Dienstag, 30. Dezember 2014

Wir wünschen Ihnen ein glückliches neues Jahr

Die digitale Gesellschaft präsentiert sich oft undurchdringlich und wandelt sich ständig – genau wie der tropische Dschungel.  Und auch im digitalen Dschungel ist es nicht immer einfach, den Weg zu finden. Wir werden Ihnen auch im kommenden neuen Jahr dabei helfen. Im Moment wünschen wir allerdings all unseren Lesern zuerst einmal einen guten Rutsch ein gesundes und erfolgreiches 2015 mit viel Durchblick. See you there! 



Montag, 22. Dezember 2014

Hallo Velo – hallo Auto

Die Cloud auf der Strasse könnte durchaus dazu beitragen, dass schwächere Verkehrsteilnehmer wie Velofahrer besser vor Unfällen geschützt  werden – sollte sich das System bei Autoherstellern und Velofahrern durchsetzen. Volvo zeigt mit einem Prototypen, wohin die Entwicklung gehen könnte: Vernetzte Autos, die zum Beispiel mit dem Velohelm eines nahen Fahrradfahrers kommunizieren.

Die ungleiche Strassen-partnerschaft von Velo- und Autofahrern endet oft mit einem
Unfall. Die Vernetzung in der Cloud auf der Strasse kann in Zukunft dazu beitragen, solche
Unfälle zu verhindern.                                                                                         Bild Volvo
Die Hälfte aller tödlichen Fahrrad-Unfälle sind Kollisionen mit Autos, und jeder zweite Verkehrstote weltweit ist ein schwacher Verkehrsteilnehmer. Solche Zahlen müssen Grund genug sein, nach Lösungen zu suchen, um dieses Problem zu lösen. Genau das will eine Partnerschaft zwischen Volvo, POC und Ericsson, die durch die Vernetzung der Verkehrsteilnehmer in der mobilen Cloud Unfälle zwischen  Autos und Radfahrern vermeiden soll. Die Entwicklung befindet sich erste im Anfangsstadium, hört sich aber vielversprechend an.
Mit einem vernetzten Volvo Modell und einem Prototypen eines Fahrradhelms könnten Auto- und Fahrradfahrer in Zukunft miteinander kommunizieren. Smartphone-Apps wie Strava, die speziell auf Velofahrer und Fussgänger zugeschnitten sind, registrieren über GPS die Position des Radfahrers und übermitteln sie in die Volvo Cloud des Fahrzeugs. Droht eine Kollision zwischen Auto und Fahrrad, werden beide Fahrer durch einen Annäherungsalarm gewarnt: Der Autofahrer bekommt eine Warnung direkt ins Head-up-Display seines Volvo Modells geliefert - und zwar schon dann, wenn der Radfahrer für das menschliche Auge unsichtbar im toten Winkel, versteckt hinter einem stehenden Fahrzeug oder bei Dunkelheit unterwegs ist. Den Radfahrer wiederum informiert eine Warnleuchte an seinem Fahrradhelm über die drohende Gefahr.
Dieses innovative, cloud-basierte Sicherheitskonzept resultiert aus der Zusammenarbeit der drei schwedischen Unternehmen Volvo Cars, POC - dem weltweit führenden Hersteller von Schutzkleidung für Extremsportler und Radfahrer - sowie dem Technologie- und Kommunikationskonzern Ericsson. Das Unfallrisiko für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer könnte damit potenziell deutlich reduziert werden.
Volvo hat in den neusten Fahrzeugmodellen bereits Fahrraderkennungssysteme eingebaut: Das City Safety System, das serienmässig im neuen Volvo XC90 zum Einsatz kommt, erkennt Fahrradfahrer, warnt vor einer drohenden Kollision und leitet bei Bedarf vollautomatisch eine Notbremsung ein. Doch mit dem Cloud-basierten Sicherheitssystemen werden auch tote Winkel erkannt.
Die Velofahrer werden es zu schätzen wissen!


Donnerstag, 18. Dezember 2014

E-Mail: So sicher wie eine Postkarte

Der Hacking-Angriff auf Sony hat die Vielschichtigkeit der Kommunikation an der Führungsspitze des Unternehmens offengelegt. Mit anderen Worten:  Die gehackten und veröffentlichten E-Mails enthielten Texte, die so nie geschrieben worden wären, wenn die Autoren damit hätten rechnen müssen, dass diese Inhalte je an die breite Öffentlichkeit gelangen. Deshalb kann es nicht schaden, dass wir uns wieder einmal an einige Verhaltensregeln erinnern, die das Risiko peinlicher und teurer Datenlecks minimieren.

Ein Hack-Angriff,der Sony dazu brachte, die Veröffentlichung eines bereits fertig-
gestellten Filmes zu stoppen. Immerhin ist der Trailer (noch) auf YouTube zu sehen.
Edward Snowden, die NSA, Wikileaks und jetzt Sony – eigentlich sollte es uns schon lange klar geworden sein, dass es kaum sichere digitale Kommunikation gibt.  Es müssen nicht mal immer Hacker sein, die Einblick in privatgeglaubte E-Mails verlangen, auch Gerichte greifen immer wieder auf die auf Unternehmensservern gespeicherten Nachrichten zu. Gegenwärtig ist Apple von einem derartigen Verfahren betroffen, wie u.a. die FAZ berichtet:
“Steve Jobs ist vor mehr als drei Jahren gestorben, aber der Mitgründer und langjährige Vorstandsvorsitzende des Elektronikkonzerns Apple ist weit davon entfernt, in Vergessenheit zu geraten. Nicht nur wird sein Nachfolger Tim Cook immer wieder an ihm gemessen und muss sich fragen lassen, ob Apple die Innovationskraft aus der Jobs-Ära bewahren kann. Jobs spielte nach seinem Tod auch in mehreren spektakulären Kartellverfahren gegen Apple eine Rolle. Wiederholt kamen dabei alte E-Mails ans Licht, die den Eindruck erweckten, dass Jobs sich kein bisschen um Regeln schert und unerlaubte Absprachen für ihn zum Alltag gehörten…“
Wer also per E-mail kommuniziert – und wer tut das nicht – tut gut daran, sich mit seinen Äusserungen an gewisse Regeln zu halten, die eigentlich alle vom gesunden Menschenverstand vorgegeben werden.
Vier solche Regeln werden in einem aktuellen Artikel der “Welt“ aufgelistet und erläutert. Eine der wichtigsten Regeln, die der Autor dabei aufführt, betrifft den digitalen Klatsch. Es empfehle sich, dabei die gleichen Massstäbe anzulegen, wie beim Klatschen in der Öffentlichkeit, da man nie wisse, wer noch mithöre.
Für Unternehmen sollten zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden:
“Wer unbedingt geheimes oder potenziell geschäftsschädigendes Material per Mail verschicken will, sollte die Nachricht von Ende zu Ende verschlüsseln und die Schlüsseldatei separat vom Firmennetz aufbewahren. Alles, was unverschlüsselt auf einem Mail-Server im Firmennetz liegt, kann und wird mitgelesen: von Administratoren, Compliance-Ermittlern, Wirtschaftsprüfern, Hackern und Staatsanwälten. Definitiv sollten keine Mails mit sensiblen Inhalten unverschlüsselt verschickt werden, vor allem nicht an Adressaten außerhalb des eigenen Firmennetzwerkes, denn Mails sind wie Postkarten: Sind sie unterwegs, kann jeder draufschauen.“


Sonntag, 14. Dezember 2014

Nie mehr selber denken?

Ganz ohne eigene Gedanken und eigenes Urteilsvermögen geht es wohl noch nicht, trotz dem Angebot an digitalen Assistentinnen, das uns zum Ausklang des Jahres 2014 zur Verfügung steht. Aber wir sind sicher schon gut dem Weg dahin, wo uns eine digitale Anstandsdame davor warnen wird, keine peinlichen Bilder ins Netz zu stellen, wenn wir uns nicht blamieren wollen. Genauso, wie ein guter Butler, können digitale Assistenten natürlich nur richtig funktionieren, wenn sie uns gut kennen. Mit anderen Worten: Sie wollen möglichst viele Daten von uns haben.

