Mittwoch, 30. Januar 2013

Die RIM-Blackberry Überlebensübung

Soviel sei vorweggenommen: RIM‘s Überlebensübung, die heute mit der Einführung von zwei neuen Blackberry-Handys ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, ist bis jetzt erfolgreich verlaufen. Die Geräte und das neue Betriebssystem gefallen den Journalisten – nun kommt es auf die User an.

Die digitale Gesellschaft ist schnelllebig: gestern noch an der absoluten Spitze, von allen gefeiert, heute am Boden, kurz vor dem Ruin. So erging es der kanadischen Firma Research in Motion, die erst vor fünf Jahren noch weltweit der uneingeschränkte Smartphone-Marktführer und die wertvollste Firma in Kanada war – doch dann kam das iPhone und machte den Crackberry-Machern einen Strich durch die Rechnung. Mit RIM und deren Aktienpreis, begann es bergab zu gehen: Im Jahr 2008 wurde das Papier an der Toronto-Börse noch für fast 140 kanadische Dollar gehandelt, Ende 2011 waren es noch 15 Dollar. In dieser Region bewegt sich die Aktie heute noch.
Doch nun geht es ums Überleben; und ein neuer Firmenname, ein völlig neues Betriebssystem und zwei neue Smartphones sollen die Marke Blackberry wieder zum Strahlen bringen. Nach der heutigen Präsentation sind die Reaktionen durchaus positiv.
Es soll nicht nur Privatkunden mit intuitiver Bedienbarkeit und einfachem Multitasking überzeugen, es soll insbesondere Unternehmen ansprechen, die ihre Daten auf den Smartphones ihrer Mitarbeiter verwalten wollen. So können IT-Abteilungen auf die neuen Blackberrys zugreifen, um, etwa im Falle einer Kündigung, Unternehmensdaten zu löschen, ohne persönliche Fotos und Kontakte anzutasten.
Die Zeiten, in denen Angestellte zwei Smartphones mit sich herum tragen mussten, eines für dienstliches, ein anderes für privates, sollen damit der Vergangenheit angehören. […] Analysten glauben, dass Blackberry 10 zu einem günstigen Zeitpunkt kommt. Der Hype um Apple schwächt sich ab; das iPhone 5 bleibt hinter den Erwartungen zurück. 
Zitat zdnet.de:
Mit Z10 und Q10 gibt es zum Launch zwei Smartphone-Modelle, von denen eines mit physischer Tastatur kommt, nämlich das Q10. Aber auch die Touchscreen-Tastatur des Z10 entspricht mit ihrer Aufmachung in Weiß auf Schwarz dem Blackberry-Design. Für eine Reihe von Sprachen gibt es eine Autokorrektur, darunter Deutsch und Französisch. Die Tastatur schlägt zusätzlich komplette Wörter vor, die über dem ersten Buchstaben eingeblendet werden. Sie lassen sich per Wischbewegung Richtung Text einfügen. Auch ein Wechsel zwischen Buchstaben- und Zifferntastatur ist per Geste möglich.“
Zitat heise.de: 
“Das BlackBerry Z10 ist ein leistungsfähiges Smartphone, das sich hinter keinem Konkurrenten verstecken muss. Erstmals seit vielen Jahren hat Blackberry die Konkurrenz eingeholt, und sogar überholt: BlackBerry 10 bietet das Alleinstellungsmerkmal, private und geschäftliche Daten perfekt zu trennen; manches an Blackberry 10 wirkt so, als würden die iOS- und Android-Entwickler jetzt neidisch werden. Wie gut die Blackberry-10-Geräte bei Privatkunden ankommen, hängt auch vom Content ab, also vom Angebot an Apps, Musik, Filmen, Zeitschriften und Spielen.“
Nicht ganz so begeistert scheinen die Investoren zu sein (was allerdings auch mit den schlechten US-Wirtschaftszahlen zusammenhängt). Die RIM-Aktie schloss heute in Toronto 11 Prozent tiefer, bei 13,86 Dollar.


