Dienstag, 27. Mai 2014

Auf dem Weg in die digitale Hochkultur?

Der Onlinehandel wird in den kommenden 10 Jahren nicht nur in den Industrienationen noch stärker als bisher angenommen an Bedeutung gewinnen, sondern auch den Handel in den Entwicklungs- und Schwellenländern massgeblich beeinflussen. Die Logistik spielt dabei eine sehr wichtige Rolle: Bei vielen Produkten kommt es zum Beispiel entscheidend darauf an, wie schnell sie vom Online-Shop nach Hause geliefert werden – erst recht, wenn die Ware aus einem anderen Land kommt.

Sind wir auf dem Weg in eine digitale Hochkultur? Gewisse
Studienszenarien gehen davon aus.
Wie wichtig die Logistik in Zusammenhang mit dem Onlinehandel ist, zeigt nun auch die erste weltweit angelegte Szenario-Studie zum grenzüberschreitenden Onlinehandel und dessen Implikationen für die Logistikbranche, die von der Deutschen Post/DHL durchgeführt wurde. In vier Zukunftsszenarien beschreibt die Studie, wie die elektronische Einkaufswelt für Verbraucher und Unternehmen rund um den Globus bald schon aussehen könnte. Die unterschiedlichen Zukunftsentwürfe basieren auf einer detaillierten Analyse der wichtigsten Einflussfaktoren - von Energie- und Rohstoffpreisen über technologische, politische und gesellschaftliche Faktoren bis hin zu Handels- und Konsummustern. Zudem werden mögliche Auswirkungen der veränderten Rahmenbedingungen auf das Wertesystem der Menschen im Jahr 2025 skizziert. Betrachtet wurden dabei weltweite Märkte in ausgewählten Industrie- und Schwellenländern.
Bereits heute macht der E-Commerce acht Prozent des gesamten Handelsvolumens in Europa aus. Je nach Szenario könnte dieser Anteil bis 2025 in den entwickelten Volkswirtschaften auf bis zu 40 Prozent, in den heutigen Schwellenländern auf bis zu 30 Prozent steigen.
Das erste Szenario geht davon aus, dass die heutigen Schwellenländer in elf Jahren die weltweite Konjunktur antreiben werden. Unter diesem Szenario sollen die Zustellzeiten im Expressversand standardmässig unter 24 Stunden liegen und in Minuten gemssen werden. Ein weiteres Szenario beschreibt eine digitale Hochkultur, in der ein Grossteil des Handels online abgewickelt wird. Um die Hersteller vor Produktpiraten zu schützen, sollen bis dann viele Logistiker geschützte Lieferketten anbieten.
Die Studie stellt die Zukunft skizziert auch die Entwicklung in einem kritischeren gesellschaftlichen Umfeld. So beschreibt zum Beispiel Szenario vier, wie sich der weltweite Konsum entwickelt, wenn die globale Konjunktur unter weiteren Finanzkrisen leidet und Energie- und Rohstoffpreise exponentiell steigen. Darunter würden die Absätze sicher leiden.

Allen Szenarien und Beiträgen gemeinsam ist die Schlussfolgerung: Der elektronische Handel wird - entweder auf globalem Niveau oder national und regional begrenzt - an Intensität noch einmal deutlich zunehmen. 


Freitag, 23. Mai 2014

B2B-Handel: Persönliche Kontakte sind der wichtigste Kanal

Auch Firmen sind nur Menschen, könnte man sagen, wenn man sich eine neue Studie, die sich mit dem Verhalten von Geschäftskunden auf dem Internet befasst, näher ansieht. Auch im B2B-Handel informieren sich nämlich die Kunden auf mehreren Kanälen. Besonders wichtig ist dabei der persönliche Kontakt: Über die Hälfte des Umsatzes, der  im  B2B-Geschäft  über  Onlineshops  realisiert  wird,  gründet auf  Informationen, die vor dem Kauf auf persönlicher Basis ausgetauscht wurden.

