Der
Internet-Vergleichsdienst Comparis hat es genau ausgerechnet: In den
allermeisten Fällen lohnt es sich nicht, ein Mobilfunk-Abo zu lösen, bei dem
das Handy gleich mitgeliefert wird. Das neueste Smartphone für einen Franken
oder sogar für null Franken – mit solchen Angeboten locken Mobilfunkanbieter
Kunden an. Sie versprechen Rabatte von bis zu 900 Franken. Gratis ist das Gerät
aber nicht – statt das Telefon auf einmal zu bezahlen, stottert es der Kunde
einfach mit der monatlichen Handy-Abo-Rechnung ab. Für jemanden, der das Geld
für ein teures Smartphone nicht auf einmal auslegen möchte (oder kann),
mag das interessant sein. In fast allen anderen Fällen, lohnt es sich nicht.
Comparis.ch hat nachgerechnet, ob die Variante «Telefon mit Abo» oder «Abo plus separat
gekauftes Telefon» günstiger ist. Als Marktpreis wurde jeweils der Preis berechnet,
den man im Handel für das Gerät bezahlt. Die Resultate unterscheiden sich je
nach Anbieter. Ziemlich klar ist der Fall bei der Swisscom: Da kann der Kunde nämlich
richtig schön Geld sparen, wenn er kein Kombinationsabo kauft, sondern sein
Handy selber beschafft. Swisscom bietet unter der Marke M-Budget das «Mobile
One-Abo» ohne Gerät an. Die Analyse von comparis.ch zeigt: Über 24 Monate
gerechnet spart der Konsument, der sein Handy selber kauft und dann ein M-Budget-Abo abschliesst, zwischen happigen 580
Franken und 870 Franken im Vergleich zum günstigsten Swisscom-Abo.
Ob auf dem London Eye (Bild) oder in Paris, Rom oder Prag: Cablecom-Kunden zahlen diesen Sommer in Europa nur 30 Rappen pro Minute an Roaming-Gebühren. |
Auch bei
Sunrise lohnt es sich, das Gerät getrennt vom Abo anzuschaffen (mit Ausnahme
des Samsung Galaxy A5). Sunrise ist diesbezüglich kundenfreundlich mit strikter
Trennung von Abos und Geräten. Es sind zwar Geräte auf Ratenzahlung erhältlich,
doch der Kunde muss dafür einen Vertrag abschliessen. Vergleicht man die
Gerätepreise von Sunrise mit den Preisen, die man auf dem Markt für dasselbe
Gerät bezahlt, zeigt sich auch hier: Der Kunde fährt günstiger, wenn er das
Gerät im Handel kauft.
Bei Salt
lohnt es sich genau hinzuschauen; Gerät und Nutzungsverhalten entscheiden, was
billiger ist.
In 15
von 30 Fällen ist das Gerät mit Abo günstiger, sonst teurer. Berücksichtigt man
zusätzlich zu den normalen Salt-Produkten auch «Das Abo», welches nur über die
Post vertrieben wird, zeigt sich ein etwas anderes Bild: Durchschnitts- und
Vielnutzer fahren meistens günstiger, wenn sie das Gerät auf dem freien Markt
besorgen und nicht mit einem Abo von Salt abzahlen. Bei den Wenignutzern kommt
es ganz auf das gewählte Gerät an: Bei sieben Handys fährt man besser, wenn man
sie in Raten mit dem Abo abbezahlt, bei drei Geräten ist es günstiger, wenn man
das Handy separat kauft.
Ein
interessantes Detail in diesem Comparis-Vergleich: Viele Mobilfunkanbieter
werben mit hohen Rabatten, wenn das Handy in Raten bezahlt wird. Comparis nennt
diese Angebote “Scheinrabatte“ und
erklärt, dass die Anbieter viel höhere Handypreise angäben, als im Handel bezahlt
werden müssten.
Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass der Kunde mit dem M-Budget-Angebot von Swisscom und
einem separat gekauften Gerät am günstigsten fährt. Allerdings offeriert
Swisscom auch das durchschnittlichste teuerste Angebot. Und zwar bei den Abos
unter der Marke «Swisscom», bei denen jeweils ein Gerät eingeschlossen ist.
Da UPC Cablecom
nur fünf der zehn ausgewählten Geräte verkauft, konnte comparis.ch den Anbieter
nicht in der Auswertung berücksichtigen. Bei den Geräten, die UPC Cablecom
verkauft, bietet der Kabelnetz-Betreiber aber sehr gute Preise. Bei den drei
Nutzerprofilen ist UPC Cablecom in 11 Fällen günstiger als alle anderen
untersuchten Angebote, viermal ist UPC Cablecom nur rund 10 Franken teurer als
das günstigste Angebot.
Noch
ein Wort zu diesem Anbieter –
schliesslich steht die Ferien- und Reisezeit vor der Tür. Wie UPC Cablecom gestern bekanntgab, wird diesen Sommer eine Roaming-Offensive mit Preissenkungen
von bis zu 80 Prozent lanciert. Per 1. Juli 2015 gilt bei Cablecom der Roaming-Einheitstarif von 30 Rappen pro Minute;
und zwar für eingehende Gespräche in der EU, für lokale Gespräche innerhalb des
EU-Landes und für Gespräche aus der EU in die Schweiz. SMS und mobile Daten kosten
ebenfalls nur 30 Rappen pro SMS und pro Megabyte. Vom 1. Juli bis 31. August 2015
werden diese Preise im Rahmen einer Promotion sogar noch halbiert. Da kann
man nur sagen: Schöne Ferien!
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