Tippen
am Smartphone gehört wohl bald der Vergangenheit an. Schon heute bedient jeder zweite
Smartphone-Nutzer das Gerät mit der Stimme – zum Beispiel, um einen Anruf
aufzubauen, eine SMS zu diktieren oder um nach dem Wetter zu fragen. Besonders
beliebt ist die Sprachsteuerung unter jungen Smartphone-Usern: Bei den 14-
bis 29-Jährigen verwenden schon 58 Prozent die Spracheingabe, bei den 30- bis
49-Jährigen sind es 54 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 52 Prozent. Sogar
bei den Smartphone-Nutzern ab 65 gibt schon jeder Vierte Fragen oder Befehle
per Stimme ein.
Diesr Screenshot von handylist.de zeigt nur einen Teil der Geräte, die mit Sprachsteuerung erhältlich sind - das Angebot wird ständig erweitert. Screenshot handylist.de |
Wie
beliebt die Spracheingabe am Smartphone tatsächlich ist, zeigt eine neue Studie
des Digitalverbands Bitkom. Darin zeigt sich, dass die Sprachsteuerung vor
allem benutzt wird, um Anrufe aufzubauen, Textnachrichten zu verfassen oder um
aktuelle Informationen wie Wettervorhersagen oder Fussballresultate abzufragen.
Ebenfalls beliebt ist das Navigieren oder das Starten von Apps per
Spracheingabe.
Die
Website turn-on.de hat übrigens eine ganze Liste von klaren Befehlen für
Android-Geräte publiziert, die zur allgemeinen Systemsteuerung, zur Navigation
oder zum Herausfinden allgemeiner Informationen nützlich ist. Und auf
handylist.de findet sich eine grosse Anzahl von Smartphones mit Sprachsteuerung.
Die
Steuerung von Mobiltelefonen hat sich in den letzten Jahren stark geändert: Die
ersten Handys hatten Tasten, die mehrfach belegt waren. Entsprechend langwierig
war das Tippen von SMS. Die Worterkennung beschleunigte die Tastatureingabe.
Später wurde dann zudem bei bestimmten Modellen jeder Taste ein einzelner
Buchstabe zugeordnet. Beim Smartphone wurde die physische Tastatur durch ein
Touch-Display ersetzt. Die neuen Betriebssysteme der Smartphones unterstützen
in aller Regel Sprachbefehle. Für den Durchbruch auf dem Massenmarkt sorgte
Apple im Jahr 2011. Damals stellte das Unternehmen die Spracherkennungssoftware
Siri für das iPhone 4s vor. Ein Jahr später zog Google mit Google Now nach. Die
Verarbeitung der Spracheingabe geschieht dabei nicht auf dem Mobiltelefon,
sondern auf Servern der Unternehmen. Dieses Verfahren erhöht die
Zuverlässigkeit beim Erkennen der gesprochen Befehle. Allerdings sind dafür
schnelle mobile Internet-Verbindungen notwendig. Die Spracherkennung profitiert
also vom Trend zum Cloud Computing, schnelleren mobilen Internetverbindungen aber
auch von mobilen Daten-Flatrates.
Wir
glauben, dass sich Spracherkennung in den nächsten Jahren noch viel stärker
durchsetzen wird; für viele User wird das Schreiben dann – zumindest am
Smartphone – endgültig der Vergangenheit angehören.
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