Amazons digitaler Assistent ist gleichzeitig ein Lautsprecher. Momentan
ist er allerdings für die breite Masse noch nicht erhältlich, sondern nur "auf
Einladung".                                                                                 Bild Amazon
Das neuste Angebot in der Reihe der zumeist weiblich tönenden digitalen Lebensberater heisst Cortana. Sie ist im Windows Smartphone zuhause und wird oft als Siri-Abklatsch bezeichnet. Siri ist die erfahrenste der Assistentinnen und kommt mit dem iPhone von Apple. Doch bleiben wir noch einen Moment bei Cortana. Zitat aus einem Spiegel-Artikel:
“Der Assistenz-Charakter von Cortana wird dadurch unterstrichen, dass die Software beispielsweise auf anstehende Termine hinweist und dem Nutzer aktuelle Nachrichten aus dem Netz zusammensucht, die zu seinen Vorlieben passen. Dabei verlässt sie sich einerseits auf Präferenzen, die man manuell am Handy vorwählen kann. Zusätzlich soll sie in der Lage sein, aus dem Nutzungsverhalten des Anwenders zu lernen und so mit der Zeit immer genauer vorherzusehen, was ihn interessieren könnte.“
Microsoft erklärt worum es genau geht:
“Cortana ist eine dialogorientierte, verstehende persönliche Assistentin, die den Nutzer bei verschiedenen Anforderungen unterstützt. Durch ihre Lernfähigkeit kann sie Themen vorausschauend behandeln und Empfehlungen aussprechen. Damit gehen ihre Funktionen über die von bestehenden Sprachassistenten hinaus. So wird Cortana zum Beispiel, wenn der Nutzer täglich vor dem Aufbruch zur Arbeit nach Wetter- und Verkehrsbedingungen fragt, die Informationen nach einigen Wiederholungen selbständig anbieten, der Nutzer muss nicht mehr aktiv werden. Vorbedingung hierfür ist, dass Cortana die Gewohnheiten des Nutzers kennt. Je mehr sie weiß, desto hilfreicher ist sie, wenn es darum geht, mehr als nur Fragen zu beantworten. Die Entscheidung, was Cortana weiß, liegt beim Nutzer.“
Auch für Amazons neusten Assistenten, der für einmal nicht im Telefon, sondern im Lautsprecher eingebaut ist, gilt dasselbe: Je mehr Daten sie bekommt, die Assistentin, desto besser assistiert sie:
“Vor kurzem hat der Internet-Versandhändler Amazon ein zylinderförmiges Gerät namens Echo vorgestellt. Mit seinen hochempfindlichen Mikrofonen lauscht es ständig, ob irgendjemand das Codewort sagt. Um dann im Internet etwas zu suchen, Termine und Erinnerungen zu verwalten, das TV-Programm vorzulesen, die neuesten Schlagzeilen. Oder die Lieblingsmusik abzuspielen. Dass Amazon dafür ein eigenes Gerät gebaut hat, das nichts anderes tut, ist neu…“
Auch Facebook arbeitet übrigens an einem digitalen Assistenten. Dessen wichtigste Funktion soll es sein, die User vor sich selbst zu warnen, wenn sie zum Beispiel ein peinliches Bild von sich ins Netz stellen wollen, aber auch darüber zu informieren, wenn jemand anders sich im Netz unflätig über sie äussert.
Na also: Bald hilft uns die digitale Assistentin auch beim Anziehen. Wurde aber auch Zeit. Beim Autofahren sind schliesslich auch schon zahlreiche digitale Heinzelmännchen tätig. Die heissen dann Abstandsmesser, Geschwindigkeitsregler und Spurhalteassistenten.  Damit wir unser Denkorgan endlich auch im Auto nicht mehr so sehr anstrengen müssen und Zeit für Wichtigeres haben.



Mittwoch, 10. Dezember 2014

Tatsächlich? Das Klapphandy feiert ein Comeback?

Trends verbreiten sich blitzschnell in der digitalen Gesellschaft. Wenn auf Social Media plötzlich reihenweise zumeist sehr gut aussehende Prominente auftauchen, die ihr Smartphone in der Schublade lassen, dafür aber ohne sich zu schämen mit dem guten alten Klapphandy telefonieren, dann wissen die coolen User was sie zu tun haben. Fort mit dem iPhone, her mit dem noch vor kurzem nur von Ewiggestrigen benutzten Flip-Phone.

Eine Weihnachtsgeschenkidee, voll im Trend - und dennoch günstig: das Klapphandy
ist wieder da.                                                                                                    PfW
Wie lange denn dieser Trend zum Klapphandy wirklich anhalten wird, sei mal dahingestellt. Immerhin ist es aber schon bemerkenswert, dass eine absolute Stil-Päpstin wie die Vogue-Chefredaktorin Anna Wintour (die im Hollywood-Streifen “The Devil Wears Prada“ portraitiert wurde) sich mit dem Ding in der Öffentlichkeit ablichten lässt, ohne dass es ihr im geringsten peinlich zu sein scheint. Auch jüngere Berühmtheiten, wie Rhianna, Scarlett Johansson oder Kate Beckinsale telefonieren mit dem Retro-Handy.
Auch für Anwender, die sich nicht unbedingt zu den absoluten Trendsettern oder Stil-Ikonen  zählen, gibt es gute Gründe, den Rückschritt zum Klapphandy zu wagen, wie Chiara Atik in einem Aufsatz im Wissenschaftsmagazin “Matter“ kürzlich schrieb:
“Ein Flip-Phone repräsentiert den ultimativen Luxus: Unerreichbarkeit."
Natürlich gibt es andere sehr gute Gründe, die jetzt überall zum Vorschein kommen und aufgezählt werden. Die schlüssigste Liste ist allerdings auf mashable.com zu finden::
  • Flip phones literally repel muggers, making them the smartest option for the safety conscious. (Klapphandys stossen Räuber buchstäblich ab und sind deshalb die beste Wahl für Sicherheitsbewusste.)
  • The iPhone screen shatters when you drop it 3 feet. A flip phone's screen doesn't shatter if you drop it out of an 11th-story window and a garbage truck runs it over. (Der iPhone-Bildschirm zerbricht wenn Sie es einen Meter fallen lassen. Ein Flip-Phone-Bildschirm geht nicht kaputt, wenn es aus dem elften Stock fällt und ein Lastwagen drüber fährt.) 
  • What is it about flip phones that keeps them alive for a week at a time? Uranium? The battery in a flip phone lasts longer than the paint on its buttons. (Was ist es, das Flip Phones für Wochen laufen lässt? Uranium? Die Batterie in einem Flip-Phone hält länger als die Farbe auf der Tastatur.)
  • The older your phone is, the lower your bill is going to be. Imagine what you could do with the money you'd save on data fees? (Je älter das Klapphandy ist, desto tiefer wird die Handyrechnung sein. Stellen Sie sich mal vor, was Sie mit dem Geld tun könnten, das Sie an Datengebühren sparen!)
Wir, die wir immer noch ein funktionierendes Klapphandy besitzen, haben das alles natürlich schon längst gewusst!


Dienstag, 9. Dezember 2014

Marketing ist gut, Wirklichkeit ist besser

Dass Millennials anspruchsvolle Konsumenten sind, ist bekannt. Einkaufen ist für die meisten dieser jungen Leute kein Selbstzweck; sie achten auf den echten Nutzen und Mehrwert von Produkten oder Dienstleistungen. Ausserdem ist diesen Shoppern ihr Image wichtig: Sie möchten im Familien- oder Freundeskreis als bewusste Konsumenten wahrgenommen werden. Eine sehr grosse Rolle spielen dabei die Bewertungen von anderen Nutzern im Internet. Das führt dazu, dass Werbeversprechen dramatisch an Bedeutung verloren haben. Wichtig ist, was der Kunde erlebt.

Über die Verhaltensweise der Millennials, auch Generation Y genannt, sind schon unzählige
Bücher geschrieben worden - weil diese gesellschaftliche Gruppe eben verschiedene Aspekte
unserer Gesellschaft stark beinflusst.                                                  Screen Shot via Google
Millennials sind gut ausgebildet, sehen das Internet als integralen Bestandteil ihres Lebens und verkörpern einen Wertewandel, was Geldverdienen und ihr Arbeitsleben betrifft. Kein Wunder, dass sich diese Verbraucher in ihrem Konsumverhalten von früheren Generationen unterscheiden. Das zeigt jetzt auch eine neue Umfrage der weltweit tätigen Markenberatung Prophet zum Thema "Konsum in Zeiten der wirtschaftlichen Krise", zu der jeweils 1000 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 34 Jahren  in Deutschland, Großbritannien und den USA befragt worden sind.
Die Ergebnisse demonstrieren, dass sich diese Gruppe von Online-Shoppern bei Einkäufen im Net nicht nur am jeweiligen Produkt orientiert, sondern frühere Erfahrungen, das Dienstleistungsniveau und das gesamte Einkaufserlebnis mit den entsprechenden Firmen berücksichtigt. Dabei ist ihnen wichtiger, was andere Kunden und Internetnutzer über das Produkt sagen, als was Unternehmen verlautbaren. Der Einfluss von Produktebewertungen anderer Shopper geht soweit, dass Millennials auch  ein teureres Produkt erwerben, wenn es im Netz bessere Bewertungen erhält als ein günstigerer, vergleichbarer Artikel.
Auch Marken sind für die jungen Konsumenten nach wie vor attraktiv. Wenn das Geld allerdings knapp ist, spielt der Preis eine wichtigere Rolle als die Marke, wie die grosse Mehrheit der Befragten zu Protokoll gab.  Laut Markenexperte Felix Stöckle vom Berliner Büro der Strategieberatung Prophet zeigen diese Ergebnisse, dass nachhaltiger Konsum immer relevanter wird: “Junge Kunden sind deutlich wählerischer, was Qualität, tatsächlichen Nutzen oder zusätzlichen Service rund um die Dinge angeht, die sie kaufen. Sie schauen genau hin, wer der Hersteller ist und wie er sich verhält".
Besonderes Augenmerk richten die jungen Verbraucher auf den Nutzen oder den Mehrwert, den ihnen ein Produkt bietet. Das gilt gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Die Unternehmen sollten daher echten Nutzen schaffen, den Vorteil klar herausstellen und eine Story entwickeln, die die Botschaft ehrlich und transparent transportiert, meint Stöckle. Dabei käme dem Internet eine entscheidende Rolle zu: "Die digitale Transformation hat dazu geführt, dass Werbeversprechen dramatisch an Bedeutung verloren haben. Das klassische Marketing ist tot. Es zählt, was der Kunde tatsächlich erlebt."


Samstag, 6. Dezember 2014

Hochkultur im 21. Jahrhundert: 2‘147‘483‘647 Abrufe auf YouTube

Wir haben es schon vor Jahren geahnt: Dieses Video entspricht dem Geschmack der YouTube-Generation. Dass aber der Koreanischen Rapper Psy und sein Mega-Hit Gangnam-Style sogar den YouTube-Abruf-Zähler an den Anschlag bringen würden, ist doch ziemlich bemerkenswert.

