Die sichere Identifikation von digitalen Kommunikationspartnern ist immer noch eines der grossen Probleme im elektronischen Geschäftsverkehr. In der Schweiz wird jetzt eine Lösung angeboten, die der Bund sogar noch subventioniert. Das System funktioniert auf Chip-Basis, heisst Suisse-ID und könnte sich auch im KMU-Bereich als nützlich erweisen.
Die Suisse-ID ist ein digitaler Pass in Form einer Chipkarte oder eines USB-Sticks. Sie macht es möglich, die Identität einer Person in einem Netz einwandfrei zu bestätigen und wird ab der ersten Mai-Woche von der Post und der St.Galler Firma Quo Vadis angeboten. Sie kann zur Authentisierung gegenüber Online-Applikationen und zum rechtsverbindlichen Unterschreiben von elektronischen Dokumenten genutzt werden. Ihr Nutzen liegt in der hohen Transaktionssicherheit und Zeitersparnis. Mit der SuisseID will der Bund dem elektronischen Geschäfts- und Behördenverkehr in der Schweiz zum Durchbruch verhelfen. Für die vergünstigte Erstabgabe der SuisseID an natürliche Personen steht ein Betrag von 17 Millionen Franken zur Verfügung. Weitere vier Millionen Franken wurden für den Aufbau der Infrastruktur gesprochen.
Vorläufig wird die Nachfrage aber trotzdem nicht sehr gross sein, wie die NZZ berichtet:
“Trotz den Bundessubventionen dürfte sich für Privatanwender die Anschaffung einer Suisse-ID vorerst noch nicht rechnen. Die Hoffnungen liegen deshalb auf den Unternehmen. Hier könnte die Suisse-ID in firmeninterne Sicherheitslösungen eingebunden werden. Der Trend zum Cloud-Computing, bei dem Software-Applikationen ins Internet ausgelagert werden, hat einen Bedarf geschaffen für Lösungen, die beim Fernzugriff auf Computerressourcen die Identifikation und Autorisierung von Benutzern ermöglichen.“Die neue digitale ID könnte auch für Privatpersonen relativ schnell interessant werden, wenn der Detailhandel die Benutzung einbindet. Laut computerworld.ch , können sich Kunden in Zukunft bei Buch.ch, coop@home und LeShop mit der SuisseID und der PIN anmelden. Unterschiedliche Logindaten für die Online-Shops seien dann nicht mehr notwendig. Und weiter:
“Auch Einkäufe von zum Beispiel alkoholischen Getränken oder Spielen mit Altersbeschränkung liessen sich mit der SuisseID realisieren. Dafür fragt der Shop automatisch das Alter beim Kartenherausgeber ab. Beim Kauf einer Flasche Wein muss der SuisseID-Inhaber zustimmen, dass zum Beispiel coop@home eine Altersverifikation durchführen darf. Dabei erhält der Shop aber keinen Zugriff auf das Geburtsdatum. Vom Kartenherausgeber kommt nur die Entscheidung «Ja» oder «Nein».“Was kostet die Suisse-ID? Quo Vadis bietet sie für 164 Franken an, für eine Gültigkeitsdauer von drei Jahren. Der Bund gibt privaten Benutzern 65 Franken vom Kaufpreis zurück, so dass die Karte jährlich noch 33 Franken kosten wird.
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