Samstag, 9. Januar 2010

Krise? Welche Krise?

Das war schon vor Jahren mal die Frage. “Crisis? What Crisis? Damals, während der massiven Ölkrisen-Rezession von 1975, wurde sie auf einem Album der Rockgruppe Supertramp gestellt. Die damalige Ölkrise schuf nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner. Genau wie die heutige Finanzkrise. Der Online-Handel zum Beispiel, scheint unbeeindruckt weiter zu boomen.

Die neusten Zahlen beziehen sich auf das Weihnachtsgeschäft. In Deutschland sind es zwei Untersuchungen, die diesbezüglich Zahlen erhoben haben (Umfassende Schweizer Statistiken scheinen noch keine vorhanden zu sein.)
Eine Umfrage von Oxid eSales ergab, dass die Hälfte der befragten Online-Händler in diesem Jahr ein Umsatzplus im Weihnachtsverkauf verzeichnete. Jeder Fünfte meldete, der Shop-Umsatz sei um 25 Prozent oder mehr gestiegen.
Auch der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) zieht Bilanz und resumiert, dass das Online-Weihnachtsgeschäft sehr erfolgreich gewesen sei. Demgemäss machten die e-Commerce-Händler rund 3,1 Milliarden Euro Warenumsatz im Internet, im Vorjahr waren es noch 2,7 Milliarden Euro gewesen. Gegenüber dem Vorjahr legt der Online-Handel im Weihnachtsgeschäft damit um rund 15 Prozent zu.
Man darf davon ausgehen, dass die Weihnachtskassen auch im Schweizer Web ganz schön geklingelt haben. Ein Beispiel für den andauernden Online-Boom sind zum Beispiel Migros und Coop: Beide legten umsatzmässig im letzten Jahr um rund 20 Prozent zu. Über ein kräftiges Wachstum dürfen sich auch die Elektronik-Händler freuen: Laut einer Schätzung des Marktforschers GfK wurden im diesjährigen Weihnachtsgeschäft rund 10 Prozent aller Unterhaltungselektronikumsätze in der Schweiz im Webshop gemacht. Im letzten Jahr waren es erst 8 Prozent.
Ganz ungetrübt sind allerdings diese Statistiken nicht - zumindest was Deutschland betrifft. Der gesamte Versandhandel, von dem die Onlineshops ja nur einen Teil ausmachen, sei im letzten Jahr um 5,5 Prozent zurückgegangen, sagt das Bundesamt für Statistik. Der Händlerverband widerspricht. Man gehe beim BVH von einem Wachstum von 1,7 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro aus. Diese Zunahme sei durch den starken Zuwachs im Internet-Shopping getrieben worden. Bis Anfang Februar werden man sich mit dem Endergebnis zu 2009 zu Wort melden, erklärte ein BVH-Sprecher gegenüber golem.de. Die  vor einigen Wochen errechneten Zahlen hätten sich bislang bestätigt:
"Nach Berechnungen des BVH vom November 2009 hält der Trend zum Onlinekauf ungebrochen an. Die Zahl der deutschen Internetkäufer stieg 2009 um 1,1 Millionen auf 32,5 Millionen. Damit würden mehr Deutsche Waren und digitale Dienstleistungen wie Downloads und Onlinetickets im Internet einkaufen als je zuvor. Für den Onlinehandel mit Waren erwartete der BVH im November für das Jahr 2009 ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro."

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