Eigentlich hatten die YouTube-Programmierer gedacht, dass eine 32-Bit-Integer-Variable für die Zähler auf  ihrer Videoplattform ausreichen würde. Immerhin ermöglicht diese Konstellation die Zählung von mehr als zwei Milliarden Videoabrufen, genau gesagt sind es 2‘147‘483‘647. Doch ein Stück digitale Hochkultur aus Südkorea hat diese Berechnungen an ihre Grenzen stossen lassen. Gangnam-Style, ein lautes, farbiges, eher geschmackloses, dafür stylisches Video, zwang die YouTube-Programmierer, auf eine 64-Bit-Integer-Variable aufzurüsten.
Wir wollen uns eine Deutung der Tatsache, dass Gangnam-Style in gut zwei Jahren zum meistgesehenen Video der Weltgeschichte geworden ist, nicht anmassen, das tun Andere. Es gibt zum Beispiel Menschen, die befürchten, dass der Song “den Niedergang der Weltkulturen beschleunigt“.  Bis jetzt hat Gangnam-Style zum Glück allerdings erst den Niedergang der 32-Bit-Integer-Variablen für die YouTube-Zähler beschleunigt und dabei den gemeinsamen Nenner für den guten Geschmack noch etwas weiter nach unten verschoben.
Der nächste YouTube-Megahit wird es übrigens nicht mehr ganz so leicht haben wie der Koreanische Rapper Psy. Magere zwei Milliarden  Klicks reichen jetzt nicht mehr aus, um die YouTube-Zähler an ihre Grenzen zu bringen. Der nächste Vermittler digitaler Massenkultur wird jedes Mitglied der Weltbevölkerung dazu bringen müssen, seinen Beitrag zur digitalen Unterhaltungsgesellschaft mindestens anderthalb Milliarden Mal anzuklicken, wenn er dieses Ziel erreichen will. Die neuen Youtube-Zähler gehen nämlich genau bis auf 9‘223‘372‘036‘854‘775‘808.
Soviel Zeit haben nicht mal jene User, die fast nur am Computer sitzen – schliesslich gibt es noch “Grand Theft Auto“ und andere wichtige Computerspiele.


Montag, 1. Dezember 2014

Passwörter: das tägliche Online-Shopping-Ärgernis

Passwörter sind im Online-Alltag längst zu einem mühseligen wenn auch vorläufig noch unumgänglichen Ärgernis geworden. Der durchschnittliche Anwender hat schnell mal ein Dutzend dieser digitalen Sesam-Öffne-Dich angesammelt, um seine täglichen digitalen Bedürfnisse zu stillen. Eine aktuelle europäische Studie zeigt jetzt, dass Passwörter beim Online-Shopping für viele potentielle Kunden Stolpersteine darstellen, vor allem wenn Passwörter mit Zahlen und Sonderzeichen verlangt werden, und der Name der Freundin oder der Katze den Sicherheitsansprüchen der betreffenden Website nicht mehr genügt.

Die Studie von Kasperky und Opinion Way zeigt, dass Sie nicht allein sind, wenn Sie Ihr
Passwort immer mal wieder vergessen...
Stellen Sie sich vor, wir müssten beim Bezahlen an der Migros-Kasse der Kassiererin zuerst ein Passwort zuflüstern – und zwar ein starkes, also eines, das mindestens neun Zeichen lang ist, Gross- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen enthält. Wer zuhause am PC einkauft, dem muss das Vergessen von Passwörtern wenigstens nicht peinlich sein – es sieht’s ja niemand, und die Warteschlange an der Kasse wird dadurch auch nicht länger.
Zum Glück!
Das Sicherheitsunternehmen Kaspersky Lab hat nämlich mit dem französischen Meinungsforschungsinstitut Opinion Way in einer Studie das Shopping-Verhalten der Europäer analysiert und dabei herausgefunden, dass Onlineshopping europaweit durchaus im Trend liegt – bei 52 Prozent der Befragten, nämlich. Voll im Trend liegen auch die Schwierigkeiten der potentiellen Kunden mit den Passwörtern. Denn mit steigender Nutzung des Internets fällt es vielen schwer, sich die Passwörter für alle genutzten Online-Shops zu merken. So gaben weniger als 40 Prozent der Befragten an, noch nie in der Verlegenheit gewesen zu sein, eines dieser Passwörter zurücksetzen lassen zu müssen. Deutlich mehr als die Hälfte gab zu, dass ihnen dies mindestens einmal pro Monat passiert, bei fünf  Prozent sei das sogar täglich der Fall. Acht Prozent müssen bei jedem Besuch eines Online-Shops ihr Passwort wieder zurücksetzen lassen.
Zu schaffen machen dem durchschnittlichen Anwender vor allem jene Regeln, mit denen Online-Shops starke und damit auch sichere Passwörter erzwingen wollen. 47 Prozent der Befragten klagen, dass diese Regeln das Einprägen der Passwörter erschweren. Obwohl die Mehrheit einsieht, dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt, empfinden 34 Prozent solche Regeln als äusserst lästig.
Aus der oben zitierten Erhebung ist nicht ersichtlich, wie viele potentielle Kunden wegen Passwort-Schwierigkeiten den Einkauf im Internet ganz abgebrochen haben.
Was tun?
Es gibt zahlreiche Software-Lösungen, die sich unter dem Stichwort Passwort-Management des Problems annehmen, und natürlich bieten auch die grossen Sicherheitsunternehmen Norton und Kaspersky eigene Lösungen an. Dass sich diese bis heute nicht weitherum durchgesetzt haben spricht dafür, dass die meisten Anwender nicht mit der Installation zusätzlicher Software  mit dem Problem der vergessenen Passwörter befassen wollen. (Auf persönlicher Ebene gebe ich zu, dass es mir ähnlich ergeht: Ich habe Norton Identity Safe auf meinem PC ausgeschaltet, nachdem es vielfach  abstürzte und  für Umstände sorgte.)
Wir glauben deshalb, dass der Passwort-Ärger noch so lange anhalten wird, bis sich eine andere, sichere digitale Identifikationsmethode durchsetzen wird. Anfänge sind schon gemacht, zum Beispiel durch Apple Pay, wo sich der User per Fingerabdruck identifiziert. Das hat einen grossen Vorteil: Den eigenen Finger kann man nicht vergessen.



Donnerstag, 27. November 2014

Transparenz führt zu beweglichen und tieferen Preisen

Online-Marktplätze können bei Elektronikprodukten mit einer hoher Preisdynamik und Bestpreisen die Konkurrenz ausstechen. Besonders häufig nutzen Konsumenten Online-Preissuchmaschinen für den Vergleich von Küchengeräten. Das zeigt eine aktuelle Preisstudie des  ECC, die in Zusammenarbeit mit PreisAnalytics erstellt worden ist.

Preissuchmaschinen - wie Toppreise.ch - sorgen für eine nie dagewesene Preistransparenz.
Das führt dazu, dass auf gewissen Marktplätzen die Preise fast täglich angepasst werden.
                                                                                           Screengrab via Toppreis.ch
Elektronikprodukte zählen zu den Top-Sellern im Online-Handel. Von 2008 bis 2013 konnte die Branche Consumer Electronics & Elektro ihre Online-Umsätze massiv steigern. Nach aktuellen Berechnungen erreicht der Online-Anteil am Gesamtumsatz 2014 rund 23 Prozent. Der Grund für dieses Wachstum: Hervorragende Vergleichbarkeit und hohe Preistransparenz – viele Elektronik-Shopper sind ganz einfach auf der Suche nach dem besten Preis.
Das gilt besonders auch für Küchengeräte. Diese Kategorie macht mit rund 33 Prozent den deutlich größten Anteil der untersuchten Top-Online-Produkte aus. Mit anderen Worten: Konsumenten vergleichen die Preise von Küchengeräten besonders häufig online; Kühl- und Gefrierschränke landen auf Platz eins der Top-Online-Produkte – noch vor Fernsehern, Smartphones und Notebooks. „Gerade bei kostspieligen Anschaffungen wie Küchengeräten oder Fernsehern sind viele Konsumenten besonders preissensibel. Und oft lohnt sich der Vergleich: Immer mehr Online-Shops setzten auf eine dynamische Preisgestaltung oder Rabatt-Aktionen in Preissuchmaschinen, um dem Vergleich zum Wettbewerb Stand zu halten“, sagt Boris Achterberg vom ECC Köln.
Von den untersuchten Online-Märkten ist MeinPaket.de besonders preisdynamisch. Will heissen: Die angeschlossenen Händler passen hier die Preise von mehr als einem Drittel der angebotenen Top-Online-Produkte aus dem Bereich CE & Elektro täglich an. Diese Preisanpassungen sind effizient: Rund 11 Prozent der untersuchten Elektronikprodukte können hier zum Bestpreis erworben werden. Amazon Marketplace liegt mit sechs Prozent Bestpreisen an zweiter Stelle, dicht gefolgt von eBay. Die Pricing-Tools, die im Amazon Marketplace Anwendung fänden, lieferten nicht immer optimale Ergebnisse, weil nur die Amazon Preise bei den Preisanpassungen berücksichtigt würden, nicht der Gesamtmarkt, stellen die Autoren der Studie fest.
Wer also Online ein Elektronikprodukt sucht, kann nicht nur davon ausgehen, dass sich der Preisvergleich lohnt, sondern auch darauf zählen, dass die Preise nicht statisch sind. Wie die oben zitierte Studie zeigt, werden die Angebote teilweise täglich preislich angepasst - vor allem auf jenen Marktplätzen wo Wert darauf gelegt wird, den besten Preis zu bieten. Dieser ist dann für den Kunden dank Preissuchmaschinen auch leicht zu finden. Schon schwieriger wird es dann, wenn es darum geht, herauszufinden, ob es sich dabei auch tatsächlich um das vorteilhafteste Angebot handelt. Wenn es um Lieferung, Installation, Service, Garantien oder Rückgaberechte geht, lohnt es sich jedenfalls, das Kleingedruckte genau zu konsultieren.



Dienstag, 25. November 2014

Geld her, oder wir werben!