Die ECC-Studie zum Thema "Cross-Channel im B2B-Handel kann hier bestellt
werden.  (Grafik: ECC)
Wenn Firmen auf Einkaufsbummel gehen, läuft das ganz ähnlich ab, wie bei Herr und Frau Normalverbraucher. Zuerst informiert man sich. Vor einer Online-Beschaffung informieren sich fast zwei Drittel der Geschäftskunden auf einem oder zwei weiteren Kanälen – vor der Beschaffung über einen Katalog trifft dies sogar auf mehr als drei Viertel der Befragten zu. Dabei ist das Internet das wichtigste Informationsmedium, auch vor einem Kauf in einem anderen Kanal. Suchmaschinen, Online-Shops, Händler-, Hersteller- und Lieferantenwebsites werden am häufigsten zur Recherche genutzt.
Ergänzend zur Online-Informationsrecherche  spielen weitere Vertriebskanäle eine bedeutende Rolle im Verlauf des Informations- und Beschaffungsprozesses von Geschäftskunden. Persönliche Kontakte sind dabei besonders wichtig:  Das gilt übrigens auch für den Vertriebsweg Katalog: Ein Drittel aller Beschaffungen über Printmedien (immerhin noch etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes)   werden von Kundenberatern oder Vertriebsmitarbeitern vorbereitet.
Kataloge sind gemäss der ECC-Studie, der diese Daten entnommen sind, im B2B-Handel viel wichtiger, als für Privatkunden:  Bei rund 40 Prozent der Bestellungen in Online- Shops und knapp 30 Prozent der Beschaffungen über persönliche Kontakte greifen B2B-Kunden vorher auf Printmedien zu. Online-Shops dagegen bereiten jeweils rund ein Viertel der Käufe in den beiden anderen betrachteten Kanälen vor. Geschäftskunden ticken in ihrem Beschaffungsverhalten aber letztlich nur wenig anders als B2C-Kunden. Gerade bei der Beschaffung indirekter Güter wie Druckerpapier, Büromöbel oder Laborausstattung würden Online-Shops im B2B-Bereich zukünftig eine noch größere Rolle spielen, sagt Sabrina Mertens, Leiterin des ECC Köln.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass die “Konsumerisierung“ den B2B-Handel verändert und dass Geschäftskunden zunehmend das gleiche Angebot an Kanälen und Funktionen für ihre Einkäufe benutzen wollen, die sie schon aus ihrem Privatbereich kennen.


Dienstag, 20. Mai 2014

Service per Facebook: schneller und besser?

Soziale Medien werden scheinbar auch für den Kundenservice von Unternehmen wichtiger. Laut einer aktuellen Umfrage der Agentur ServiceRating haben schon 15 Prozent der Internetnutzer ihre  Servicedienstleister über deren Social-Media-Kanäle kontaktiert.  Es überrascht nicht, dass diese Art der Kontaktaufnahme mit dem Kundendienst  bei jüngeren Anwendern besonders beliebt ist. Allerdings bürgt auch der Social-Media-Kanal nicht für Erfolg, wenn es darum geht, Service zu erhalten.

