Dass auch Business-Kunden Bedürfnisse haben, die nur durch den sogenannten Spass-Faktor abgedeckt werden können, ist ja eigentlich klar. Dass aber so viele BlackBerry-User mehr Spass haben wollen, könnte sich für RIM, den Kanadischen Hersteller des Gerätes, langfristig doch negativ auswirken. Eine Anwenderumfrage des amerikanischen Marktforschers Crowd Science hat nämlich ergeben, dass mehr als zwei Drittel der BlackBerry-Nutzer sich dem Gerät nicht sehr verpflichtet fühlen. Gefragt, was für ein Smartphone sie denn auswählen würden, wenn sie morgen eines kaufen würden, sagten 39 Prozent, dass sie sich sicher oder wahrscheinlich ein iPhone anschaffen würden. Knapp ein Drittel würde ein Nexus One von Google anschaffen. Im Vergleich dazu sind iPhone- und Nexus-User extrem loyal: In beiden Fällen würden rund 90 Prozent der Anwender kein anderes Gerät wählen.
Für Blackberry ergibt sich hiermit ein strategisches Problem. Soll der BlackBerry zum Business-iPhone mutieren, oder soll sich das Gerät auf seine Kernkompetenzen, das Versenden und Empfangen von e-Mails, besinnen? Die Frage zu beantworten wird nicht einfach sein. So schreibt ein Anwender, in einem Kommentar zum Thema:
“I am unhappy with my Blackberry mostly because it has gotten way too feature rich. It's great for corporate email (including Outlook integration), and I wish they would offer a version with no phone, no apps, no gps and the awesome battery life in the first generation, black & white Blackberry (and I would pay EXTRA for this).”Mehr Features, weniger Features? Touch-Screen oder Minitastatur? Fun-Phone oder BlackBerry?
Laut der Finanz-Website MarketWatch wollen User mehr Spass, weil sie ihre Smartphones längst nicht mehr nur fürs Geschäft brauchen. Zitat:
“Was ist der Nutzen einer Tastatur, wenn das iPhone weiss, wo Sie parkiert haben? Wieso soll jemand Microsoft Exchange benutzen, wenn der Droid nahtlos mit Gmail funktioniert – eine Dienstleistung, die sowieso mehr Unternehmen nutzen? Gibt es einen Grund, auf die BlackBerry-Version einer App zu warten, die es bereits in Dutzenden von Varianten im App Store oder im Android Market gibt? Wenn nicht ein neues BlackBerry-Gerät erscheint, dem es gelingt, das schwerfällige Image der Marke abzuschütteln, wird RIM all den Spass verpassen – und damit auch die Kunden.“
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