Werbung im digitalen Zeitalter ist eine vielschichtige Angelegenheit. Die Einen hassen die Werbung im Web, die Anderen können davon nicht genug verkaufen, um ihre Webangebote zu finanzieren. Die ganz Schlauen kümmert das alles nicht: Sie installieren einen Werbeblocker und können fortan so gut wie werbefrei leben. Der Internet-Gigant Google möchte das Problem nun ähnlich lösen, wie das im App-Sektor schon gang und gäbe ist:  Wer bezahlt, muss sich die Werbung nicht mehr ansehen.

Zahlen, um nicht beworben zu werden: Google Contributor.      Screenshot via Google
Wer mit einem Werbeblocker im Internet unterwegs ist, kann viel Zeit sparen. Eine gute App in dieser Kategorie löscht nämlich nicht nur statische Anzeigen, wie zum Beispiel Werbebanner, sondern auch Video-Werbespots – auf Fernsehkanälen oder Youtube. Da zeigt sich dann schnell, dass eine halbstündige Episode einer amerikanischen TV-Serie wie “The Big Bang Theory“ oder “The Simpsons“ in Echtzeit – heisst ohne Werbung – nur gute 18 Minuten lang ist...
Google will mit seiner Anti-Werbungsinitiative allerdings nicht unbedingt jenen Usern entgegenkommen, denen Werbung so richtig auf die Nerven geht. Vielmehr, geht es darum, die Website-Betreiber dafür zu entschädigen, dass gewisse Werbung, nämliche diejenige von Google-Adsense, nicht mehr gezeigt wird. Ob es funktionieren wird, bleibt allerdings dahingestellt – obwohl, teuer wäre es eigentlich nicht:
“Kosten soll der Dienst einen bis drei Dollar im Monat. Wie viel die Nutzer zahlen wollen, entscheiden sie der Contributor-Seite zufolge selbst. "GigaOm" zufolge wird Geld nur dann an die teilnehmenden Websites ausgeschüttet, wenn der betreffende Nutzer eine Seite auch tatsächlich besucht, so wie das beispielsweise auch bei Streaming-Diensten wie Spotify funktioniert: Geld bekommt nur derjenige, dessen Angebot auch tatsächlich genutzt wird. Google nennt das Geld, das die Nutzer bezahlen, nicht Abonnement sondern "Beitrag". Contributor wird also explizit als eine Art Crowdfunding-System für Websites beworben. Bei der Google-Tochter YouTube gibt es schon seit einiger Zeit eine Spendenmöglichkeit für Nutzer namens Fan Funding.“
Das Marketing-Magazin acquisa befragte Experten zu Google Contributor:
"Das Experiment "Contributor" ist ein sehr schlauer Schachzug von Google, denn Publisher suchen Möglichkeiten, um bezahlpflichtige Modelle zu finden", sagt Bernd Stieber, Managing Director der Online-Marketing-Agentur Netzeffekt in München. Sollten andere Anbieter aktiv werden, um Technologien zu entwickeln, die Werbung verhindern, hieße es unter Umständen das Aus für Google. "Daher ist der jetzige Schritt von Google sehr raffiniert".
Aus Nutzer-Sicht werden laut Stieber die Klickraten auf Displaywerbung tendenziell weiter sinken und dementsprechend werde das Geschäftsmodell Suchmaschine für Google immer schwieriger. "Hinzu kommt, dass Google unter keinen Umständen als Werbevermarkter wahrgenommen werden möchte, sondern vielmehr als ein Anbieter für Tools, die einen Mehrwert bieten und den Menschen den Alltag erleichtern", so Stieber."
Für Anwender, die spezifische Websites und Inhalte finanziell unterstützen möchten,  könnte Google Contributor durchaus Sinn machen – ob sie nun werbemüde sind oder nicht. User, die ihre Geräte mit Werbeblockern sowieso (fast) werbefrei halten, werden wohl eher nicht für das Projekt zu gewinnen sein. Allerdings sind diese User auch nicht das Zielpublikum der Werber, die für Geld Nachrichten auf Websites platzieren. Wer keine Werbung sehen will oder gar durch Werbung geärgert wird, spricht wohl auch nicht darauf an.


Donnerstag, 20. November 2014

Mit einer preisgekrönten App Tomaten und Gurken kaufen

Gerade haben wir über eine umfangreiche neue E-Commerce-Studie berichtet, die unter anderem zeigt, dass viele Online-Händler nicht in massgeschneiderte Apps investieren. Das sei zu kompliziert und zu aufwendig, heisst oft die Begründung. Die Gemüsezentrale Tägerwilen (GZT) hat bewiesen, dass dem nicht so sein muss; die iChauf-App für die Kunden der Gemüsezentrale ist ein voller Erfolg, was jetzt auch mit einer Auszeichnung anerkannt wurde.

iChauf soll dem User das Gefühl eines Besuchs auf dem Gemüsemarkt vermitteln. Die App
ist für GZT-Grosskunden, und ist kostenlos im App-Store von iTunes erhältlich.
                                                                                             Screenshot iTunes App Store
Die GZT erreichte mit der selber entwickelten App iChauf den dritten Rang in der Kategorie Business im Wettbewerb um die Best of Swiss Apps 2014 - geschlagen nur von je einer App der UBS und der Credit Suisse.
Entwickelt wurde iChauf vom GZT Team um Urs Marti und iOS-Designer Yves Marx. Die Anbindung der App an das OpaccERP der GZT, das sämtliche aktuellen Daten an die App liefert, wurde vom Team der Opacc AG über die Opacc WebServices realisiert.
iChauf ist auf Gastronomie- und Detailhandelskunden  in der Region der GZT zugeschnitten. Ihnen ermöglicht die App den virtuellen Besuch des Gemüsemarktes. Indikatoren zeigen das aktuelle Preisniveau sowie die saisonal aktuellen Produkte an. Diese können dann nach Preis, Saison aber auch Herkunft gefiltert und gekauft werden.
Bei den Kunden scheint die App jedenfalls hervorragend anzukommen, wie die Kommentare von Usern auf der GZT-Website zeigen.

Schweizer Online-Shops: Mobile und Social sind gefragt

Onlinehändler in der Schweiz und in Österreich gehen immer stärker auf das wachsende Bedürfnis ihrer Kunden nach Mobilität ein. Etwa die Hälfte aller Shops bietet mobil optimierte Webseiten inklusive Shop-Funktion. Dabei setzen die Händler verstärkt auf ihre optimierten Webseiten und weniger auf Apps, da deren Entwicklung aufwendig ist und für verschiedene Geräte individualisiert werden muss.  Onlinehändler in den beiden Ländern entsprechen ausserdem  dem Wunsch ihrer Kunden nach Interaktion, indem sie immer öfter in sozialen Netzwerken vertreten sind.

Auf Platz eins der umsatzstärksten Onlineshops in der Schweiz findet sich - wie schon 2013 -
digitech.ch mit einem Umsatz von 414,4 Millionen Euro. Es folgen amazon.de (260,3
Millionen Euro) und nespresso.com/ch (260 Millionen Euro). 
Dies sind Ergebnisse der Studie “E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2014“ von EHI und Statista, in der die jeweils 250 umsatzstärksten Onlineshops in der Schweiz und in Österreich analysiert wurden.
Die Schweiz liegt bei den mobilen Aktivitäten knapp hinter Österreich. Hier bieten 48,4 Prozent der Onlineshops eine für Smartphones oder Tablets optimierte Webseite oder App mit integrierter Shop-Funktion an. Das bedeutet eine deutliche Steigerung verglichen zum Vorjahr, in dem nur 38 Prozent der Websites die mobilen Services zur Verfügung stellten. Auch in der Schweiz investieren 38,8 Prozent der Onlinehändler lieber in die Optimierung von mobilen Webseiten als in Apps. Hier stagniert die Zahl der Anbieter seit dem Vorjahr bei 28,4 Prozent.
Onlineshops in beiden Alpenländern setzen weiter stark auf soziale Netzwerke. Facebook wird weiterhin als relevantestes soziales Kommunikationsmittel eingestuft und von 84 Prozent der Shops in der Schweiz genutzt. Deutlich mehr Unternehmen als in den letzten Jahren präsentieren sich zusätzlich auf weiteren Kanälen: 67,6 Prozent der schweizerischen Onlineshops verfügen über einen Twitter-Account. Zwei Drittel der Shops in der Schweiz – im Vorjahr waren es noch 50 Prozent – nutzt heute einen eigenen Kanal bei YouTube. Am stärksten gewachsen ist die Präsenz der Shop-Betreiber bei Google+; in der Schweiz mit einem Sprung von 41,6 Prozent im Vorjahr auf 71,6 Prozent.
Wie relevant die jeweiligen sozialen Netzwerke sind, zeigt sich unter anderem an der Anzahl der Personen, denen eine Seite gefällt oder die dieser folgen.
In der Schweiz liegt Facebook hier weit vorn: Immerhin 44 Prozent der Onlineshops haben mehr als 10‘000 “Likes“,  5 Prozent sogar zwischen 100‘000 und 499‘00 und 10 Prozent mehr als 500‘000. Bei den anderen Kanälen liegt die höchste Grenze bei knapp über 5‘000.
Die Studie “E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2014" kann hier bestellt werden.



Montag, 17. November 2014

Das Online-Weihnachtsgeschäft soll brummen!

Der Anteil des E-Commerce soll in den meisten Branchen auch dieses Jahr weiter zunehmen, und im gerade beginnenden Weihnachtsgeschäft sollte sich das besonders deutlich zeigen. Das zumindest erwartet ein wichtiuges Segment des Schweizer Online-Handels. Auch im kommenden Jahr soll der Wachstumstrend – trotz kontinuierlicher Abschwächung – anhalten, wobei in einigen Branchen ausländische Anbieter überproportional stark zulegen werden. Das weiterhin steigende Serviceniveau im Onlinehandel und die zunehmende Nutzung von Smartphones werden als wichtige Treiber für die weiteren Marktanteilsgewinne des E-Commerce angesehen.