Service per Facebook? Nur wenige Firmen bieten ihn, die meisten geben sich mit
einer Fanpage zufrieden.
Unter den 18 bis 24jährigen Internetnutzern sind es 29 Prozent, bei den 25 bis 34jährigen immerhin noch rund 22 Prozent, die in der Vergangenheit soziale Medien als Kontaktkanal genutzt haben. Das zeigt eine repräsentive Umfrage von ServiceRating die in Deutschland durchgeführt wurde. 61 Prozent der Befragten sind übrigens der Ansicht, dass Unternehmen nicht zwingend in einem sozialen Netzwerk vertreten und bei Servicefragen auf diese Weise erreichbar sein müssen. Für 39 Prozent ist dies jedoch ein Muss.
Neben den traditionellen Kommunikationskanälen hat sich die Kommunikation über Facebook & Co. der Umfrage zufolge zu einem fast gleichrangigen Kommunikationskanal entwickelt. Die Erfahrungen beim Servicekontakt mit Dienstleistern über soziale Netzwerke sind allerdings, wie auch auf anderen Kanälen, nicht nur gut. Die Hälfte der Befragten hat beim Kontakt über soziale Netzwerke in Sachen Service mittelmäßige oder schlechte Erfahrungen gemacht, die andere Hälfte kann von einer positiven Wahrnehmung berichten. 69 Prozent der Befragten Nutzer sind der Meinung, dass ihre Anliegen auf dem Weg über Social Media auch nicht schneller bearbeitet werden, als wenn sie durch andere Kanäle eingereicht werden.
Trotz allem halten immerhin  zwei von fünf Befragten soziale Netzwerke für eine praktische Alternative zu den klassischen Kommunikationskanälen, wenn auch ein Großteil diesen Kontaktweg als unpersönlich einstuft.Allerdings ist es immer noch eine Minderheit von Unternehmen, die den Service per Facebook anbietet - eine klare Mehrheit gibt sich mit einer Facebook-Präsenz - zum Beispiel einer Fanpage zufrieden - obwohl die Umfrageergebnisse zeigen, dass vor allem bei jüngeren Internetnutzern der Kundenservice über soziale Netzwerke nicht mehr wegzudenken ist. Wird der Social-Media-Kontaktkanal von Unternehmen allerdings einmal angeboten, kann das Ignorieren von Kundenanfragen oder Problemen auf Verbraucherseite zu Enttäuschungen beim User führen und somit sogar negative Auswirkungen auf das Image haben.


Freitag, 16. Mai 2014

Digtales Marketing: aus Besuchern Kunden machen

Wie wichtig sind Konversionsraten auf einer Website? Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Laden, der jeden Tag von 1000 Menschen besucht wird, aber 990 verlassen das Geschäft wieder, ohne etwas zu kaufen. Im Internet sind derartig niedrige Konversionsraten durchaus gang und gäbe.Trotzdem zeigt eine neue Studie, dass ein grosser Teil aller Unternehmen mit ihrem Internetauftritt viel zu wenig unternimmt, um potentielle Kunden auf ihrer Website anzusprechen.

Die Adobe 2013 Digital Marketing Optimization
Studie
  befragte 1800 Marketingfachleute, u.a. zum
Thema Konversionsoptimierung.
1800 Marketingfachleute wurden im Rahmen der Adobe 2013 Digital Marketing Optimization Studie danach befragt, ob sie mit ihrem Internetauftritt auf Testing,Targeting und digitale Optimierung setzen, um potentielle Kunden besser anzusprechen. Die Resultate sind einigermassen ernüchternd:  
  • 45% aller Marketer haben keine für mobile Endgeräte optimierte Website;
  • Bewertungen werden in der Regel nur für Landingpages und Homepages vorgenommen, falls überhaupt, und
  • nicht einmal die Hälfte der Website-Besucher trifft dort auf zielgruppengerechte Inhalte.
Interessant ist, wieviel (oder wie wenig) Geld vom Marketingbudget in den digitale Auftritt fliesst. Zitat aus einem Bericht von haufe.de:
“22 Prozent [der Befragten] investieren nach wie vor zwischen sechs und zehn Prozent ihrer Budgets in digitale Maßnahmen, elf Prozent zwischen elf und 15 Prozent (2012: 14 Prozent) und neun Prozent geben zwischen 16 und 25 Prozent (2012: neun Prozent) aus. Diese Zahlen beinhalten Ausgaben für Agenturhonorare, professionelle Dienste sowie Technologie.Unter diesen Voraussetzungen erzielt ein Viertel (26 Prozent) der Unternehmen Konversionsraten zwischen zwei und 4,9 Prozent, 21 Prozent zwischen eins und 1,9 Prozent und 20 Prozent erreichen eine Konversionsrate von weniger als 0,5 Prozent. Da Marketing-Budgets bevorzugt in medienintensive Aktivitäten fließen, wundert es nicht, dass die Konversionsraten bei vielen Unternehmen so niedrig sind.Dabei belegen die Studienergebnisse, dass Unternehmen von höheren Investitionen in die Optimierung digitaler Marketingmaßnahmen profitieren. So liegt die Wahrscheinlichkeit, bessere Ergebnisse zu erzielen, bei jenen, die mehr als 25 Prozent ihres Marketingbudgets in diesem Bereich investieren, zwei Mal höher…“

