Die
meisten Sitzungen, zu denen wir im Laufe eines Arbeitstages eingeladen werden,
sind nicht sehr ergiebig oder gar langweilig – um es mal milde auszudrücken.
Doch dafür gibt es heute das perfekte Ablenkungsmittel: Ihr Smartphone. Genau
dafür wird das schlaue Handy während vieler Meetings denn auch genutzt: WhatsApp,
SMS, Facebook und Co. bieten hervorragende Möglichkeiten, dem Sitzungsleiter
oder der Kollegin mit der Präsentation nicht zuhören zu müssen. Schauen Sie bei
Ihrem nächsten Meeting über Ihre Schulter – ihr Nachbar ist wahrscheinlich
gerade dabei, einige wichtige Online-Einkäufe zu tätigen.
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Eine
brandneue repräsentative Studie des deutschen Digitalverbandes Bitkom zeichnet
ein doch ziemlich unproduktives Bild der Aktivitäten in unseren Sitzungszimmern.
Vier von zehn Sitzungsteilnehmern erledigen ihre privaten Dinge mit dem
Smartphone während der Besprechungen; sechs Prozent kaufen gar online ein!
Seltsamerweise geben aber auch 75 Prozent der Befragten an, dass sie dieses
Verhalten störend finden.
Das
Smartphone ist also für sehr viele Arbeitnehmer eine willkommene Ablenkung in
dienstlichen Besprechungen, obwohl zwei Drittel der Befragten das unhöflich
finden, und 41 Prozent meinen, dass darunter die Qualität des Meetings leidet. Hingegen
findet immerhin jeder Fünfte, dass die Ablenkung mit dem Smartphone “heutzutage
normal“ sei.
Wer sein
Smartphone während des Meetings für private Dinge nutzt, liest oder beantwortet
überwiegend private Nachrichten wie E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder SMS (67
Prozent). Fast jeder dritte Sitzungsteilnehmer nutzt soziale Netzwerke wie
Facebook oder Twitter, jeder Vierte spielt oder liest aktuelle Nachrichten im
Netz; 15 Prozent informieren sich über Sportergebnisse und 6 Prozent kaufen mit
ihrem Smartphone während der Besprechung auf Online-Shopping-Portalen ein…
Es
scheint also ziemlich klar zu sein, wie man die Kollegen dazu bringen könnte,
sich im Meeting zu konzentrieren: das Smartphone draussen lassen oder zumindest
abschalten.
Das sei
nicht ganz so einfach, sagt Bitkom Geschäftsführer Bernhard Rohleder:
“Das Smartphone ist inzwischen für viele Nachrichtenzentrale, Adressbuch, Kalender und Notizbuch. Es in der Besprechung einfach auszuschalten und wegzulegen, ist für viele kaum möglich und würde gerade auch von jenen nicht akzeptiert, die umgekehrt ganz selbstverständlich dringende dienstliche Belange auch in der Freizeit oder sogar im Urlaub erledigen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass es soziale Spielregeln gibt, wann und wie die Geräte genutzt werden.“
Uns
scheint, dass es diese Spielregeln eigentlich schon lange gibt; sie haben viel
mit Höflichkeit und Respekt zu tun.
Seinen
Gegenüber nicht mit dem Smartphone vor den Kopf zu stossen, ist übrigens nicht
nur während Sitzungen empfehlenswert .Wenn Sie Ihre Smartphone-Etikette also
wieder mal auffrischen möchten, können Sie das hier tun – aber bitte nicht
während dem nächsten Meeting.
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