Im Schweizer E-Commerce werden gesunde Wachstumsraten verzeichnet. Das soll
sich auch im Weihnachtsgeschäft fortsetzen.
Das sind die Ergebnisse einer sogenannten Blitzumfrage im Rahmen des E-Commerce-Reports Schweiz,  realisiert vom Online-Zahlungsverarbeiter Datatrans und der Fachhochschule Nordwestschweiz. An der Onlineumfrage mitgewirkt haben 23 marktprägenden E-Commerce-Anbieter von Konsumgütern und Dienstleistungen, die zusammen immerhin ein E-Commerce-Volumen von über 3.7 Milliarden Franken repräsentieren.
Die Befragung zeigt, dass Wachstum kein Selbstläufer ist: Im Vergleich zu früheren Jahren werden sich die Wachstumsraten etwas abschwächen. Im Medienhandel könnte E-Commerce – mit Ausnahme der eBooks-Sparte – an eine Sättigungsgrenze stossen.
Eine wichtige Entwicklung zeichnet sich im grenzüberschreitenden Online-Handel ab. In der Modebranche, im Medienhandel und bei Anbietern von Reisedienstleistungen werden starke Marktanteilsgewinne ausländischer Onlineanbieter erwartet. Elektronikartikel und Lebensmittel bleiben dagegen weitgehend ein Inlandsgeschäft.
Generell werden auch im nächsten Jahr Umsatzzuwächse erwartet. Drei Viertel der Antwortenden erwarten in ihrer Branche für das kommende Jahr erneut Marktanteilsgewinne im E-Commerce. Ein Viertel geht von einem gleichbleibenden Anteil aus.
Der Studienbericht der Blitzumfrage kann hier heruntergeladen werden; der ganze E-Commerce-Report 2014 hier.



Freitag, 14. November 2014

Fünf globale E-Commerce-Trends

Verhaltensnormen und Trends in der digitalen Gesellschaft sind oft unbeständig, können aber kurz- und mittelfristig mächtige Tools sein, wenn es um E-Commerce-Marketing geht. Die internationale Digitalagentur Razorfish hat durch eine Befragung von rund 1700 Internet-Usern fünf aktuelle globale E-Commerce-Trends ermittelt, die den Markt massgeblich beeinflussen. Die Resultate sind interessante globale Momentaufnahmen die zeigen, dass die traditionellen Verhaltensweisen von Verbrauchern starken Veränderungen unterworfen sind.

Aus Konsumentensicht müssen die meisten Online-Shops verbessert werden - Anwender in
Schwellenländern wie China und Brasilien sind weniger zufrieden mit ihren Shops.      
                                                         2015 Global Digital Marketing Report from Razorfish

  • Es besteht eine digitale Kluft zwischen den Generationen: Es gibt einen enormen Unterschied in der Nutzung von E-Commerce Angeboten zwischen der Generation X (geboren anfangs der 60er- bis anfangs der 80er-Jahre) und den Millenials (die Nachfolgegeneration der Generation X). 56 Prozent der Millenials (in den USA) bezeichnen ihr Smartphone als ihr wichtigstes In-Store Shopping-Tool. Im Vergleich dazu finden das nur 28 Prozent der Generation X. 74 Prozent der US-Millenials vetrauen darauf, dass Marken ihre Daten schützen, dies glauben wiederum nur 63  Prozent der Generation X.
  • Internetnutzer versuchen, Werbung grossräumig zu vermeiden, und fühlen sich von Marken angezogen, die ihnen ihr Leben erleichtern - vor allem mit Hilfe digitaler Lösungen. 50 Prozent der Konsumenten aus Großbritannien und den USA sowie 69 Prozent der Konsumenten aus China geben an, dass sie "alles tun, was in ihrer Macht steht", um keine Werbung zu sehen. Wenn es aber darum geht, Zugang zu Online-Inhalten zu bekommen, macht es 70 Prozent der Konsumenten aus Großbritannien und den USA sowie 77 Prozent der Konsumenten aus China nichts aus, Werbung zu sehen.
  • Viele Kunden machen beim Einkaufen keinen Unterschied zwischen Online und Offline. Sie suchen nach Bequemlichkeit, die über alle Kanäle hinweg funktioniert. Zwei Drittel der Konsumenten in den USA, Großbritannien (69 Prozent) und Brasilien (77  Prozent) geben an, dass sie Produkte nur dann online kaufen, wenn sie eine Möglichkeit haben, sie umzutauschen. Während 51 Prozent der US-Teilnehmer und 49 Prozent aus Großbritannien angeben, sie würden gerne all ihre Einkäufe online tätigen, werden diese Zahlen von Brasilien (74 Prozent) und China (82 Prozent) deutlich übertroffen.
  • Digitale Technologie wirkt auch emotional: 76 Prozent der Befragten in den USA, 72 Prozent aus Großbritannien, 73 Prozent aus Brasilien und 82 Prozent aus China sagen, dass sie es mehr freut, wenn online erworbene Produkte per Post ankommen, als wenn sie Dinge in einem Geschäft gekauft haben. 62 Prozent der Menschen in den USA und Brasilien geben zu, dass sie sich freuen, wenn sie eine Nachricht auf ihrem Telefon erhalten.
  • Konsumenten aus Schwellenländern haben höhere Ansprüche an Technologie-basierte Erlebnisse als die aus anderen Ländern, obwohl die Internetverbreitung hier vergleichsweise gering ist. Das digitale Erlebnis hat deshalb einen höheren Effekt auf die Kundenloyalität. 79 Prozent der chinesischen und 87 Prozent der brasilianischen Konsumenten finden, dass die meisten Online-Shoppingseiten verbessert werden sollten, gegenüber nur 52 Prozent in den USA und 50 Prozent in Großbritannien. 92 Prozent dieser Befragten Konsumenten geben an, dass eine schlechte Website ihre Meinung über eine Marke negativ beeinflusst. 

Die Studie mit dem Titel "Digital Dopamine" kann hier in voller Länge heruntergeladen werden (PDF, 37 Seiten, Englisch).



Mittwoch, 12. November 2014

Online-Umsätze von über 8 Milliarden Dollar – in einem Tag

Am Chinesischen Singles-Day, sozusagen einer Gegenveranstaltung zum Valentinstag, der jeweils am 11.11. stattfindet, hat die Chinesische E-Commerce-Plattform Alibaba gestern für mehr als acht Milliarden US-Dollar Waren umgesetzt. Das ist ein deutliches Zeugnis für die enorme Macht des kommerziellen Internets, der Popularität des Chinesischen Onlinehändlers Alibaba und der Kaufkraft der Chinesischen Konsumenten.

Taobao ist einer der erfolgreichen Detailhändler von Alibaba. Auf der Website werden
vermehrt auch englischsprachige Kunden angesprochen.                                  Screenshot
Alibaba, das Unternehmen, das erst kürzlich mit einem Rekordbörsengang von sich reden machte, dominiert den Chinesischen E-Commerce. Etwa 80 Prozent des Onlinehandels laufen über die verschiedenen Alibaba-Plattformen, wie zum Beispiel Taobao. Die Umsätze, die erzielt werden, sind enorm, speziell am 11. November, wie Ali Baba mitteilt.
Manager Magazin berichtet:
“Beim diesjährigen "Singles Day" fuhr der Internetriese innerhalb eines einzigen Tages mehr als 6,4 Milliarden Euro Umsatz ein. Seinen Umsatzrekord aus dem Vorjahr von 36,2 Milliarden Renmimbi (umgerechnet rund 4,7 Milliarden Euro) brach Alibaba bereits nach einigen Stunden.
Das ist mehr als die US-Amerikaner im vergangenen Jahr in der Einkaufshochzeit von Thanksgiving bis "Cyber Monday" (Montag nach Thanksgiving) ausgaben. In dieser Zeit locken viele Onlineshops in den USA mit massiven Rabatten.
Die Milliarden-Rinmimbi-Marke wurde dem Unternehmen zufolge bereits nach knapp 18 Minuten geknackt. Im Vorjahr hatte dies noch rund eine Stunde gedauert. Mehr als 40 Prozent der Verkäufe, von denen viele schon im Vorfeld mit Anzahlungen in die Wege geleitet und die von massiven Rabatten angeheizt wurden, liefen laut Alibaba über Smartphones ab.“



Montag, 10. November 2014

Der kleine Unterschied beim Online-Shopping

Rechtzeitig vor dem Start des Online-Weihnachtsgeschäfts wird wieder die Frage gestellt, ob Frauen und Männer beim Shopping im Internet unterschiedlich vorgehen. Dabei geht es auch darum, was der Handel unternehmen kann, um sein Zielpublikum diesbezüglich erfolgreicher anzusprechen. Dabei zeigt sich: Frauen und Männer kaufen zwar unterschiedlich ein – je nach Tages- und Nachtzeit.
Die Unterschiede sind aber nicht gross. Trotzdem können Shops, die geschlechterspezifische Empfehlungen abgeben,  den kleinen Unterschied erfolgreich ausnutzen.