Die Adobe-Studie kann hier (nach Ausfüllen eines Formulars) heruntergeladen werden. Und wer sich generell einige Praxistipps zum Thema Konmversionsoptimierung holen will kann dies hier tun. 


Montag, 12. Mai 2014

Wenn Ihr Navi Sie an der Nase herumführt

Vertrauen Sie Ihrem Navigationsgerät hundertprozentig? Vertrauen ist zwar gut, aber Kontrolle ist besser – auch im digitalen Zeitalter. Das wissen all jene, die von ihrem Navigationsgerät schon mal so richtig an der Nase herumgeführt wurden. Wer sich bewusst ist, dass dies durchaus passieren kann, versucht sich abzusichern, bevor er in der Sackgasse steckt.

Navigationsgeräte, wie das abgebildete TomTom, sind extrem hilfreich, können
aber durchaus auch in die Irre führe.
“Sie haben Ihr Ziel erreicht“, tönte das TomTom Navigationsgerät mit sonorer Stimme. Tatsächlich war die Küstenstrasse, auf der wir uns befanden, zu einem abrupten Ende gekommen. Nur ein felsiger Steilhang  lag zwischen uns und der Italienischen Riviera. Wo eigentlich ein Hotel stehen sollte, wucherten nur Büsche. Gebäude waren weit und breit keine in Sicht.
Es war nicht das erste Mal, dass uns unser Navi  an der Nase herumgeführt hat. Was normalerweise völlig reibungslos funktioniert, kann mit einem Navigationsgerät ohne weiteres auch fehlschlagen. Statt an einer öffentlichen Adresse am See in Ascona, findet man sich dann in einem nahegelegenen Wohnquartier auf einem privaten Hausvorplatz an einer Adresse, die nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem programmierten Ziel aufweist.
Woran kann das liegen?
Eines der häufigsten Probleme, das zu falschen Anweisungen führt, sind veraltete Kartendaten. Ihr Navi ist nur so genau, wie das Kartenmaterial, das darauf abgespeichert ist. Wer sich auf sein Navigationsgerät verlassen will, tut also gut daran, die gespeicherten Karten regelmässig zu aktualisieren.
Es gibt allerdings auch andere Gründe, weshalb ein Navigationsgerät Sie in die Irre führen kann. So gibt es durchaus Situationen, in denen das Satellitennetzwerk, auf das sich ihr Gerät verlässt, keine oder ungenaue Daten übermittelt – zum Beispiel wenn die atmosphärischen oder ionosphärischen Bedingungen schlecht sind. Aber auch die direkte Umgebung des GPS-Empfängers, also wo sie sich gerade befinden, kann zu fehlerhaften Daten führen, weil Satellitensignale in der Umgebung reflektiert werden können. Ein ausgezeichneter Artikel zu diesen Ursachen (in Englisch) ist auf der Website des geographischen Instituts der amerikanischen Pennsylvania State Universtät zu finden. Die Forscher dort kommen übrigens zum Schluss, dass die Qualität der Navigationsgeräte viel mit deren Preis zu tun hat. Mit anderen Worten: Sie bekommen das, wofür Sie bezahlen.
Was also tun, wenn man sich nicht hundertprozentig auf sein Navi verlassen kann?
Es ist ratsam, vor allem längere Reisen in unbekannte Gegenden nicht ohne Kartenmaterial anzutreten. Auch Google-Maps kann bei der Vorbereitung und der Routenplanung helfen. Ausserdem hilft es, wenn man das Navi nicht gegen den gesunden Menschenverstand eintauscht. Treffen Sie die Entscheidung selber, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihr Navi in die Irre führt. Jetzt wissen Sie ja, dass das durchaus vorkommen kann!




