Detailhändler, die
den Boom mobiler Geräte unterschätzen, tun dies auf eigenes Risiko. Dass immer
mehr Konsumenten Smartphones und Tablets unterwegs nutzen, ist nicht schwer
festzustellen. Studien zeigen, dass dabei die Zahl jener, die mit ihrem mobilen
Gerät auch einkaufen, schnell und stark zunimmt.
Shopping-Apps werden immer beliebter, wie diese Google-Liste zeigt; sie verwandeln das Handy in ein Einkaufstool. |
Die Multichannel-Studie der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt zum Beispiel, dass jeder
vierte Konsument sein Mobilgerät mindestens einmal im Monat für den
Online-Einkauf nutzt; 2011 war es noch nicht einmal jeder neunte Befragte. Zwar
wurde die Studie in Deutschland durchgeführt - sie zeigt aber einen Trend, der
sich global abzeichnet und nicht aufzuhalten sein wird. Man braucht nicht weit
zu suchen, um die Gründe für diese Entwicklung zu finden. Smartphones und
Tablets sind heute derart verbreitet, dass sie für viele Verbraucher sogar den
Platz des PCs eingenommen haben. Statt sam Abend am PC Online einzukaufen, erledigen das viele
Konsumenten dank Shopping-Apps und optimierten mobilen Webseiten zeitsparend
von unterwegs.
Die PwC-Studie
zeigt denn auch, dass das Smartphone unterwegs als regelrechtes Einkaufstool
genutzt wird. 44 Prozent der Befragten nutzen ihr Mobilgerät zum
Preisvergleich, wenn sie in einem Laden sind. Etwa jeder Dritte holt
zusätzliche Informationen zu den angebotenen Produkten ein, und knapp jeder
Fünfte sucht beim Einkaufsbummel in der Stadt mit dem Smartphone ein bestimmtes
Geschäft oder die nächstgelegene Filiale.
Für den stationären
Einzelhandel ist dieser Trend natürlich eine riesige Herausforderung aber auch
eine Chance: Einerseits bringen die Mobilgeräte maximale Preistransparenz; der
günstigste Anbieter profitiert. Andererseits können die stationären Händler das
Einkaufserlebnis durch intelligente Verknüpfung mit den Möglichkeiten des mobilen
Internets deutlich aufwerten. Beispielsweise lassen sich über QR-Codes technische Daten, Anwendungshinweise oder Videos zum Produkt im Regal direkt
auf das Smartphone schicken. Immerhin 29 Prozent der befragten Konsumenten
würden es begrüßen, wenn sie mit dem Smartphone oder Tablet im Geschäft den
Warenbestand in anderen Filialen oder auch im Internet-Shop abrufen könnten. Das
alles geht natürlich am einfachsten, wenn im Laden ein WLAN bereitsteht, dass
die Kunden benutzen können. Für 20 Prozent der Konsumenten ist das denn auch
ein positiver Faktor beim Einkaufserlebnis.
Zu denken geben
muss der relativ grosse Teil der Verbraucher, die ihr mobiles Gerät gar nie für
den Einkauf nutzen würden - weil es ihnen zu unsicher ist. Hier besteht ein
grosses Kundenpotential, das mit technischen Innovationen aber auch
Aufklärungsarbeit gewonnen werden kann.
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