Montag, 28. Januar 2013

Merken, wenn der Kunde sauer ist

Das Call-Center ist oft die erste und die letzte Front, wo sich Kunde und Serviceprovider treffen. Wenn diese Begegnung unbefriedigend verläuft, kann das für’s Geschäft unschöne Folgen haben. Umso erstaunlicher ist es, wie nonchalant  viele Unternehmen, vor allem in der Kommunikationsbranche, ihre Kunden im Call-Center versorgen. Andere Unternehmen wiederum, sind im Geschäft, um Call-Centers effizienter zu machen. Zum Beispiel durch digitale Stimmanalysen.

Eine der Firmen, die Stimmanalytik für Kundenanrufe anbietet ist CallMiner in
den USA. 
Das Konzept ist eigentlich ganz simple: Der Kunde ruft im Call-Center an, und wird genauso behandelt, wie es seiner momentanen Gefühlslage entspricht – die Problemlösung wird darauf abgestimmt, ob der Anrufer oder die Anruferin verunsichert oder unzufrieden ist, ob es nur darum geht, zusätzliche Informationen zu vermitteln, oder gar darum , einen Kunden bei der Stange zu halten, der sonst die Loyalität aufkündigt.
Unsere Stimme  enthält genügend Informationen um zu analysieren, in was für einer Stimmungslage wir uns befinden, und bereits gibt es auch die Software, die aus der Stimme eines Anrufers oder einer Anruferin herausfiltern kann, ob er gut oder schlecht gelaunt ist und wie diese Stimmungslage mit den eigentlichen Worten zusammenhängt, die beim Anruf geäussert werden.  
Ein ausführlicher Artikel zu diesem Thema wurde kürzlich in auf ecommercetimes.com publiziert.
Zitat aus dem Artikel:
“Context matters, so many of these systems combine speech analytics with the actual words being said, in order to provide a complete picture of what's going on in a particular call. "We listen to how each word is said -- tempo, silence, agitation level, stress -- and then we annotate that for every word and every conversation," Jeff Gallino, chief technology officer with CallMiner, told CRM Buyer. "We add context and words to the indicators to get the full story." Some systems focus more on the actual words spoken than on vocal qualities, identifying which calls indicate problems based on the conversation itself. "We take a different approach to emotion detection," Larry Skowronek, VP of product management with Nexidia, told CRM Buyer. "We focus on the words in the conversation. If a customer says 'I am unhappy,' that's a good indication of their sentiment. Plenty of people can say 'I am unhappy' in a perfectly reasonable tone. The emotion the customer is expressing is not the same as the sentiment that's being expressed."
Stimmanalyse im Call-Center hört natürlich nicht mit der Bestimmung der Stimmungslage der Kunden auf, sondern mit der richtigen Reaktion darauf. So kann zum Beispiel bei einem extrem unzufriedenen Kunden ein Vorgesetzter ins Gespräch eingeschaltet werden, oder dem Call-Center-Mitarbeiter werden an seinem  Bildschirm Lösungsvorschläge angezeigt.
In Zukunft, so der Artikel auf ecommercetimes.com, wird es sogar möglich sein, den anrufenden Kunden jene Call-Center-Mitarbeiter zuzuteilen, die charakterlich und persönlich am besten zu ihnen passen. CRM nach Persönlichkeitsprofil und Laune, sozusagen.
Eine kurze Google-Recherche unsererseits hat ergeben, dass Stimmenanalysen im Call-Center im deutschsprachigen Raum noch nicht verbreitet sind. Im englischen Sprachraum scheint die Methode hingegen schon recht verbreitet zu sein, und es gibt verschiedenen Firmen, die dafür ihre Dienste anbieten.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Shopping-Apps für loyale Kunden und stärkere Marken

Das Verbraucherinteresse an speziellen Shopping-Apps für mobile Geräte ist gross. Laut einer von Adobe-Systems veröffentlichten Studie, werden schon bald mehr als die Hälfte der mobilen Einkäufer ihr Shopping über eine App abwickeln. Tablet-Nutzer sind übrigens die besseren Shopper: Sie brauchen ihr Gerät fast doppelt so oft für den Erwerb von Produkten und Dienstleistungen, wie Smartphone-Nutzer.

