Montag, 18. Mai 2015

Das Fernsehen stirbt - es lebe das Video

Die Schweiz stimmt am 14 Juni über die neue Billag-Gebühr ab. Dabei geht es zum grossen Teil um das Fernsehen. Dabei ist dessen Zeit längst abgelaufen. Streaming-Dienste wie Netflix sind gerade dabei, weltweit die Fernsehgewohnheiten der Menschen zu verändern – das Internet macht es möglich. Der Zuschauer schaut genau das an, was er will, genau dann, wann er will.

Streaming-Services verändern dieVideo-Welt und sind der Tod des traditionellen
Fernsehens.
Es sind nur noch bestimmte demographische Gruppen, die Fernsehen so konsumieren, wie es erfunden wurde und vorgesehen war. Statistiken zeigen, dass traditionelle Fernsehzuschauer nicht nur althergebracht, sondern eben auch alt sind: Sowohl bei ARD und ZDF, als auch beim SF sind die meisten Zuschauer über 60 Jahre alt.
Das hat nicht nur mit dem Programm, sondern auch mit der Art des Fernsehkonsums zu tun. Junge und aktive Menschen wollen ihre Inhalte nicht anschauen, wenn sie ihnen serviert werden, sondern wenn es ihnen passt. Technische Möglichkeiten, dies zu verwirklichen, gibt es inzwischen zuhauf. Allerdings sind es nicht Festplattenrecorder oder Replay-TV, wie Zattoo oder Wilmaa, die das traditionelle Fernsehen begraben werden. Es sind Streaming-Services wie Netflix . Das geht es nicht mehr nur um die Wahl des Konsumzeitpunktes, sondern auch um die Auswahl der Inhalte. Genau das ist der Grund dafür, dass das herkömmliche Fernsehen einen langsamen aber sicheren Tod sterben wird. Das wissen auch die TV-Verantwortlichen; deshalb bemühen sich alle grossen TV-Stationen um immer umfassendere digitale Präsenzen.
Reed Hastings, Gründer und Mitbesitzer von Netflix ist deshalb auch ziemlich zuversichtlich, was die Zukunft seiner Firma anbelangt und ziemlich brutal (“ARD und ZDF braucht kein Mensch“), was die Prognosen für das herkömmliche Fernsehen anbelangt, wie er kürzlich in einem Interview mit der FAZ erklärte:
“Ich vergleiche die Sender gerne mit dem Telefon. Natürlich gibt es noch das Festnetz, hier in meiner Hotelsuite steht auch so ein Gerät herum. Aber das benutzt kein Mensch. Alle haben Smartphones. Und so wird es in Zukunft auch mit dem linearen Fernsehen sein. Das bedeutet nicht, dass ARD, ZDF und RTL verschwinden, denn auch diese Sender werden sich zu Internet-TV-Sendern wandeln […]Viele Große haben den Wandel halt verschlafen, wie so oft. Das war unser Glück. In Amerika sind wir mit Netflix mittlerweile in fast jedem zweiten Haushalt. Weltweit haben wir 62 Millionen Kunden, und das ist erst der Anfang. Denn das entspricht nur einem Prozent aller Smartphone-Benutzer…“
Ob die neue Mediensteuer zur Finanzierung der Schweizer Bundesmedien angenommen wird oder nicht, wird sich nicht gross auf die oben beschriebene Entwicklung auswirken. Die Frage ist, wann Streaming-Services wie Netflix als Teil des Service Public angeboten werden – und ob sie dann im Gebührenpreis enthalten sind…

1 Kommentar:

  1. Ich habe mir den kostenlosen Probe-Monat von Amazon Prime Video geholt und kann das nur empfehlen. Eine große Auswahl an Serien und Filmen in guter Qualli :)

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