Es gibt ihn, den kleinen Unterschied beim Internet-Shopping. Geschickte
Online-Händler profitieren davon.                                  Screengrab epoq.de
Zum Beispiel beim Online-Kauf von Büchern und Zeitschriften im Internet, wird der Unterschied zwischen Männern und Frauen deutlich: Fast drei Viertel aller Frauen unter 56 Jahren kaufen  Bücher und Zeitschriften im Internet – bei den Männern in dieser Altersklasse sind es nur etwas mehr als die Hälfte. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Analyse des Payment-Unternehmens Klarna. Im Verhältnis zu den Frauen scheint das Leseinteresse bei Männern mit dem Alter allerdings zu steigen: In der Altersgruppe der über 56jährigen kaufen 44,2 Prozent der Männer online Lesestoff, bei den Frauen sind es dann nur noch 25,9 Prozent. Einig sind sich Frauen und Männer aber darin, dass sie am liebsten abends zwischen 20 Uhr und 21 Uhr Bücher oder Zeitschriften im Internet ordern. Ebenfalls auffallend ist, dass Bücher und Zeitschriften hauptsächlich an den ersten drei Wochentagen bestellt werden. Auch bei der Bestellung von Alkohol im Internet gibt es Auffälliges: In dieser Produktkategorie wird hauptsächlich zwischen 20 Uhr und 22 Uhr gekauft Zudem gibt es präferierte Tage: mehr als ein Drittel der Onlineshopper kaufen Alkohol montags und dienstags. Auch in dieser Produktkategorie gibt es geschlechterspezifische Unterschiede, denn während mehr als die Hälfte der Frauen im Alter von 36 bis 55 Jahren online Alkoholisches kauft, sind es bei den Männern 45 Prozent.
Doch das Onlineshopping von Frauen und Männern unterscheidet sich natürlich nicht nur durch die Produkteauswahl und die Einkaufszeiten. Nur haben sich diese unterschiedlichen Vorlieben und Vorgehensweisen im Kaufverhalten bislang noch kaum in den Strategien von Onlineshops niedergeschlagen. Es gibt bisher wenig konkrete Handlungsempfehlungen und Fallbeispiele, die eine Investition in eine geschlechterspezifische Kundenansprache rechtfertigen. Deshalb ist das Whitepaper der epoq internet services GmbH durchaus interessant. Es will zeigen, wie man seinen Onlineshop mit geringem Aufwand “geschlechtsspezifisch emotionalisiert“.
Die Basis bildet unter anderem eine Recommendation-Engine, mit der Shopbetreiber das Klick- und Kaufverhalten analysieren und passende Produktempfehlungen dazu liefern können. Doch Klick- und Kaufverhalten der Konsumenten entsprechen oft nicht den Vorstellungen des Händlers. Welche Filter und Regeln sind also sinnvoll und hilfreich, um die Interessen des Kunden mit denen des Händlers in Einklang zu bringen?
Das Whitepaper von epoq veranschaulicht anhand eines Praxisbeispiels wie sich mit vermeintlich kleinen Massnahmen erstaunliche Effekte erzielen lassen. So wurde die Filterstrategie eines Online-Markenshops modifiziert und deren Wirkung überprüft. Die Frage: Ist es sinnvoll, Männern und Frauen jeweils andere Produktempfehlungen im Onlineshop zu zeigen? Die Antwort: Per neuer Filterstrategie konnten sowohl die Klickrate der Empfehlungen, als auch der Umsatz durch Empfehlungen, und der Umsatz pro Besucher gesteigert werden.
Zitat aus dem Fazit des epoq-Berichts: “Recommendation-Engines sind weitaus mehr als das häufig zitierte Amazon-Beispiel „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch…“. Sie sind die Software, die bestehendes   Nutzerverhalten im Online-Shop in Echtzeit analysiert und daraus resultierende Handlungsempfehlungen im Online-Shop in Abhängigkeit zum jeweiligen Kontext anzeigt.“  

Donnerstag, 6. November 2014

Apple-SIM: Praktisch und konsumentenfreundlich - aber die Telcos wollen nicht

Apple hat Marktmacht, ist eine der erfolgreichsten und innovativsten Firmen der Welt und hat eine prall gefüllte Kriegskasse: 160 Milliarden US Dollar in Cash, um genau zu sein. Wenn Apple etwas will, erreicht das Unternehmen in der Regel sein Ziel. Jetzt scheint Apple die Mobilfunkbranche im Visier zu haben: Man strebt an, mit einer eingebauten universalen Apple-SIM-Karte die herkömmlichen, Telco SIM-Karten zu verdrängen. Die Idee ist brillant, konsumentenfreundlich und technisch seit einiger Zeit realisierbar. Doch es sieht so aus, als ob die grossen Telcos ihre SIM-Hoheit nicht so einfach aufgeben werden.

"Eine SIM-Karte, viele Optionen." So bewirbt Apple den iPad mit dem neuen
universellen Apple-SIM.
Als Apple vor kurzem den iPad Air 2 vorstellte, gab sich das Unternehmen sehr zurückhaltend, obwohl das Gerät eine revolutionäre technische Neuerung enthält, die noch zu Steve Jobs Zeiten auf die Schiene gestellt wurde: das universale Apple-SIM. Apple müsse die Rache der Mobilfunkbetreiber fürchten, schrieb Benedikt Fuest in der Welt nach der Einführung des Geräts, deshalb die Zurückhaltung:
“Die Mobilfunkbetreiber haben allen Grund zur Sorge, denn das Apple-SIM erlaubt es den Nutzern, individuelle Kurzzeit-Datenpakete für verschiedene Mobilfunknetze einzukaufen. Die Nutzer müssen dazu nur auf dem Gerät auswählen, welchen Provider sie für welchen Zeitraum nutzen wollen, die Abrechnung übernimmt wiederum Apple.
[…]
Damit aber drängt sich Apple direkt in die Kundenbeziehung zwischen Mobilfunkern und deren Kunden. Schlimmer noch: Die Provider müssen sich nun erstmals direkt auf dem Gerät einem Preisvergleich miteinander stellen.
Bislang war die Hemmschwelle für den Nutzer, zu einem günstigeren Datentarif zu wechseln, relativ hoch. Sie mussten dafür eine neue SIM-Karte ordern, diese eventuell kostenpflichtig aktivieren und ins Gerät einsetzen. All das entfällt mit der dem SIM von Apple.
Stattdessen zeigen Apples Screenshots ein simples Auswahlmenü – ein Albtraum für die Provider, die bereits angesichts der ersten Patente 2011 äußerst giftig auf die Pläne reagierten.“
Da das universale Apple-SIM erst in den iPads für die USA und Grossbritannien ausgeliefert wird, kommen auch von dort die ersten Reaktionen – und sie entsprechen ziemlich genau den Vorhersagen - wie cnet.de berichtet:
"Verizon Wireless entschied sich, Apples Lösung gar nicht zu unterstützen. AT&T bindet die Apple-SIM bei der Aktivierung an das eigene Netzwerk – der Netlock ist dann nur noch durch eine andere SIM zu umgehen. Sprint setzt den Eintrag der IMEI in seiner Datenbank voraus, was den Providerwechsel zumindest erschwert. Nur T-Mobile US, der schon länger aggressiv um Neukunden werbende Netzbetreiber, erklärte seine uneingeschränkte Unterstützung der Apple-SIM. […]
In Europa unterstützt bislang nur der britische Provider EE – ein Gemeinschaftsunternehmen von Deutsche Telekom und Orange – die Apple-SIM. Beide Muttergesellschaften hingegen blieben auf Distanz.“
Bleibt also abzuwarten, ob Apple genügend Interesse daran zeigt, die eigene innovative und konsumentenfreundliche Lösung durchzusetzen, oder ob die Bemühungen im digitalen Sand verlaufen werden.
Wir tippen auf die erste Variante.



Mittwoch, 5. November 2014

Digitalisierung bringt Innovation - Innovation bringt Umsatz

Es überrascht nicht, dass innovative Unternehmen derzeit besonders in der Technologie- und Telekommunikationsbranche zu finden sind. Firmen aus diesen Branchen belegen die vorderen Plätze in der aktuellen Innovationsstudie von The Boston Consulting Group (BCG). Der Grund: Innovationen die zu grossen Änderungen und Neuerungen in Geschäftsprozessen führen, können bestehende Geschäftsmodelle, Produkte und Abläufe komplett auf den Kopf zu stellen. Die Digitalisierung vereinfacht und beschleunigt die Einführung derartiger Innovationen stark. Das wird gemäss der BCG-Studie vielen Unternehmern erst so richtig bewusst.

Klicken Sie auf die Rangliste für bessere Lesbarkeit.
„Heutzutage reicht es immer weniger aus, allein die bestehenden Geschäftsmodelle schrittweise weiter zu entwickeln. Vielmehr sind zusätzlich Innovationen von disruptiver Kraft notwendig, um zu den Spitzenreitern einer Branche zu gehören“, sagt BCGs Carsten Kratz.
Beleg hierfür ist das starke Abschneiden von Technologie- und Telekommunikationsunternehmen in der diesjährigen Rangliste: Insgesamt gehen sieben Plätze der Top 10 und 21 der Top 50 an Unternehmen aus diesen Branchen.
Apple führt die Liste der innovativsten Unternehmen seit 2005 ununterbrochen an, in diesem Jahr gefolgt von Samsung, Google, Microsoft und IBM. Darüber hinaus stammen sechs der elf Neueinsteiger aus der Technologiebranche – und zwar Xiaomi, Yahoo!, Hitachi, Oracle, Salesforce und Huawei.
Insgesamt ist die Rangliste stark von US-amerikanischen Firmen dominiert, was Europäische Beobachter überraschen mag. Trotz Finanzkrise und langandauernder Rezession sind die USA immer noch die grösste Wirtschaftsmacht der Welt mit einem gewaltigen Innovations- und Produktivitätspotential. Europa hinkt da hinterher.
Die BCG-Studie zeigt, dass viele Befragte den digitalen Technologien in den kommenden drei bis fünf Jahren nur eine begrenzte Bedeutung beimessen, was deren Innovationswirkung angeht. Nicht einmal die Hälfte der Befragten meint, dass Trends wie Big Data und Mobile einen großen Einfluss haben werden. Weniger als ein Drittel sagt, dass ihre Unternehmen diese digitalen Innovationsthemen in ihren Innovationsprogrammen berücksichtigen würden. Bei BCG schätzt man diese Entwicklung als gefährlich ein. Digitale Trends, basierend auf Big Data und mobilen Diensten, seien die Innovationshebel schlechthin, wie man an den Aktivitäten von Unternehmen in Telekommunikation oder IT sehe. Andere Branchen nähmen das jedoch noch nicht so eindeutig wahr.
Innovation bleibt eine der höchsten Prioritäten in den Unternehmen der Befragten, allerdings gelingt es den Wenigsten, bahnbrechende Innovationen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang untersuchte die BCG-Studie was bahnbrechende Innovatoren von anderen Unternehmen unterscheidet:

“Sie denken breiter in der Ideenfindung, nutzen stärker Geschäftsmodell-Innovationen und haben Unternehmenskulturen, die stärker auf durchschlagenden Erfolg ausgerichtet sind. Fast die Hälfte der bahnbrechenden Innovatoren sagten aus, dass sie über die vergangenen drei Jahre mehr als 30 Prozent ihrer Umsätze mit Innovationen erzielten – mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt.“

Die BCG-Studie (in englischer Sprache, 28 Seiten PDF) kann hier heruntergeladen werden.



