Wir
verlassen uns auf sie, wenn wir unsere Reisen planen. Wir konsultieren sie,
bevor wir im trendigen Restaurant reservieren. Wir lassen uns von ihnen
beeinflussen, bevor wir grössere Anschaffungen, wie Haushalt- oder TV-Geräte
tätigen. Aber sind Online-Bewertungen wirklich zuverlässig? Ein Amerikanischer
Staatsanwalt sagt nein und hat jetzt schwere Bussen gegen Firmen verhängt, die gewerbsmässig
gute Bewertungen verkaufen, sowie solche, die sich gute Bewertungen haben
schreiben lassen.
Die
Versuchung ist natürlich schon gross: Läuft das Geschäft mal nicht mehr ganz so
gut, kauft man sich bei einer Reputationsverbesserungsfirma ein paar gute Bewertungen - und schon geht die Post wieder ab. Tatsächlich haben gute
Kundenbewertungen - genauso wie schlechte - einen weitreichenden Einfluss auf
den Geschäftsgang. Zu viele schlechte Bewertungen können, gerade im
Gastgewerbe, im wahrsten Sinne des Wortes ruinös sein. Gute Bewertungen
hingegen, können die Beliebtheit und damit die Preise eines Betriebes, gemäss
wissenschaftlichen Untersuchungen, um durchschnittlich 10 Prozent nach oben
treiben. Kein Wunder, dass die Betrugsfälle häufiger werden. Zitat aus heise-online zum aktuell aufgedeckten Fall in den USA:
“Vorausgegangen waren offenbar jahrelange Ermittlungen. Unter anderen sollen sich die Ermittler als Inhaber eines Joghurt-Geschäfts ausgegeben haben, das unter schlechten Online-Bewertungen leide und deshalb einschlägige Anbieter kontaktiere. Dabei sollen die Fahnder auf eine weitvernetzte Branche gestoßen sein, die sich ihre Bewertungen von Rezensenten aus Bangladesch, den Philippinen und Osteuropa schreiben lässt. In einigen Fällen sollen die Fake-Dienstleister auch die realen Kunden ihrer Klienten mit Gutscheinen bestochen haben, um mehr positive Bewertungen zu bekommen…“
Eric Schneiderman,
der den Staat New York als Staatsanwalt vertritt, geht davon aus, dass die Zahl
der gefälschten Bewertungen weiter zunehmen wird - gerade weil diese bei den
Kunden so beliebt sind. Er rechnet mit bis zu 15 Prozent Fälschungen, die im
Web um Kunden werben. Im aktuellen Fall erntete er viel Applaus von der Presse
und der Öffentlichkeit. “Die Bewertungen waren falsch, die Bussen nicht“,
titelte zum Beispiel das New York Business Journal.
Bewertungsportale
wie Tripadvisor behaupten, mit Personal und Software erfolgreich gegen falsche
Bewertungen vorzugehen:
“Die Wahrung der Authentizität der Bewertungen ist oberste Priorität unseres Reiseportals. Das breitgefächerte Hintergrundwissen und die langjährige Erfahrung unserer für Qualitätssicherung zuständigen Mitarbeiter ist Garant für die Integrität der Inhalte auf TripAdvisor. Unsere Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen werden entsprechend fortlaufend aktualisiert. Wir setzen darüberhinaus Tools zur automatischen Erkennung und Markierung regelwidriger Inhalte ein. Nicht zuletzt hat die äußerst verantwortungsvolle TripAdvisor Community Millionen Reisender die Seite immer im Blick und hält ein wachsames Auge auf unseriöse und unwahrscheinliche Inhalte.“
Schwer zu
beurteilen, wie gut das funktioniert. Sicher ist, dass es sich lohnt, alle
Online-Bewertungen mit gesundem Menschenverstand und einem guten Mass an
kritischem Denken zu konsumieren. Mit anderen Worten: Man darf nicht alles
glauben was man liest - aber das ist ja eigentlich nichts Neues.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenMan kann wenigen online Bewertungen 100% trauen. Seiten wie http://www.shopbewertung.de/ vergeben noch vertrauenswürdige Gütesiegel nach denen man gehen kann. Solche Siegel gibt es in den verschiedensten Bereichen. Auch für z.B. Hotels.
AntwortenLöschenAm besten würde ich nach den NEGATIVEN Bewertungen gehen. Sich anschauen was und wie oft etwas bemängelt wird. So bin ich bis jetzt immer gut gefahren!