Was sich zuerst anhört, wie eine schlechte Nachricht für den Online-Handel, ist eigentlich genau das Gegenteil: Gemäss neusten Zahlen ist der durchschnittliche Warenkorbwert für Online-Einkäufe auf den Stand vor fünf Jahren gesunken. Das heisst: Onlin-Shopping wird immer alltäglicher.
Diese Erkenntnis ist im neuen e-Commerce-Report 2010 der Deutschen Bank zu finden. ist der durchschnittliche Warenkorbwert bei Online-Einkäufen auf den Stand von vor fünf Jahren gesunken. Gleichzeitig hat aber das Umsatzwachstum im Onlinehandel angehalten. Die Analysten der Deutschen Card Services schliessen daraus, dass der Rückgang des durchschnittlichen Warenkorbwertes auf rund 65 Euro keine dramatischen Umsatzverluste abbildet, sondern eine Veränderung im Nutzungsverhalten der Konsumenten widerspiegelt. Zwar habe die Finanzkrise auch vor dem Handel in der virtuellen Welt nicht Halt gemacht. Der Hauptgrund für den Rückgang der durchschnittlichen Warenkorbwerte liege aber darin, dass die Konsumenten zunehmend die Scheu davor verlieren, auch billigere Waren und Dienstleistungen online zu beziehen, erklärt ein Sprecher der Deutschen Card Services. So konnte die für alltägliche Produkte, Dienstleistungen oder Musik- und Video-Downloads typische Warenkorbwertgruppe unter zehn Euro ihren Umsatzanteil nahezu verdoppeln. Diese Entwicklung trägt nicht nur maßgeblich zur Veränderung des durchschnittlichen Warenkorbwertes bei, sondern bestätigt auch einen erfreulichen Trend: Einkaufen im Internet wird immer alltäglicher. Der E-Commerce-Report, der das Kauf- und Zahlverhalten sowie das Zahlungsausfallrisiko im Online-Handel erfasst, erscheint seit 2002. Ein sehr wichtiges Detail: Anders als andere Analysen basiert die Auswertung der Deutsche-Bank-Tochter auf realen Kaufvorgängen und damit nicht auf Umfragen. Die Forschungsgrundlage bilden rund 24 Millionen Transaktionen, die über die Plattform der Deutschen Card Services abgewickelt wurden.
Noch eine Bemerkung zum Thema Bezahlen im Web.
Ein Grund für die Barriere, die viele Europäische Kunden gegenüber der Bezahlung von tieferen Beträgen im Web haben, liegt bei der Hemmschwelle, dafür die Kreditkarte zu benutzen. Anders als in Nordamerika, wo vor allem Master- und Visa-Card hemmungslos auch für kleinste Beiträge eingesetzt werden - vor allem auch durch den Einsatz der neuen PayPass-Technologie, ist man in Europa immer noch der Meinung, die Kreditkarte eigne sich vor allem für die Ferien und für grosse Beträge. Es ist mir in der Schweiz schon passiert, in einem Benetton-Laden notabene, dass ich von der Verkäuferin schnippisch darauf aufmerksam gemacht wurde, dass man hier für "kleine Beträge" den Kreditkarteneinsatz nicht sehr schätze - der Einkaufswert betrug etwa 40 Franken.
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