Montag, 3. November 2014

Skifahren in der digitalen Cloud

Die höheren Regionen haben ja bereits die ersten kräftigen Schneefälle gesehen – der Winter ist nicht aufzuhalten, und schliesslich ist Vorfreude immer noch die schönste Freude. Und wenn es früher noch gereicht hat, die Ausrüstung für die kommende Skisaison vorzubereiten, ist das im digitalen Zeitalter etwas komplizierter geworden. Heute gibt es nicht nur eine ganze Reihe Apps für Wintersportler, sondern auch die Skigebiete rüsten digital auf. Nutzerzahlen zeigen, dass viele User auch auf der Piste überhaupt nicht auf digitale Dienstleistungen verzichten wollen – das Smartphone ist zum ständigen Begleiter geworden.

Alles fährt Ski - aber oft nur noch mit dem Smartphone in der Tasche und der Kamera
am Helm.                                                                                                               Bild pd
Zum Beispiel in der Zillertal Arena, dem größten Skigebiet des Österreichischen Zillertals. Da wurden in der letzten Wintersaison 117‘370 Kurzfilme von Wintersportlern auf
drei eigens dafür eingerichteten SkiMovie-Strecken erstellt und den jeweiligen Nutzern kostenlos zur Verfügung gestellt. Digitale Geschwindigkeits-Messstellen wurden 170‘000mal durchfahren und 1,6 Millionen Höhenmeter-Profile wurden per Mausklick über unterschiedlichste Kanäle abgefragt. Internet, Livebilder von der Piste in HD-Qualität mit 360Grad Perspektive, automatische Geschwindigkeitsmessungen und die Möglichkeit, ein Höhenmeter-Profil des eigenen Skitages abzufragen, gehören in diesem Skigebiet in unserem Nachbarland schon seit über zwei Jahren zum Standardangebot -eine Gratis-Internet-Wolke bestehend aus 200 Hotspots sorgt für Connectivity.
"Letztlich geht es in Zeiten von Social Media nicht nur um Beförderungskapazitäten sondern auch um Datenübertragungs-Leistung. Wir haben diesen Trend rechtzeitig erkannt und sehen, dass dieses Angebot bestens von unseren Skifahrern angenommen wird", sagt der Geschäftsführer der Zeller Bergbahnen Franz Kranebitter.
Auch in der Schweiz gibt es natürlich digitale Dienstleistungen auf vielen Skipisten; die meisten funktionieren auf der Basis von Apps. Die Sonntagszeitung hat während der letzten Skisaison einen  Artikel darüber veröffentlicht und dafür Laax und das Skigebiet Stoos besucht. Zitat:
“Der Stoos nimmt hier eine Vorreiterrolle ein, seit Januar bietet er eine Skimovie-Piste an - als erstes Schweizer Gebiet. Wir wagen uns auf die Rennstrecke. Der erste Teil ist noch harmlos, man umkurvt die Slalomstangen locker. Auf dem zweiten Teil wird der Hang steil - zu steil. Einmal verkanten, und schon liegt man am Boden. Noch schmerzhafter als der Sturz ist nur der Blick auf die Videoaufzeichnung. Der Stoos ist nicht Laax. Trotzdem sagt Ivan Steiner, Marketingleiter der Stoosbahnen: «Auch für uns sind die digitalen Angebote ein Vorteil im Wettbewerb.» Darum geht der Tag in diesem kleinen Skigebiet mit der App Skiline zu Ende: Sie seziert den Tag und listet die Anzahl Pistenkilometer, Höhenmeter und passierte Skilifte auf. Die App gibt auch die Möglichkeit, mit GPS-Tracking ein genaues Abbild des Skiplausches zu zeigen. Natürlich ist dies nur lustig, wenn man sich mit anderen messen kann: Die App fungiert als eine Art Pisten-Facebook, wo man sich mit anderen Fahrern vergleichen kann…“



Donnerstag, 30. Oktober 2014

Umsatzbremse oder Potential? Online-Shopping als Altersfrage

Die digitale Welt ist eine junge Welt: Erstens gibt es sie nicht sehr lange, und zweitens sind es vor allem die jüngeren Generationen, die sich darin wohlfühlen. Das wird immer wieder durch wissenschaftliche Studien bestätigt. Gerade im E-Commerce stellt die ältere Generation aber ein enormes Potential dar. Die Frage ist nur, wie Handel dieses digitale Potential noch besser umsetzen kann.

Eine Europäische Statistik über Senioren am Internet zeigt unter anderem, dass
die Zahl der 65 bis 75jährigen Onlineshopper von 2005 bis 2013 von 7 auf  32
Prozent gestiegen ist, sich also mehr als vervierfacht hat.
Entgegen der allgemeinen demografischen Entwicklung – die Bevölkerung wird immer älter- , entsprechen viele PC- und Internet-Angebote häufig nicht den Erwartungen von Senioren. Vielmehr fühlen sich ältere Online-Nutzer mit digitalen Angeboten oftmals überfordert und unverstanden -  obwohl sie sich die vermehrte digitale Teilhabe durchaus wünschen.  Dies ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie zur PC- und Web-Nutzung von Menschen ab 60 Jahren, die die GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung im Auftrag der dukaPC GmbH durchgeführt hat. Obwohl die Untersuchung in Deutschland durchgeführt wurde, darf man wohl davon ausgehen, dass die Ergebnisse in der Schweiz ähnlich ausfallen würden.
Die Studie zeigt, dass der Bedarf von Senioren, am digitalen Leben teilzuhaben, von Unternehmen und politischen Institutionen vielfach unterschätzt und nicht adäquat bedient wird. Dieser Befund trifft auch pensionierte User, die früher regelmäßig am PC gearbeitet haben. Auch sie fühlen sich nicht ernst genommen und oft auch überfordert. Als Barrieren im Rahmen der konkreten Nutzung nennen die Befragten nahezu einhellig die korrekte Installation von Software-Updates und Virenschutzprogrammen sowie die Anpassung von Passwörtern. Zudem fürchten ältere User den Datenmissbrauch - man wünscht sich gleichermaßen sichere wie einfache Geräte und Systeme. Trotz hoher Unzufriedenheit und unerfüllter Bedürfnisse, sieht die überwiegende Mehrheit der älteren PC-Nutzer jedoch viel Potential in der Computer- und speziell in der Internetnutzung: Das Web verspricht, neue Wünsche zu realisieren und den Alltag aktiv zu gestalten. Am Willen, sich in die digitalen Medien einzuarbeiten, fehlt es somit nicht - ganz im Gegenteil.
Was tun?
Es gibt E-Commerce-Unternehmen, die mit den sogenannten Silver-Surfern schon lange Erfahrungen gesammelt haben. Dazu gehört auch die Versandapotheke Doc Morris. Deren Ansätze überraschen nicht; Übersicht und gute Lesbarkeit sind für Senioren noch wichtiger, als für jüngere Kunden. Daher kommen die Tipps für die Anpassung der Online-Angebote für Senioren. Einstellbare Schriftgrößen, gut lesbare Schriftarten, barrierefreie Produkteinformationen und bekannte Bezahlsysteme (wie Rechnung und Lastschrift) spielen dabei eine grosse Rolle. Wichtig sind aber auch klare Menüs, verständliche Anleitungen sowie die Vermeidung von Anglizismen.
Übrigens: Silver Surfers sind nicht alle uralt. Wikipedia definiert die Altersgruppe "ab einem Lebensalter von zirka 50 Jahren..."




Montag, 27. Oktober 2014

Weniger Smartphone - mehr Produktivität

Haben Sie schon mal das Gefühl gehabt, dass Sie Ihr Smartphone zu oft checken? Legen Sie, was Ihr Smartphone betrifft, manchmal gar ein gewisses Suchtverhalten an den Tag? Kein Problem – dafür gibt es jetzt eine App, die es sogar ermöglicht, gewisse Funktionen automatisch zu sperren, wenn Nutzungsgrenzen überschritten werden und Ihre Produktivität (oder die Lebensqualität Ihrer Freunde oder Familie) darunter leidet.