 


Donnerstag, 8. Mai 2014

Die User von morgen: mobil und extrem aktiv

Kinder und Jugendliche lieben das Internet und die digitale Technologie - und sie fangen schon früh mit der Nutzung an. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zum Thema zeigt, dass die jungen User, also jene, die in wenigen Jahren die Trends im digitalen Business bestimmen werden, sehr aktiv und sehr mobil sind.

Spiegel Online (spiegel.de): Auch Jugendliche lesen Zeitungen und
Zeitschriften; je älter sie werden, desto öfter online.
Der deutsche Branchenverband Bitkom hat die Untersuchung durchgeführt, und kommt zu interessanten Ergebnissen. Eines der überraschenden Resultate sei hier zuerst angeführt: die meisten der Kinder und Jugendlichen lesen auch im digitalen Zeitalter noch Zeitungen und Zeitschriften. Je älter diese Leser werden, desto eher gehen sie aber ins Internet, um ihre Medien zu lesen.
Zusammenfassend hat die Studie die folgenden Ergebnisse erbracht:
Mit 10 Jahren sind fast alle Kinder online, mit 12 Jahren haben sie ein eigenes Smartphone in der Tasche und mit 14 Jahren sind die meisten Jugendlichen in sozialen Netzwerken unterwegs. Die große Mehrheit achtet darauf, welche Informationen sie selbst oder andere über sie ins Internet stellen. Laut der Umfrage nutzen 39 Prozent der 6- bis 7-Jährigen  das Internet und 76 Prozent der 8- bis 9-Jährigen! In der Altersgruppe von 10 bis 11 Jahren sind mit einem Anteil von 94 Prozent nahezu alle Kinder online und verbringen im Schnitt 22 Minuten pro Tag im Internet. Bei Jugendlichen von 16 bis 18 Jahren sind es mit 115 Minuten schon fast zwei Stunden.
Nach den Ergebnissen der Umfrage nutzen ein Fünftel der 6- bis 7-Jährigen Smartphones. Im Alter von 12 bis 13 Jahren gehören Smartphones mit einer Verbreitung von 85 Prozent zur Standardausstattung. Für ältere Jugendliche ist das Smartphone zudem das wichtigste Zugangsgerät zum Internet: 89 Prozent der 16- bis 18-Jährigen gehen damit ins Web. Zum Vergleich: Bei Onlinern ab 19 Jahren sind es nur 47 Prozent. Auf Platz zwei der wichtigsten Zugangsgeräte zum Internet liegen Notebooks mit 69 Prozent, gefolgt von stationären Computern mit 52 Prozent. Immerhin 26 Prozent der Jugendlichen ab 16 Jahre gehen mit Tablet Computern ins Web.
Die Nutzung sozialer Netzwerke beginnt mit 10 bis 11 Jahren. In dieser Gruppe sind erst 10 Prozent der jungen Internetnutzer in sozialen Netzwerken aktiv. Unter den 12- bis 13-Jährigen 42 Prozent, bei den 14- bis 15-Jährigen 65 Prozent und bei den 16- bis 18-Jährigen 85 Prozent. Im Ranking der beliebtesten sozialen Netzwerke liegt WhatsApp inzwischen vor Facebook. 72 Prozent der 10- bis 18-jährigen Onliner nutzen WhatsApp und 56 Prozent Facebook. Auf Platz drei der beliebtesten Netzwerke liegt Skype mit 46 Prozent vor Google+ mit 19 Prozent und Instagram mit 18 Prozent. Twitter kommt auf 8 Prozent.

