Versuchen Sie es. Fragen Sie ihre Kollegen und Bekannten, ob sie heute schon gebingt haben, und sie werden wahrscheinlich nur fragende Blicke ernten. Trotzdem: Als Microsoft Bing lancierte, wusste man in Redmond genau, dass es enorm schwierig werden würde, ernsthaft Marktanteile zu gewinnen. Google besass im Effekt ein Monopol auf dem Suchmaschinenmarkt und hatte, im Gegensatz zu Microsoft, bei den meisten Usern ein durchaus unbeflecktes Image. Doch je grösser Google wird, desto lauter werden auch die kritischen Stimmen. Wer unerlaubt Daten sammelt, macht sich unbeliebt, auch wenn das Firmenmotto “Do no evil“ heisst. (Auch Apple kommt mit dem Erfolg der letzten Jahre langsam in einen Bereich, wo es nicht mehr nur Apostel, sondern immer mehr kritische Stimmen gibt. Gerade wurde im London Telegraph ein Artikel zum iPhone 4G veröffentlicht, der dringend vom Kauf abrät. Viel zu teuer, mehr Marketing als Innovation, kein Flash, kein Multitasking, kurzes Batterieleben, ergonomisch schlechtes Telefon, waren nur einige der Argumente. Das Einschneidenste: Weil es inzwischen allgegenwärtig ist, sei das iPhone längst total uncool. Aber das ist ein anderes Thema).
Bing kann also zum Geburtstag immerhin Zahlen präsentieren, die zwar nicht wirklich grossartig, trotzdem aber ganz eindrücklich sind. 13 Prozent des Marktes ist ja doch nicht so schlecht. Aber auch nicht wirklich gut, und das gilt auch für bezahlte Suchresultate, wie ecin.de berichtet:“Auch beim Thema Paid Search gilt das Prinzip „Mühsam nährt sich das Eichhörnchen“: In Auf- und Ab-Bewegungen konnte im zweiten Quartal 2010 der bisherige Höchstmarktanteil von sieben Prozent erzielt werden. Die Sektflaschen dürfen allerdings geschlossen bleiben: Marktführer Google beherrscht erdrückende 75,3 Prozent des Marktes, Kooperationspartner Yahoo hält immer noch 17,8 Prozent – mehr als das doppelte. Nach einem Jahr „Bingen statt Googeln“ steht also fest: Der Google-Goliath wird zumindest gepiekst – ob er sich davon erschüttern lässt, bleibt zweifelhaft.“
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