Die i-Phone-App M-Go der Migros ist eine der beliebtesten Shopping Apps
der Schweiz. Sie kann im iTunes-Shop gratis heruntergeladen werden. Selbst-
verständlich hat auch die Konkurrenz Shopping-Apps im Angebot: Coop Schweiz bietet
gleich eine ganze Reihe zum Gratis-Dowload.
Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass Apps für den Detailhandel als rentable Einkaufskanäle zu den bisher auf Mobilgeräten genutzten Browsern aufgeschlossen haben. Fast die Hälfte der mobilen Einkäufer (49 Prozent der Smartphone-Shopper und 45 Prozent der Tablet-Shopper) nutzen eher Apps als Browser auf Mobilgeräten. Der Grund hierfür ist laut den Smartphone-Nutzern die zu langsame Geschwindigkeit der Browser und die wesentlich einfachere Bedienbarkeit von Apps und digitalen Katalogen. Ein Viertel der Befragten, die derzeit ihre Mobilgeräte noch nicht zur Kaufabwicklung nutzen, wollen dies im laufenden Jahr tun.
Die Umfrage zeigt, dass 67 Prozent der Käufer ausschließlich die Apps ihrer Lieblingsläden nutzen. Darüber hinaus geben 38 Prozent der Tablet-Shopper und 42 Prozent der Smartphone-Shopper an, dass die Interaktion über eine App ihre Bindung zu der jeweiligen Marke stärkt.
Wer hat den grössten Einfluss auf mobile Kaufentscheidungen? Eine deutliche Mehrheit der Befragten nannte Freunde als primären Einflussfaktor. Als weitere Einflusskriterien wurden Werbe-E-Mails durch Einzelhändler, Online-Werbung, Videos und Facebook genannt. Ausserdem teilen mobile Shopper ihre Empfehlungen für neue Apps zu 58 Prozent in persönlicher Weise mit ihren Freunden - zu 21 Prozent über Facebook und zu 19 Prozent per Email.
Was wollen die Anwender von ihren Einkaufs-Apps? An erster Stelle stehen Sparangebote und Rabattaktionen. Gefragt sind aber auch interaktive Bilder von Produkten, sowie die Möglichkeit, per App das nächstgelegene Ladengeschäft des entsprechenden Anbieters zu finden. Mit anderen Worten: Es geht nicht nur um Online-Shopping, sondern viel mehr um den Einkauf mit digitalel Hilfsmitteln.
Für den Detailhandel lassen sich aus diesen Zahlen einige klare Schlüsse ziehen:  Zum Beispiel bieten Apps Einzelhändlern die Chance, die Beziehung zu ihren Stammkunden zu pflegen und zu stärken - die App ist der perfekte Kanal um Kunden über Angebote zu informieren und die Markenloyalität zu steigern.
Detailiertere Ergebnisse der Adobe-Systems-Studie können hier bestellt werden. 

Sonntag, 20. Januar 2013

Mit Smartphone - ohne Festnetz.