Die User von Morgen sind also schon heute extrem aktiv im Internet. Sie bevorzugen die mobile Kommunikation und scheinen sich im digitalen Raum bestens auszukennen. Das ist jene Generation, die in wenigen Jahren erwachsen ist und die Internetangebote der Zukunft in Anspruch nehmen wird. Es ist abzusehen, dass die Ansprüche dieser User hinsichtlich Technologie und Nutzung extrem hoch sein werden. Wer mit mithalten will, muss sich dessen jetzt schon bewusst sein.


Dienstag, 6. Mai 2014

Möchten Sie Ihr Auto vermieten?

Das Auto ist für viele Schweizer immer noch ihr liebstes Hobby, und zumindest für diesen Teil der Bevölkerung ist es sehr zweifelhaft, ob sie sich an der neuen Car-Sharing-Plattform von Migros, Mobiliar und Mobilty beteiligen werden. Immerhin kann damit aber gutes Geld verdient werden, was sicher einige Autobesitzer dazu bringen wird, ihr Gefährt an ihre Nachbarn zu vermieten. “Sharoo“ macht es möglich.

Die sharoo-Plattform macht es möglich, Ihr Auto zu vermieten, wenn Sie es
nicht brauchen.
Sharoo wurde heute (am 6. Mai) in den Städten Zürich, Bern und Luzern lanciert. Weitere Städte sollen laufend dazu kommen. Die Abwicklung der Vermietungsvorgänge findet komplett via Website und App statt: Autos können gesucht, gebucht, geöffnet und wieder geschlossen werden. Eine umfassende Versicherungslösung versichert das Auto während der gesamten Mietzeit.
Auf Schweizer Strassen verkehren insgesamt 4,25 Millionen Personenwagen. Diese stehen oft 23 Stunden am Tag ungenutzt herum und verlieren derweil an Wert. Mit sharoo werden diese Standzeiten ab sofort genutzt: Der Autobesitzer kann während diesen Zeiten sein Auto vermieten und dadurch Geld erwirtschaften. Als Kunden werden Personen gesucht, die kein eigenes Auto besitzen, aber dennoch hin und wieder froh sind, eines benützen zu können, zum Beispiel für Einkäufe oder Ausflüge.
Diese beiden Bedürfnisse treffen auf www.sharoo.com aufeinander: Autobesitzer werden mit Autosuchenden vernetzt.
Um das Auto bequem mit anderen zu teilen, wird eine sogenannte "sharoo-Box" in das Auto des Vermieters eingebaut. Diese Box ermöglicht das Öffnen und Schliessen des Autos über die sharoo-App. Eine persönliche Schlüsselübergabe wird so hinfällig. Um die Kontrolle über die Mieter in den Händen des Besitzers zu belassen, wird das Circle-Prinzip eingesetzt: Der Besitzer legt fest, ob er sein Auto nur mit Freunden, Familie, Nachbarn oder mit der gesamten sharoo-Community teilen will. Die Preise können je nach Circle festgelegt werden. Auch die verfügbaren Zeiten bestimmt der Vermieter.
Mitmachen ist einfach: Der Mieter meldet sich auf der Plattform an und lässt dort seinen Führerausweis verifizieren. Danach wird die sharoo-App heruntergeladen, womit Autos in der Nähe gesucht, gebucht und genutzt werden können. Die Mitgliedschaft für Mieter ist kostenlos.

In den Städten Zürich, Bern und Luzern haben bereits über 100 Pioniere ihre Autos auf der Plattform angemeldet. Diese werden nun fortlaufend mit einer sharoo-Box ausgestattet und auf der Plattform aufgeschaltet. In den kommenden Monaten werden in weiteren Städten der Schweiz Vermieter gesucht, so dass bis Ende Jahr hoffentlich Autos in der ganzen Schweiz zur Verfügung stehen werden. 


