Freitag, 8. März 2013

Nicht-virtuelles Shopping hat die Nase weit vorn


“Früher oder später wird sowieso nur noch online gekauft!“ “ Für die Internetkäufer zählt nur der Preis!“ “Bald gibt es offline sowieso nur noch Showrooms für Produkte, die man online kaufen kann!“ Sind diese Befürchtungen gerechtfertigt, oder ist alles nur halb so schlimm?

Die Einkaufsgewohnheiten von 42'000 Menschen zeigen: nicht-
virtuelle Läden und Online Shops ergänzen sich hervorragend. 
Zwar nehmen die Online-Umsätze im Detailhandel weltweit ständig zu, trotzdem ist der Offline-Handel dem Internet-Verkauf  immer noch meilenweit voraus. Und es sieht so aus, als ob der Online-Boom den “richtigen Läden“ wichtige Impulse und Chancen vermittelt. Die Unternehmensberatung Roland Berger hat 42‘000Kunden befragt und 2‘000 Kunden einen Monat lang bei jedem Einkauf begleitet, um einen ungetrübten Blick auf die wirkliche Situation zu bekommen. Die Ergebnisse sind beeindruckend – aber auch überraschend.  
  • Umsätz im Online-Handel steigen stärker als angenommen: 7 Prozent Online-Transaktionen generieren 16 Prozent des gesamten Handelsumsatzes.
  • Für fast zwei Drittel der Konsumenten bleibt das stationäre Geschäft die wichtigste Einkaufsquelle.
  • Der Preis ist nicht das entscheidende Kriterium für die Wahl des Einkaufskanals – Warenverfügbarkeit, die Möglichkeit des An- oder Ausprobierens, der Beratung und Information rechtfertigen sogar höhere Preise in nicht-virtuellen Shops.
  • “Showrooming“ ist keine Bedrohung, sondern eine Möglichkeit, die Nase vorn zu haben – sogar für Marken, die bisher noch gar nicht offline aktiv sind, wird die Präsenz im stationären Handel attraktiv.
  • Der stationäre Handel ist weit davon entfernt, nur das Schaufenster für Online-Händler zu sein. Im Gegenteil: Einkäufe, die online vorbereitet und dann aber im Geschäft getätigt werden, generieren einen elfmal höheren Umsatz als es umgekehrt der Fall ist.
  • Die „Digital Natives" sind für den stationären Handel nicht verloren – es gibt eine grosse Gruppe junge und sehr internetaffiner Konsumenten, die fast ausschliesslich offline einkauft.
 Fazit: Der stationäre Handel kann Kundenbedürfnisse befriedigen, die der Onlinehandel noch nicht oder gar nie wird befriedigen können. Allerdings müssen Unternehmen die Wünsche und Einkaufsbedürfnisse ihrer Kunden besser verstehen, um ihnen die richtigen Angebote zu unterbreiten und die Möglichkeiten der digitalen Welt für sich zu entdecken.
Dass die Zeiten des traditionellen Offline-Handels noch lange nicht vorbei sind, zeigt die umfangreiche Studie eindeutig: „Zwei Drittel der Konsumenten sind Stammkunden im stationären Handel, das heisst,  sie kaufen alle zwei Wochen oder häufiger im Shopping Center oder der Innenstadt ein. Online gilt dies gerade mal für 13 Prozent. 



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