Ein Mobiltelefon gehört heute in der Schweiz zur Standardausrüstung –  aber die Zufriedenheit mit dem von den Anbietern gebotenen Diensten hält sich schon sehr in Grenzen. Das zeigt eine vom Vergleichsportal bonus.ch bei mehr als 5'000 Personen durchgeführte Kundenzufriedenheitsumfrage.  Unzufrieden sind die User vor allem mit Qualität der Internetverbindungen und – wen wundert‘s – mit den Hotlines.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfrage, das deutlich auf einen massiven Umschwung im Kommunikationsverhalten der jüngeren Generationen hinweist, ist die Tatsache, dass Festnetzanschlüsse immer weniger gefragt sind. Mehr und mehr junge Erwachsene verzichten komplett darauf: 50 Prozent der befragten Personen unter 30, und 35 Prozent der 30-39-Jährigen, haben keinen Festnetzanschluss mehr, während der Prozentsatz bei den über 60-Jährigen nur acht Prozent beträgt.
Quelle: bonus.ch    
Das hängt nicht unbedingt damit zusammen, dass Festnetzanschlüsse nicht mehr gebraucht werden, sondern hat in vielen Fällen ganz einfach finanzielle Gründe. Denn ohne Festnetzanschluss lässt sich schon was sparen. Oder wie der Spiegel in einem Artikel zum Thema feststellte:
“Die Entscheidung für das Mobiltelefon und gegen den lokalen Festnetzanschluss wird bewusst, primär von Alleinlebenden und vor allem aus ökonomischen Gründen getroffen. Die Zeit, in der ein Mobiltelefon ein Statussymbol war, sind damit ein für alle Mal vorbei.“
Das neuste Smartphone ist dann schon eher wieder in der Lage, den Statuslevel anzuheben – das zeigen die weiteren Ergebnisse der Umfrage von bonus.ch. Fast die Hälfte der befragten Personen geben nämlich an, ein Smartphone der letzten Generation zu besitzen wie zum Beispiel ein iPhone 5 oder 4s, ein Samsung SIII oder SII, ein Nokia Lumia oder ein ähnliches Modell. Die unter 40-Jährigen sind hier sogar noch zahlreicher. Insgesamt benutzt nur noch ein Drittel der Befragten ein gewöhnliches Handy statt ein Smartphone.
über 90 Prozent der Smartphone-Nutzer geben an, mit dem Handy ins Internet zu gehen. Zwar sind die meisten Nutzer mit der Hörqualität und der Netzabdeckung zufrieden, doch entsprechen die Internet-Leistungen wie Verbindungsqualität, Geschwindigkeit und das Herunterladen von E-Mails nicht den Erwartungen: 63 Prozent der Befragten sind mehr oder weniger unzufrieden. Ausserdem bewertet nur die Hälfte der befragten Personen die Qualität der Hotline ihres Anbieters als gut oder sehr gut.
Für die Telecoms gibt es in Sachen Kundenzufriedenheit also noch sehr viel zu tun.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Java-Fix: nicht gut genug?

Oracle hat einen Java-Patch veröffentlicht, der das Sicherheitsproblem der Software lösen sollte. Experten glauben allerdings nicht an die Wirksamkeit und empfehlen immer noch, Java auszuschalten oder ganz loszuwerden.

Die neuste Java-Version steht bereit für den Download - doch
Experten glauben, dass Java schlicht den Ärger nicht wert ist.
Zu lange wollen wir uns nicht mehr mit Java befassen. Nur soviel: Nach dem Sicherheitsdebakel der letzten Woche, hat Oracle endlich reagiert und einen Java-Patch veröffentlicht.
Die die meisten Experten sind von der Lösung allerdings gar nicht überzeugt, und auch das amerikanische Homeland Security Department empfiehlt nach wie vor, das Programm auszuschalten oder zu deinstallieren.
Falls sie Java schon ausgeschaltet haben besteht also im Moment kein Handlungsbedarf. Denn wie wir schon in unserem letzten Eintrag festgehalten haben: die meisten User brauchen das Programm selten oder nie. Es kann also ohne weiteres deinstalliert oder ausgeschaltet werden. Falls sich später herausstellen sollte, dass es trotzdem gebraucht wird, ist es kein Problem, Java wieder zu installieren.
Achtung: Java ist nicht gleich Java-Script. Ohne Java geht’s meistens, ohne Java-Script wird es eng beim Surfen!

Samstag, 12. Januar 2013

Die Java-Gefahr - oder ein Leben ohne Java

Wahrscheinlich haben Sie es auch gelesen: Im Cyberspace herrscht wieder mal die grosse Panik. Diesmal sind es Adobe und Oracle, die ein Problem haben und Probleme verursachen.

