Dienstag, 8. Juni 2010

Roaming ist immer noch viel zu teuer!

Mit dem Handy im Ausland zu telefonieren ist immer noch unverschämt teuer. Die Preise verharren auf ihrem viel zu hohen Niveau, wie die jährliche Analyse des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zeigt. Wer mit dem Handy im Ausland auch noch surft, läuft Gefahr, sich dabei buchstäblich zu ruinieren.

Im Vergleich zu den Vorjahren hat bei den Standard-Roamingtarifen kein einziger Anbieter die Preise gesenkt. Wer in Europa zum Standardtarif telefoniert, fährt mit Swisscom, M-Budget oder Coop Prepaid am besten. Mit Sunrise oder Orange bezahlt man gleich doppelt so viel. Ausserhalb Europas ist hingegen das getestete Angebot bei Sunrise am günstigsten. Sparen beim Telefonieren im Ausland kann man mit - kostenpflichtigen - Roaming-Optionen. Im Vergleich zum Standardtarif spart man für die Gespräche aus Europa bei Orange (Abo und Prepaid) satte 60 Prozent. Bei Sunrise (Abo) immer noch 38 Prozent. Bei Swisscom beträgt die Einsparung mit Option nur gerade 4 Prozent, trotzdem steht Swisscom auch hier preislich noch durchaus attraktiv da, da die Marktführerin die attraktivsten Standardtarife anbietet. Bei Gesprächen aus Ägypten, Tunesien und der Türkei sind Einsparungen von 10 Prozent bei Swisscom (Abo und Prepaid), 32 Prozent bei Sunrise (Abo) und 57 Prozent bei Orange (Abo und Prepaid) möglich.
Ralf Beyeler, Telecom-Experte von comparis.ch rät zum Abschluss einer Roaming-Option vor der Reise ins Ausland. Allerdings würden diese nicht nur Vorteile bringen. «Bei Sunrise und Orange zum Beispiel werden die Optionen jeden Monat belastet, auch wenn man sie nicht braucht - das heisst, auch wenn man das Handy im betreffenden Monat im Ausland nicht einsetzt. Es obliege dem Kunden, die Option nach den Ferien wieder abzubestellen. In dieser Hinsicht kundenfreundlicher ist Swisscom: Dort wird die Option nur verrechnet, wenn sie auch tatsächlich gebraucht wird.
Schnell mit dem Smartphone die E-Mails abrufen, ein Foto nach Hause schicken, die News aus der Heimat lesen oder das nächste Restaurant auf Google Maps suchen geht im Ausland richtig ins Geld. Die drei grossen Anbieter verrechnen fürs mobile Surfen im europäischen Ausland regelrechte Abzockerpreise von 8 bis 15 Franken pro Megabyte. Zum Vergleich: In der Schweiz kostet ein gängiges Abo mit einem Inklusivvolumen von 100 Megabyte zum Beispiel 25 Franken pro Monat. Würde man im Ausland ebenfalls 100 Megabyte Daten brauchen, käme die Rechnung auf 800 bis 1500 Franken.
Wer trotzdem nicht aufs Surfen verzichten will oder kann, sollte dies nur mit einer entsprechenden Option tun. Damit wird das Surfen bei allen Anbietern um rund 70 Prozent günstiger.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen