mit
den traditionellen Medien seit dem Aufkommen des Internets bergab geht, ist
wohl unbestritten: Die Auflagen der Tageszeitungen sinken, TV-Sender verlieren
Zuschauer, und gedruckte Bücher werden immer weniger. Deshalb erstaunt das
Ergebnis einer aktuellen Studie des Marktforschungs- und Beratungsinstituts
YouGov, die im Zusammenhang mit dem jetzt aktuellen deutschen
Bundestagswahlkampf durchgeführt wurde. Diese zeigt, dass die klassischen
Medien als Informationsquellen nach wie vor an erster Stelle stehen. Social
Media hingegen haben ein grosses Glaubwürdigkeitsproblem.
Informationsquelle
Nummer eins für Politikthemen ist demnach das Fernsehen. Es wird von 74 Prozent
der Befragten häufig genutzt. Besonders überraschend: die schon mehrfach
totgesagte Tageszeitung liegt - gleichauf mit Radio - auf Rang zwei. Die Hälfte
der Befragten gibt an, sich sehr häufig oder häufig mit Hilfe des
traditionellen Printmediums über die Tagespolitik zu informieren. Über
Nachrichtenportale im Internet informieren sich 42 Prozent der Befragten.
Jüngere
Befragte (unter 35) Jahre sind allerdings bei der Informationssuche eher im Internet
unterwegs; Online-Nachrichtenportale werden von ihnen fast ebenso häufig
genutzt wie TV.
Was die Glaubwürdigkeit
politischer Einträge in Sozialen Medien betrifft, sind die Befragten kritisch:
Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter belegen den letzten Platz bezüglich
Vertrauenswürdigkeit. In Bezug auf Vertrauen stehen die Tageszeitungen hingegen
bei Jung und Alt sehr hoch im Kurs - bei den unter 35jährigen sogar auf Rang
eins vor TV und Radio. Soziale Medien dienen ja bekanntlich nicht nur als
Informationsquelle, sondern sind auch eine User-Plattform: Wie die aktuellen
Studienergebnisse zeigen, stellen immerhin acht Prozent der Befragten in
Sozialen Netzwerken wie Facebook eigene politische Beiträge ein. Wahrscheinlich
trägt genau diese Jekami-Funktion zum Glaubwürdigkeitsproblem dieser Netzwerke
bei.
Politiker
können sich aber trotzdem nicht darauf berufen, dass Social Networks für sie
nicht seriös genug seien. Eine klare Mehrheit der Studienteilnehmer erwartet
von den Politikern, dass sie sich mit dem Internet und Sozialen Netzwerken
auskennen. Über 40 Prozent sind der Meinung, dass Politiker, die die Neuen
Medien nicht nutzen, nicht auf der Höhe der Zeit sind!
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