Leben ohne Kaffee kann ich mir nicht gut vorstellen
 - leben ohne Java hingegen schon!
Am Donnerstag waren es verschiedene Medien, die Alarm schlugen, unter anderen auch heise.de und spiegel.de, weil vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine offizielle Warnung geäussert wurde. Fast alle Internetnutzer sind angesprochen, weil Adobes Flash-Player und Java, eine Software von Oracle, scheinbar grosse Sicherheitslücken aufweisen.  Zitat aus dem Spiegel:
“Die auf vielen Rechnern installierten Programme Java und Flash haben teils schwere Sicherheitslücken. Für die Java-Schwachstelle gibt es aktuell noch keine Lösung, Internetnutzer sollten das dazugehörige Plug-in im Browser daher vorübergehend deaktivieren. Betroffen ist die aktuelle Version 7, berichtet "Heise Security". Angreifer können durch die Lücke und über eine manipulierte Webseite Trojaner und andere Schädlinge auf fremde Rechner schmuggeln.
Es gilt also Abschalten statt Abwarten…“
Bei heise.de erfährt der geneigte User noch mehr Details  - und die tönen tatsächlich unschön:
“Die Schwachstelle wird bereits aktiv von Cyber-Kriminellen zur Verbreitung von Malware ausgenutzt. Laut dem Security-Blogger Brian Krebs gibt es passende Angriffsmodule für die Exploit-Kits Black Hole und Nuclear Pack. Laut Krebs hat der Black-Hole-Entwickler mit dem Pseudonym Paunch am gestrigen Mittwoch in Untergrundforen verkündet, dass der Zero-Day-Exploit eine Neujahrsgabe für seine zahlende Kundschaft sei. Da die Lücke mit Hilfe der Exploit-Kits mit geringem Aufwand auszunutzen ist, muss man damit rechnen, dass die Zahl der Seiten, auf denen der Java-Exploit lauert, im Laufe der nächsten Tage explodiert. Es genügt bereits, eine verseuchte Webseite aufzurufen, um Opfer einer Malware-Infektion zu werden. Der Angriffscode kann dabei auch auf seriösen Webseiten lauern.”
Heute, also zwei Tage später, wurden die Alarmsirenen noch schriller: Das amerikanische Homeland Security Departement warnte ebenfalls vor Java und empfahl, die Software sofort abzuschalten oder zu deinstallieren.
Da es für uns nicht möglich ist, den Ernst der Lage zu beurteilen, und weil ja Vorsicht bekanntlich besser ist als Nachsicht, haben wir uns also den Samstag mit den folgenden Massnahmen um die Ohren geschlagen. Flash-Player von Adobe muss gemäss den veröffentlichten Warnungen auf die neuste Version aktualisiert werden – das ist einfach, automatisch, und kann hier gemacht werden. Damit ist das Problem (vorläufig) gelöst.
Für das Java-Problem gibt es zwei Alternativen. Entweder, Sie deinstallieren alle Java-Software auf ihrem PC. Stellen Sie sicher, dass alle Versionen entfernt sind. Die allermeisten User werden es nicht mal merken, wenn Java (nicht zu verwechseln mit Java-Script) auf ihrem PC nicht mehr installiert ist. Es gibt nur wenige Websites, wo die Software wirklich gebraucht wird. 
Oder, wenn Sie nicht deinstallieren wollen, können Sie Java auch (für alle Browser) deaktivieren. Und zwar über die Systemsteuerung: Systemsteuerung/Java/Sicherheit/ oben links den Haken entfernen. Das gilt allerdings nur für die neuste Version der Software. Auch hier gilt: Vermissen werden Sie die Software wahrscheinlich nicht.
Noch ein Wort dazu, wie Oracle das neuste Java-Problem angeht –  es ist ja nicht das erste Mal, dass die Software mit Sicherheitslücken auf sich aufmerksam macht.
Oracle liess sich nicht aus der Ruhe bringen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Bis am Samstagnachmittag war ausser einem kleinen Twittereintrag absolut nichts zu diesem Thema von diesem riesigen Unternehmen  zu hören...
Diese Art von PR-Management spricht klar dafür, die digitale Existenz ohne Java fortzusetzen - wenn immer das möglich ist. Ich werde es jedenfalls versuchen.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Parkdienst ganz ohne Chauffeur

Audi hat auf der CES gezeigt, wie das Parkieren in Zukunft aussehen könnte. Statt selber einen Parkplatz zu suchen, wird diese Aufgabe ganz dem Auto überlassen – das fängt beim Suchen an und geht bis zum Einparken. Prototypen funktionieren bereits.

