Mittwoch, 8. April 2015

Was Google, Ihr Smartphone und Ihr Auto über Sie wissen

Es tut gut, immer wieder daran erinnert zu werden, dass  wir auf den digitalen Landkarten der Internetgesellschaft fast jederzeit aufzufinden sind – nicht nur symbolisch, sondern auch in Echtzeit.  Drei verschiedene Geschichten, die in den letzten Tagen zu diesem Thema publiziert wurden, sind uns aufgefallen. Das Fazit: Unsere Technikabhängigkeit hat uns dermassen überwachbar gemacht, dass sogar George Orwell staunen würde.

Überwachung im Auto: GM bietet im neuen Malibu ein
Überwachungssystem an, falls Sie den Wagen ausleihen - zum
Beispiel an Ihren Nachwuchs.                      Bild General Motors   
Wie er mit seinem dystopischen Roman “1984“ bewies, hatte George Orwell keine Illusionen, was die Kapazität der Menschheit für gegenseitige Kontrolle betraf. Überrascht hätten ihn aber wohl die heute verfügbaren technischen Möglichkeiten und die erstaunliche Leichtigkeit, mit der die Bürger der digitalen Gesellschaft sich an ihrer eigenen Überwachung beteiligen. Das beste Beispiel dafür ist wohl Google. Als digitales Tool längst total unabdingbar geworden, eignet es sich hervorragen dazu, vom jeweiligen Anwender ein erstaunlich exaktes Profil zu erstellen, das Lebensstil, Geschmack oder Konsumgewohnheiten definiert. Dieses Profil wiederum kann dann dazu verwendet werden, diesen User digital mit jenen Produkten zu versorgen, die zu ihm passen. Immerhin haben wir die Möglichkeit, diese Informationen bei Google einzusehen – das digitale Zeitalter ist ja nicht umsonst auch das Zeitalter der Datenschutzgesetze. Hier sind also vier Links zur Datensammlung, die Google über Sie hat. Sie wurden von medium.com zusammengetragen.
Was Google über Sie denkt: Ihre Werbeeinstellungen verraten es.
Finden Sie heraus, wo Sie mal waren: Falls Sie Android-Nutzer sind, sendet Ihr mobiles Gerät wahrscheinlich Ihre Aufenthaltsorte an Google.
Google speichert jede Google-Suche – auch Ihre. Ausserdem weiss das Unternehmen auch, welche Google-Anzeigen Sie angeklickt haben.
Google weiss auch, welche Videos Sie im Internet gesucht haben – zumindest auf Youtube.
Diese Liste ist übrigens nicht vollständig; stern.de hat noch mehr Google-Links, die Sie persönlich betreffen.
Google ist natürlich nicht das einzige Unternehmen, das mehr über Sie weiss, als Sie selbst.
Auch Ihr iPhone ist an persönlichen Daten interessiert. Zitat aus einem Bericht der Handelszeitung:
“In den Tiefen des iPhones verborgen speichert das iPhone mehr Daten, als viele Nutzer ahnen: Der Ortungsdienst merkt sich fortlaufend den Standort des Smartphones und identifiziert «Häufige Orte» des Besitzers, sobald sich Verhaltensmuster ergeben.
Vorausgesetzt, der Ortungsdienst bleibt eingeschaltet, markiert das iPhone etwa treffsicher den Ort als Zuhause, an dem der Besitzer häufig übernachtet. Das geschieht ganz ohne dessen Zutun – auch mit anderen oft besuchten Orten, wie etwa dem Arbeitsplatz oder dem Lieblingsrestaurant…“
Da wir schon dabei sind – auch Ihr Auto ist nicht mehr ganz so harmlos, wie es früher einmal war. Viele moderne Autos sind heute mit  sogenannten Blackboxes ausgerüstet, die nach einem Unfall von Spezialisten (dem Autohersteller, der Polizei oder der Versicherung) ausgewertet werden kann. General Motors geht noch weiter. Das neue Chevrolet Malibu Modell ist mit einem
Driver-Tracking-System ausgerüstet, das sämtliche Fahrdaten speichert und auf Wunsch als Report wiedergibt.  General Motors baut das System ein, damit Eltern die Fahrgewohnheiten Ihres Nachwuchses überprüfen können. Es ist anzunehmen, dass es nicht lange dauert, bis andere Einsatzzwecke dafür gefunden werden.

 

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