Eine App zur Produktivitätssteigerung: Selbstkontrolle am
Smartphone von RinasoftGlobal.
Die Selbstkontroll-App kommt von der Koreanischen Firma RinasoftGlobal und will bei der Analyse der eigenen Smartphone-Nutzungsgewohnheiten Unterstützung bieten.
Die drei wichtigsten Funktionen der App mit dem (eher seltsamen) Namen “UBhind – Mobile Life Pattern“  sind auf dem Startbildschirm zu finden, und die Nutzungsdauer wird in Echtzeit oben auf dem Benachrichtigungsbildschirm des Smartphones angezeigt:
Wie oft haben Sie den Bildschirm Ihres Smartphones heute schon aktiviert?
·         Wie viele Stunden haben Sie Ihr Smartphone benutzt?
·         Wie häufig haben Sie welche Apps benutzt, und welchen Prozentsatz der gesamten Nutzungsdauer macht das aus?
Ebenfalls angezeigt wird die Anzahl der Bildschirmaktivierungen des Smartphones, und auf dem Startbildschirm können detaillierte Nutzungsberichte zu Apps abgerufen werden. Angezeigt wird unter anderem, wann die App zum letzten Mal ausgeführt wurde, wie oft sie genutzt wurde und wie lange sie im Durchschnitt verwendet wird.
Darüber hinaus können Grafiken zu Statistiken über die stündliche, tägliche, wöchentliche und monatliche Smartphone-Nutzung abgerufen werden. Dadurch werden die Nutzungsgewohnheiten und Nutzungsmuster für ein Smartphone einfach und übersichtlich dargestellt.
Die Hersteller der App sehen nicht nur Einsatzmöglichkeiten im Geschäftsleben, wo sie erhöhte Produktivität versprechen, sondern auch innerhalb der Familie, wo damit dem Nachwuchs gewisse Grenzen bei der Smartphone-Nutzung gesetzt werden könnten.

Die App ist kostenlos und wird bei Google play mit 4,5 Sternen bewertet.
Dass Bedarf für derartige Apps besteht, ist unbestritten. Im Frühling dieses Jahres studierten Forscher an der Universität Bonn das Smartphone-Verhalten einer ausgewählten Gruppe von Studenten mittels einer ähnlichen App. Die Ergebnisse seien erschreckend gewesen, sagten die Wissenschaftler:
So nutzte ein Viertel der Probanden ihr Telefon mehr als zwei Stunden pro Tag. Im Schnitt aktivierten die Studienteilnehmer 80 Mal täglich ihr Telefon – tagsüber durchschnittlich alle zwölf Minuten. Bei einigen Probanden fielen diese Zahlen gar doppelt so hoch aus.
Der typische Nutzer telefonierte lediglich acht Minuten am Tag und schrieb 2,8 SMS. Der Hauptnutzen des Telefons lag dennoch in der Kommunikation: Mehr als die Hälfte der Zeit nutzten die Probanden Messenger oder tummelten sich in Sozialen Netzwerken. Alleine What'sApp schlug mit 15 Prozent zu Buche, Facebook mit neun Prozent. Spiele brachten es auf 13 Prozent, wobei einige Probanden mehrere Stunden am Tag spielten…“


Freitag, 24. Oktober 2014

Mobile Shopping: Kunden tolerieren keine Umstände

E-Commerce ist längst aus dem experimentalen Zeitalter herausgewachsen, und Online-Shopper erwarten, dass ihre virtuellen Einkäufe schnell und reibungslos ablaufen. Die Toleranzschwelle der User für mühsame Interaktionen ist sehr tief und führt in den allermeisten Fällen zu Kaufabbruch. Abhilfe schaffen könnte sofort verfügbare und automatische Hilfe durch Kundenbetreuung.

Eine Befragung von Shoppern hat dieses Jahr
ergeben, dass Schweizer Kunden die Shoppping 
App für ricardo.ch als die nützlichste erachten.
                                                   iTunes Screengrab
Dies ist das Ergebnis einer neuen repräsentativen Studie des Kundenservice-Spezialisten Contact Solutions. Es gebe eine einfache Lösung, um derartige Kaufabbrüche zu verhindern und die Kunden bei der Laune zu halten, sagt John Hibel, Marketingdirektor bei Contact Solutions. Onlinehändler müssten vermehrt in Kundenbetreuung investieren. Der gegenwärtige Trend zu Mobile Shopping mache es lohnend, Kundenbetreuung in Einkauf-Apps einzubauen und damit die Ansprüchen der Kunden an ein reibungsloses Einkaufserlebnis zu unterstützen.
Die Contact Solution Studie heisst “Mobile Shopping Cliffhanger“ (Mobile-Shopping-Abenteuer) und zeigt unter anderem:
dass Online Shopping weit verbreitet ist und 75 Prozent der Shopper auch online einkaufen. 30 Prozent dieser Kunden shoppen mindesten so oft mit ihrem mobilen Gerät wie mit ihrem PC.
Shopping mit mobilen Geräten wird immer geläufiger; 10 Prozent aller Kunden sagen gar, dass sie nur noch mit Mobile Apps online einkaufen.
Mobile Shopping funktioniert noch lange nicht wie es soll: 16 Prozent der Kunden berichten über Schwierigkeiten mit Mobile Shopping Apps mindestens bei jedem zweiten Einkauf; 38 Prozent sind enttäuscht darüber dass sie jeweils dabei keine Hilfe finden können.
Die Folgen für den Online-Shop sind unerfreulich: Kunden, die Schwierigkeiten mit einer Einkauf-App haben, verlassen den Laden (51 Prozent), 20 Prozent werfen gleich auch die entsprechende App über Bord.
92 Prozent der Online-Kunden fänden es folglich hilfreich, wenn sie bei der Benutzung der App auf automatische Hilfe zählen könnten, um ihren Einkauf zu erledigen.
Wir alle wissen, wie lästig es ist, beim Online-Einkauf steckenzubleiben bis sich der Kaufabbruch als einziger Ausweg anbietet. Automatischer Kundenservice zahlt sich also durchaus auch für den betroffenen Onlinehändler aus – auch marketingmässig. Frustrierten Kunden stehen ja bekanntlich genügend Ventile zur Verfügung, um Ihren Frust abzulassen – und das tun sie denn auch.   70 Prozent geben ihre schlechten Erfahrungen mündlich weiter, 48 Prozent schreiben eine negative Bewertung auf der Website oder im App-Store. Und dann gibt es natürlich noch Twitter und Facebook; ein Viertel der enttäuschten Kunden macht dort Antiwerbung im Fall von missglückten Einkäufen.
Die Studie kann hier kostenfrei (in Englisch) bezogen werden.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Ein Speichermedium für 1000 Jahre

Die weltweite Datenmenge verdoppelt sich gegenwärtig alle zwei Jahre – kein Wunder: So gut wie alles wird digitalisiert, durchs Internet versandt, gespeichert. Hier liegt das Problem. Speichermedien waren und sind vergänglich. Früher waren es Papiere oder Bücher, die nach Jahrhunderten nicht mehr lesbar waren. Heute sind es digitale Medien wie Magnetspeicherplatten oder DVDs, die teilweise schon nach wenigen Jahren unbrauchbar werden.  Die sogenannte M-Disc will hier einen Ausweg für Firmen sowie private Anwender schaffen.

Speicher-Disks für 1000 Jahre verspricht Millenniata und verkauft diese bereits
auf  ihrer Website.                                                                          Screengrab mdisc.com
Dass wir manchmal fast ertrinken im Datenmeer ist wohl unumstritten; die Datenmengen die weltweit fliessen sind tatsächlich beeindruckend, wie Welt-Redakteur Thomas Jüngling erklärt:
“Im menschlichen Gehirn ist reichlich Platz für Daten. Würde man es mit Werten für die digitale Speichermenge ausdrücken, passen dort geschätzte 2,5 Petabytes hinein. Ein Petabyte ist eine Eins mit 15 Nullen.
So viel ist es aber dann auch nicht; schon Blizzard Entertainment braucht etwa diese Menge, um sein Onlinespiel "World of Warcraft" am Laufen zu halten. Ganz zu schweigen von den Datenmengen, die durch das Internet rauschen oder auf Speichern weltweit lagern. Da wird dann mit Zahlenwerten jongliert, die kaum noch jemand kennt: mit Exa-, Zetta- oder gar Yottabytes. Ein Exabyte entspricht einer Milliarde Gigabytes, Zettabytes sind 1000 Exabytes und Yottabytes entsprechen einer Million Exabytes…“
Privat jongliert wohl kaum jemand mit Zetta-, Exa- und Yottabytes. Trotzdem kommt es für viele Anwender überraschend, wie kurzlebig digitale Speicher sind. Wer seine Musik oder seine Bilder auf einer DVD speichert, muss damit rechnen, dass die Daten schon nach wenigen Jahren, sicher aber Jahrzehnten, nicht mehr lesbar sind. Zwar geben die Hersteller Haltbarkeitsfristen von bis zu hundert Jahren an, das gilt aber nur, wenn das Medium unter perfekten Bedingungen gelagert wird.
Hier will nun die sogenannte M-Disc von Millenniata in die Lücke springen, wie die Firma mitteilt:
“Millenniatas beschreibbare M-Disc verwendet eine Schicht eines patentierten, steinartigen anorganischen Materials, was bedeutet, dass die archivfähigen M-Disc-DVDs und Blu-ray-Discs so gut wie unempfindlich auf Umwelteinflüsse sind – ganz anders als gewöhnliche Blu-rays oder DVDs. Der Gebrauch dieses steinartigen Materials bedeutet, dass es fast unmöglich ist, dass die auf einer M-Disc BD-R oder DVD-Platte gespeicherten Daten verloren gehen.
Tatsächlich hat sich Millenniatas patentierte M-Disc-Technik in standardmäßigen Langzeittests gemäß ISO/IEC 10995/16963 bewährt und ist die einzige Speicherlösung, die den anspruchsvollen Tests des US-Verteidigungsministeriums standgehalten hat. Laut Millenniatas umfassenden Labortests haben M-Discs eine Nutzungszeit von bis zu 1000 Jahren.“
Millenniata verkauft die Discs bereits per Internet zu durchaus günstigen Preisen. Ausserdem ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Speichermedienhersteller Verbatim eingegangen, der die M-Disc weltweit vertreiben wird - für all jene Menschen und Unternehmen, die davon ausgehen, dass ihre Daten auch in 1000 Jahren noch massgebend sein werden…