Ganz neu ist die Idee ja nicht: Man fährt bis zum Eingang des Parkhauses, gibt dort den Schlüssel ab, und das Parkieren wird von einem Angestellten übernommen. Funktioniert bestens – in Luxushotels, oder italienischen Innenstädten, deren Parkräume äusserst knapp bemessen sind. In Zukunft soll der menschliche Aspekt dieses Dienstes allerdings überflüssig werden. Man verlässt den Wagen am Eingang des Parkhauses – der Rest wird von einem computergesteuerten Leitsystem übernommen.
Die Computerwoche berichtet von einer entsprechenden Audi-Demonstration an der CES in Los Angeles. Zitat:
Das weitgehend seriennahe Fahrzeug fährt tatsächlich alleine um die Ecke und navigiert sich rückwärts in einen freien Parkplatz zwischen zwei längsstehenden Autos. Auch die Abholung funktioniert, von kleineren Anlaufschwierigkeiten abgesehen, reibungslos: Kurz nachdem der Fahrer den A7 über eine spezielle Smartphone-App gerufen hat, wird das führerlose Auto wie von Geisterhand aktiviert, der Motor startet, das Fahrzeug parkt wieder aus und rollt herbei, um seinen Fahrer wieder aufzunehmen.“
Der Trend zum selbststeuernden Auto scheint sich also zu beschleunigen – Google gehört ja zu den führenden Kräften im Wettlauf um die Perfektionierung der notwendigen Technologien. Auch bei Audi sind aber viele der zum Einsatz kommenden Systeme schon serienreif.  Audi sei zuversichtlich, dass das digitale Parkieren noch in diesem Jahrzehnt Serienreife erlangen werde.

Dienstag, 8. Januar 2013

Stories für das digitale Zeitalter

Die meisten Zeitungen, Zeitschriften und Magazine - ob gedruckt oder online - bieten ihren Lesern spezielle Rubriken zu digitalen Themen an. Wir lesen diese Stories für Sie und stellen eine Link-Liste zusammen, die auf unserem Digital-Society-Blog publiziert und aktuell gehalten wird. Sie finden diese Themen auf der linken Seite, unter dem Titel "Digital Society News-Links". Lassen Sie sich diese wichtigen und interessanten Themen nicht entgehen - bleiben Sie auch im neuen Jahr informiert und up-to-date in der digitalen Gesellschaft!

Sonntag, 6. Januar 2013

Zahlen auch Sie zuviel für Ihr Handy?

Schweizer Handynutzer sind träge – und die Anbieter profitieren davon. Würden nämlich  alle Mobiltelefonierer  zum jeweils günstigsten Mobilfunkangebot wechseln, könnten sie 2,6 Milliarden Franken sparen. Derart hoch war das Sparpotenzial seit fünf Jahren nicht mehr. Das liegt an neuen Tarifmodellen der grossen Anbieter - aber auch daran, dass die Kunden kaum wechseln.Vielleicht scheuen sie sich davor, sich mit den Kundendiensten der Mobilfunk-Provider herumzuschlagen.

Quelle: comparis.ch
Zufriedenheit mit dem Kundendienst ist auch in der Mobilfunkbranche nicht einfach zu erlangen, wie eine Comparis-Umfrage zeigt. Die Befragten konnten sich zu einer Reihe von Punkten äussern, und die Bewertungen führten zu einer Benotung gemäss Schweizer Schulsystem. Ernüchternd: Nur drei Anbieter haben einen Kundendienst, den die Kunden mit «gut» bewerten: Migros (5,2), Aldi (5,1) und Swisscom (5,0). Bei Orange gibt es für den Kundendienst bloss eine 4,3, bei Sunrise sogar eine 3,8. Insgesamt erhalten die Anbieter eher mittelmässige Zeugnisse. Die Hälfte der Anbieter schneiden höchstens mit «befriedigend» ab. Die obersten Plätze belegen wie in den drei letzten Jahren Aldi, Migros und Yallo, auf dem letzten Platz sitzt Sunrise (siehe nebenstehende Grafik).
Doch zurück zu den Preisen: Ein gewichtiger Grund für das enorme Sparpotenzial liegt gemäss comparis.ch in den Preissenkungen der grossen Anbieter, die im Jahr 2012 für einigen Wirbel im Markt gesorgt haben.
Im Sommer lancierte Swisscom ihre «Infinity»-Produkte; hier zahlt der Kunde grundsätzlich nicht mehr für einzelne Gespräche oder Download-Mengen, sondern einen Pauschalbetrag, der sich nach der Geschwindigkeit der Datenübertragung richtet. Die Konkurrenten liessen nicht lange auf sich warten. Sunrise reagierte bald darauf mit der Flatrate «Sunrise 24», und auch Orange senkte ihre Preise deutlich nach unten. Auch aufgrund dieser Tarifänderungen lohnt es sich für Handynutzer oftmals, innerhalb ihres bestehenden Anbieters nach günstigeren Möglichkeiten Ausschau zu halten. Swisscom-Kunden könnten 1,3 Milliarden Franken sparen, wenn alle das für sie günstigste Swisscom-Angebot abschliessen würden. Bei Sunrise sind es rund 560 Millionen Franken, bei Orange 190 Millionen Franken. Diese Unterschiede haben mehrere Gründe. Swisscom verfügt erstens mit Abstand über mehr Kunden als die Konkurrenz. Zweitens können zahlreiche Kunden dank dem neuen Prepaid-Angebot «Easy Smart» enorm Geld sparen. Drittens stehen die Unterschiede im Zusammenhang mit der Tarifstruktur: Bei Swisscom und Sunrise gibt es grosse Differenzen zwischen den Preisen, welche die Kunden für ihr heutiges Angebot zahlen, und den Preisen, die sie für das günstigste Angebot innerhalb ihres Anbieters zahlen würden. Bei Orange fällt dieser Unterschied geringer aus.


