Wer ein
Auto kaufen will, benutzt das Internet. 94 Prozent aller Käufe starten mit
einer Recherche auf dem digitalen Automarkt. Etwa ein Drittel aller Autokäufer
in entwickelten Märkten können sich vorstellen, ein Auto direkt im Net zu
kaufen. In den Sachwellenländern ist man da sogar noch progressiver; hier
würden etwa die Hälfte aller Interessenten auch im Netz ein Auto kaufen.
Im Internet suchen und Vergleiche anstellen (der Screenshot zeigt autoscout24) gehört heute für die meisten Interessenten zum Kaufprozess. |
Die Studie “Cars Online“ von Capgemini Consulting zeigt, dass sich Autokäufer intensiv im
Internet informieren, bevor sie ein Auto kaufen – meistens beim Händler. Auch
die sozialen Netzwerke, Foren und Blogs sind für den Entscheidungsprozess wichtig: Insgesamt
gaben 71 Prozent der Studienteilnehmer an, dass Inhalte, die von anderen Usern
generiert werden, für ihre Entscheidung
wichtig sind.
Parallel
zum immer stärker digital orientierten Kauferlebnis stieg über die letzten
Jahre hinweg auch die Bedeutung des Händlers als zentrale Anlaufstelle.
Weltweit gaben 56 Prozent der Befragten an, dass Ihnen der Händler als
Informationsquelle wichtig ist. "Händler und auch Hersteller haben es mit
immer besser informierten Kunden zu tun, die mit einem kürzeren Kaufhorizont
und der Erwartung einer durchgängig vernetzten Erlebniswelt vom Smartphone bis
zum Showroom auftreten. Gleichzeitig spielen die Händler immer noch eine
zentrale Rolle im Kaufprozess“, erklärt Markus Winkler, Leiter des
Automobilbereichs bei Capgemini Consulting. Bei den markengebundenen
Informationsangeboten, also den Websites der Hersteller, rangieren der
Autokonfigurator, direkte Angebotsvergleiche und ein Preiskalkulator ganz oben
auf der Wunschliste der Kunden. (Die Möglichkeit, eine Testfahrt zu buchen ist
für deutsche Autokunden besonders wichtig.)
Laut Markus
Winkler stellen die verschiedenen Informationskanäle Brücken zum Handel dar,
die von der Autobranche gestaltet werden können. Denn zum Zeitpunkt des ersten
Kontakts mit einem Händler haben vier von fünf Interessenten noch keine Entscheidung
für ein bestimmtes Modell getroffen. Die Händler hätten von diesem Moment an ein
Zeitfenster von etwa zwei Monaten, aus der Online-Recherche eine Unterschrift
unter den Kaufvertrag zu machen. Natürlich können Autohändler nach wie vor über
die Testfahrt, die Präsentation des Fahrzeugs oder die persönliche
Preisverhandlung punkten. Um den Nutzern jedoch ein durchgängiges Erlebnis vom
Web zum Showroom bieten zu können, braucht es zusätzliche digitale
Verkaufsanstrengungen. Zu den von den Studienteilnehmern favorisierten
Präsentationsformen gehören Touch-Screens, 3D/4D-Konfiguratoren oder die
Möglichkeit, virtuelle Testfahrten durchführen zu können.
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