Freitag, 2. Mai 2014

Twitter: Liebling der quasselnden Klasse

Man gibt sich vielerorts überrascht darüber: Twitter, das Medium für Wort gewordene Geistesblitze, die nicht länger als 140 Zeichen sein dürfen, scheint plötzlich nicht mehr ganz so populär zu sein, wie auch schon (zum Beispiel vor dem Börsengang, im November 2013). Das Wachstum stockt, der Dienst wird von den registrierten Usern weniger benutzt, und die Aktienkurse brechen ein. Ist der Reiz des Neuen schon am Abklingen, oder ist die Twitter-Nische der quasselnden Klasse schon voll ausgeschöpft?

Noch zwitschert das Vöglein, aber Twitter schrumpft - zumindest an der Börse.
Den Begriff „quasselnde Klasse“ haben wir übrigens nicht selber erfunden, sondern nur übersetzt: Im Englischen heissen diejenigen, die ständig zu jedem Thema eine Meinung haben und diese auch unbedingt kundtun müssen,“the Chattering Classes“. Dazu gehören natürlich die allermeisten Politiker und politische Aktivisten, echte und möchtegern, aber auch so gut wie alle Journalisten. Und genau diese sind es auch, die Twitter zu einem fulminanten Start mit überteuertem Börsengang verholfen haben. Twitter wurde in den Medien so oft genannt und immer wieder als Kommunikationsmittel gelobt, dass es gar nicht anders konnte, als  abheben. Dabei haben Politiker und Aktivisten, wie auch Prominente, die gerne prominent bleiben möchten, gute Gründe auf Twitter abzufahren, sie können damit die Öffentlichkeit sozusagen kostenlos mit ihrer Meinung zu jedwedem Thema eindecken - zumindest jene Öffentlichkeit, die ihre 140-Zeichen-Ergüsse abonniert hat.
Den Rest erledigen dann die Journalisten.
Für diese hat es Twitter nämlich so einfach wie nie gemacht, ihre Thesen bestätigen zu lassen. Will heissen: Man schreibt einen Artikel, stellt eine These auf und garniert diese dann mit Tweets, die man im Internet so einfach finden kann, wie Sand am Strand. Dadurch erreicht man zwei Ziele: Erstens verstärkt man seinen eigenen Artikel in der digitalen Echokammer, und zweitens gewinnt man in gewissen Kreisen sogar noch an Glaubwürdigkeit - schliesslich belegen die publizierten Tweets, dass man nicht der einzige ist, der so denkt.
Eine weitere Entwicklung, die wahrscheinlich dem Journalismus nicht zu mehr Ansehen verhelfen wird, ist die Tatsache, dass gewisse Medien auch Tweets selber als wichtige News behandeln, solange sie von einem prominenten Twitterer abgesetzt worden sind.
Es scheint nun allerdings, dass die meisten Menschen doch nicht zur quasselnden Klasse gehören und Twitter unter anderem deshalb an seine Grenzen stösst. Zitat aus der NZZ:
“ Experten waren zuletzt durchaus davon ausgegangen, dass Twitter sich zu einer Branchengrösse wie Facebook entwickeln könnte. Das hatte den Börsenwert im Dezember bis auf 46 Mrd. $ getrieben, bei einem Umsatz von gerade einmal 665 Mio. $ im Jahr 2013. Ab Februar ging es für die Aktie steil bergab, sie hat seitdem knapp 50% ihres Wertes verloren. Alleine am Mittwoch verliert das Papier bis zu 12%. Im Mai läuft zudem bei vielen Aktionären eine Haltefrist aus. Dann könnten bis zu 489 Mio. Twitter-Aktien verkauft werden – rund 83% aller ausstehenden Papiere.“
Wir glauben nicht daran, dass Twitter sterben wird. Aber es wird an seine Grenzen stossen, genau deshalb, weil es in vielen Fällen nur als gigantische Echokammer genutzt wird. In der Zwischenzeit wird es interessant sein, die Kurse des Unternehmens an der Börse zu verfolgen.