Mittwoch, 2. Januar 2013

Zeit zum Fliegen? Ein Klick genügt!

Bilder gehören zu jenen Waren, die im digitalen Zeitalter enorm an Wert eingebüsst haben. Wo früher noch handwerkliche Fähigkeiten und (relativ) teure Ausrüstungen notwendig waren, um ansehnliche Ergebnisse zu erreichen, genügen heute oft günstige Digitalkameras und niedrigere Ansprüche; die Bilderflut hat ein enormes Ausmass erreicht und ist Teil der problematischen Informationsschwemme. Es gibt eine Ausnahme: Aufnahmen aus der Luft sind (noch) nicht Massenware.

Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis ferngesteuerte Drohnen auch das Geschäft mit Luftbildern verändern werden – wie dieses Video beweist, sind bereits solche Geräte vorhanden, die sehr beweglich sind und erstaunliche Ergebnisse liefern.
Auch die Schweizer Bildagentur Reportair.ch startete mit dem Einsatz von ferngesteuerten Flugzeugen. Der Journalist Niklaus Wächter hatte bereits 1984 mit Foto- und Videokamerabestückten Modellflugzeugen Aufnahmen geliefert, die in Zeitungen und Fernsehen zu sehen waren. Im Jahr 2000 wurde er dann selber Pilot, und sechs Jahre später kaufte er sich seinen eigenen Motorsegler. Im Herbst 2008 begann er dann, in grossem Stil Luftaufnahmen zu realisieren und im Internet zu platzieren. Die Preise waren allerdings schon damals nicht mehr, was sie im vordigitalen Zeitalter waren. Wurde Mitte der 80er Jahre für ein terrestrisches Farbbild noch gegen 300 Franken und für ein Luftbild mindestens 500 Franken bezahlt, so bezahlen die Zeitungen heute unter lautem Wehklagen gerade noch 200 Franken für eine Luftaufnahme -  Onlinemedien maximal 150 Franken. Am meisten gefragt sind Luftaufnahmen von Häusern prominenter Menschen aus Wirtschaft und Showbusiness, hin und wieder Verkehrsknotenpunkte oder Ortschaften im Zusammenhang mit Bauvorhaben.
Inzwischen ist das Archiv von Reportair.ch auf eindrückliche 100`000 Aufnahmen angewachsen und gilt als erste Adresse bei der Suche nach aktuellen Luftaufnahmen bestimmter Örtlichkeiten.
Seit kurzer Zeit werden nun auch Videos angeboten. Der Anfang war hart: Interferenzen im Bereich des Motors machten die Aufnahmen unbrauchbar.  Erst der Einsatz eines schaumgummigepolsterten Gehäuses mit Metallummantelung brachte erste akzeptable Ergebnisse. Inzwischen liegt eine erste Sammlung von Videoaufnahmen vor - mit denen der Luftfilmer allerdings noch nicht ganz zufrieden ist. Wächter hofft, vor allem Gemeinden oder Verkehrsplaner mit seinen Videos gewinnen zu können. Seine Chancen müssten eigentlich gut sein: „Videos aus Helikoptern mit stabilisierten Kameras zu machen, kostet vergleichsweise ein Vermögen“, weiss er.