Mit mehr als 750
Millionen Geräten ist Android das meistgenutzte Betriebssystem der Welt. Dessen
sind sich auch Kriminelle bewusst und programmieren unzählige Viren und
Trojaner, die darauf abgestimmt sind und Spionage und Datenklau möglich machen.
Eine neue Generation von mobilen
Anwendungen demonstriert das Aussmass der Gefährdung. Fachleute schätzen, dass
es allein für Android-Smartphones rund 150‘000 infizierte Apps gibt. Die
bösartigen mobilen Anwendungen sind oft so schwer zu erkennen, dass der Betrug
erst klar wird, wenn horrende Kosten anfallen.
Android-Apps: Wenn sie von Drittanbietern kommen, sind sie oft nicht sicher. |
Wie zum Beispiel
mit dem Banktrojaner Citmo.A: Dieser stiehlt mTAN-Nummern,
die von der Bank per SMS übermittelt werden. Das überwiesene Geld wird dann auf
ein fragwürdiges Konto umgeleitet. Der Betrugsfall fällt jedoch nicht auf, da
die Anweisung vom Kunden-Handy übermittelt wird und so die Banken keinen
Verdacht schöpfen.
Der Trojaner
"Eurograbber Zeus" funktioniert ähnlich. Diesem gelang es Daten von
30‘000 Nutzern abzufangen. Der Schaden beläuft sich auf rund 36 Millionen Euro,
die Dunkelziffer ist laut Experten deutlich höher. In diesem Fall waren jedoch
nicht nur Android-Telefone sondern auch Symbian- und Blackberry-Nutzer betroffen.
Wer nichtsahnend
ein Schadprogramm installiert, der setzt sich einigen Risiken aus. E-Mails und
SMS werden abgefangen, mitgelesen, manipuliert und abgespeichert. Nahezu jede
Aktivität am Handy wird protokolliert. So werden beispielsweise Login-Daten
übermittelt. Ganze Datenbanken können mit diesen Informationen gefüllt werden. Beängstigend
ist auch die Möglichkeit ferngesteuerter Tonaufnahmen. Sobald in der Umgebung
des Smartphones Ton wahrgenommen wird, schneidet das integrierte Mikrofon alles
mit. Von Gesprächen bis Telefonaten wird so alles ausspioniert – die Privatsphäre
ist endgültig dahin. Betrüger sind geschickt, wenn es darum geht Vertrauen zu
erwecken. Positive Kundenstimmen und eine gute App-Bewertung reichen den
meisten Usern, wenn es darum geht, eine App zu erstehen. Doch, sagen Experten, Betrüger
fälschen auch Bewertungen, um Anwender in die Falle zu locken.
Maximilian
Seethaler vom Ratgeberportal techfacts.de empfiehlt deshalb:
- "Speichern Sie keine vertraulichen Informationen (Zugangsdaten für Ihr Online-Banking oder TANs) auf Ihrem Smartphone. Damit minimieren Sie das Risiko die Kontrolle über das Konto zu verlieren.
- Seien Sie besonders vorsichtig bei Applikationen, die von Drittanbietern stammen. Diese unterstehen meistens unzulänglichen Prüfmechanismen, die kaum oder gar nicht greifen.
- Wer sich nachhaltig gegen Viren und Trojaner schützen möchte, sollte nicht auf den Gebrauch von Anti-Viren-Programme verzichten. Eine regelmäßige Analyse minimiert das Risiko einer Infektion und löscht virenversuchte Programme.“
Im Ratgeber "Android
und iPhone Virenschutz" auf techfacts findet sich eine Liste geeigneter
Apps für mehr mobile Sicherheit.
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