Viele
Onlinehändler befinden sich sozusagen in einem Wachstumsrausch. Dabei vernachlässigen sie es, ihre E-Shops den
steigenden Kundenzahlen anzupassen. Nur wenige Online-Händler nutzen professionelle Methoden, um die
Leistungsfähigkeit ihrer Verkaufsportale zu überwachen und bei Auftragsspitzen
sofort reagieren zu können. Damit laufen sie Gefahr, dass sie Umsätze
verschenken. Denn die Kunden sind anspruchsvoll. Warten auf den
Seitenaufbau, schlechte Abstimmung auf einzelne Browser und fehlende Maßnahmen
gegen Datenklau, quittieren sie mit Kaufabbrüchen.
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Die heutige Vielfalt an verfügbaren Webbrowsern (hier Firefox) stellt nur eines der technischen Probleme beim Betrieb eines leistungsfähigen Webshops dar. (Screenshot PfW) |
Der
Onlinehandel befindet sich in einer Boom-Phase. Doch die rasanten
Zuwachsraten haben auch Nachteile. Die Shopsysteme stossen an ihre
Leistungsgrenze. Obwohl man weiss, dass ein Onlinekäufer maximal drei Sekunden
Wartezeit für den Aufruf einer Website akzeptiert, sind die meisten Shops
deutlich langsamer. Die Top-400-Onlinehändler in Europa brauchen im
Durchschnitt sieben Sekunden für den Seitenaufbau, wie eine Untersuchung des
Web-Performance-Spezialisten Radware demonstriert. Auch eine aktuielle Studie von Steria Mummert
Consulting zeigt, dass viele Onlinehändler nicht für die heutige
Browservielfalt gerüstet sind. Anwender surfen heute längst nicht mehr nur mit Internet
Explorer, sondern auch mit Safari,
Opera, Chrome, Firefox oder Seamonkey. Trotzdem wird
in vielen Online-Shops die Funktionalität
und Benutzerfreundlichkeit für verschiedene Browser nur marginal getestet und angepasst. Denn das Testen und Optimieren von Websites
und Apps für einzelne Browser und Versionen wird komplexer. Zu den zahlreichen
stationären Browserversionen kommen schliesslich
auch noch alle mobilen Versionen.
Für eine
erfolgreiche Absicherung der Shopping-Plattformen sollten regelmässig automatische Tests der geschäftskritischen Grundfunktionen durchgeführt werden.
Dazu zählen beispielsweise Prüfungen des Anmeldevorgangs, des Bestellvorgangs,
Kompatibilitätstests mit verschiedenen Browsern und Endgeräten, die Überprüfung
der Benutzerfreundlichkeit, ein Check der Systembelastungsgrenzen sowie ein
Test auf externe Sicherheitslücken.
Experten wissen, dass Sicherheitschecks häufig aus Kostengründen
vernachlässigt werden. Aktuelle Beispiele wie der kürzliche Einbruch in das
Datenzentrum einiger Online-Reiseveranstalter zeigen, dass Einsparungen beim
Thema Datensicherheit zu großen Reputationsschäden führen können – Prävention also
billiger ist, als Schadensbegrenzung und Umsatzausfälle.
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