Donnerstag, 28. April 2016

DER DIGITAL SOCIETY REPORT HAT EINE NEUE URL

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Dienstag, 26. April 2016

Immer erreichbar: Surfen auf hoher See

Wer immer und überall erreichbar sein will und auch auf dem Luxusschiff seine Facebook-Freunde zuhause mit Postings versorgen muss, kann dies bei den meisten grossen Kreuzfahrtgesellschaften heute tun. Auch auf den sieben Weltmeeren wird das Internet für viele Gäste immer wichtiger – und die Anbieter von Kreuzfahrten  versuchen diesen Wünschen gerecht zu werden. Technisch sind die High-Speed-Verbindungen auch auf dem Ozean fast überall möglich, allerdings laufen einige Kosten an.

Auch wenn die Kreuzfahrt noch so schön ist - mit WLAN wird sie noch viel
schöner. Das Bild zeigt Kreuzfahrtschiffe in Bar Harbor, Maine.       Bild PfW
MSC Kreuzfahrten, die grösste privat geführte Kreuzfahrtgesellschaft der Welt und Marktführer in Europa und im Mittelmeer sowie in Südamerika und Südafrika, hat dieser Tage ein neues Konzept für die schnelle und unkomplizierte Online-Kommunikation auf See vorgestellt. In Zusammenarbeit mit Marlink, dem weltweit grössten Anbieter maritimer Satellitenkommunikation, wird MSC Kreuzfahrten an Bord der bestehenden Flotte sowie in neuen Schiffen dynamisches WLAN mit erweiterter Bandbreite einrichten. Damit wird es möglich, dass Passagiere über die Marlink Sealink Cloud weltweit problemlos im Internet surfen und über soziale Netzwerke kontinuierlich mit ihrem Familien- und Freundeskreis in Kontakt bleiben. Neue, benutzerfreundliche Internetpakete ermöglichen MSC-Passagieren massgeschneiderte und kosteneffiziente Lösungen zum Surfen und Chatten sowie für E-Mailversand und Bilderupload.
Der neue Service ist bereits an Bord der MSC Preziosa, die aktuell durch das westliche Mittelmeer kreuzt und der MSCDivina, die momentan von Miami aus in die Karibik aufbricht, verfügbar. Die weiteren Schiffe folgen in den nächsten sechs Wochen.
Die drei neuen Internet-Pakete sind auf unterschiedliche Surfgewohnheiten zugeschnitten. So bieten sie jedem Gast den passenden Onlinezugang, sind einfach zu buchen und können nach Wunsch erweitert werden. Das leistungsfähigste Paket kostet CHF 65 pro Woche. Es bietet Internet- und Social-Media-Zugang aber auch Audio- und Videonutzung. Die Begrenzung liegt bei 340 MB pro Tag oder 1.5 GB pro Kreuzfahrt.

Tatsächlich entspricht dieses Angebot von MSC einem klaren Bedürfnis, wie ein Umfrage des Internetportals Dreamlines im letzten Jahr ergeben hat. Demnach legen fast die Hälfte von über 3000 Befragten grossen oder sehr grossen Wert auf WLAN an Bord. Zusätzliche 25 Prozent würden es zumindest schätzen. Allerdings scheint es, als ob die Passagiere den technischen Aufwand für das Angebot unterschätzen – sie möchten das WLAN am liebsten gratis in Anspruch nehmen. Tatsächlich ist es etwas aufwendiger, ein Kreuzfahrtschiff auf dem Ozean mit Internetverbindungen zu versorgen, als ein Hotel auf dem Festland. 

Freitag, 22. April 2016

Kundendienst im Online-Shopping: "Sofort" ist schnell genug

Echtzeit-Kommunikation per WhatsApp oder Facebook-Messenger gehören privat für viele User längst zum Alltag. Das definiert in vielen Fällen auch die Erwartungen, welche diese Personengruppe an die Kundendienste von Unternehmen stellt. Auch von diesen erwartet man eine möglichst schnelle und unmittelbare  Antwort nach einer Kontaktaufnahme. Mit “schnell“ meinen viele moderne Verbraucher im digitalen Zeitalter “sofort“.

Es tönt einfach: "Kontaktieren Sie uns". Es ist allerdings nicht immer einfach,
die Erwartungen, die mit einer Kontaktaufnahme verbunden sind, zu erfüllen.
                                                                                                   Screen Shot Amazon
Gerade mal eine Stunde Zeit räumt ein Drittel der bei einer aktuellen repräsentativen Umfrage in Deutschland  befragten User dem Kundendienst ein, wenn eine Anfrage gestartet wurde. Jeder zehnte Befragte erwartet sogar eine sofortige Rückmeldung. Die Verbraucher haben also die vielen Werbeversprechen der Marketingfachleute verinnerlicht und ihre Ansprüche nach oben angepasst. Das ist eine Herausforderung für die Kundendienste, die nicht ganz leicht zu erfüllen sein wird. Immerhin nehmen auch die Verbraucher noch nicht oft mit Web-Chat, Messenger oder Social Media Kontakt auf – eine schnelle Reaktion wird auch gewünscht, wenn per E-Mail oder Kontaktformular reklamiert wird.
 Das Resultat der Umfrage sendet ein klares Signal für den Kundenservice der Zukunft. Er soll schnell und unmittelbar sein und über jene Kanäle laufen, die sich die Kunden in der digitalen Welt gewohnt sind. Viele Unternehmen versuchen, diese Ansprüche jetzt schon zu erfüllen. In einer aktuellen Befragung unter Entscheidern der digitalen Wirtschaft sehen immerhin schon 38 Prozent der Führungskräfte den Messenger in Zukunft als den wichtigsten Kanal im Kundendialog. Aber auch Web-Chat und E-Mail sowie die Kommunikation über Social-Media bleiben in Zukunft wichtig. Nach Einschätzung der Entscheider haben Telefon, Brief und Fax zukünftig kaum noch Relevanz.

Wir sind der Meinung, dass die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme im Onlineshopping wichtiger ist, als der Kanal. Deshalb wird auch das Telefon diesbezüglich noch lange ein wichtiges Kommunikationsinstrument darstellen – wie wir an dieser Stelle erst kürzlich berichtet haben

Mittwoch, 20. April 2016

Facebook: Die Angst vor dem Persönlichen

In den USA, wo die Trends immer noch herkommen, hat sich Snapchat zum wichtigsten sozialen Medium für junge User emporgeschwungen. Instagram und Facebook wurden abgehängt.  Facebook hat sowieso ein Problem: Immer weniger Menschen posten persönliche Inhalte, dafür teilen sie Content, den sie irgendwo auf dem Net gefunden haben, umso lieber.

Noch zeigt der Daumen am Eingang des Hauptquartiers nach oben - aber für
Facebook zeichnen sich Probleme ab, weil viele Menschen nur noch ungern
Privates auf der Plattform publizieren.                                  Creative Commons
Es wird immer seltener, dass persönliche Originalinhalte auf Facebook gestellt werden, die Hand und Fuss haben. Dafür wird immer mehr Schrott geteilt – und dafür haben wir ja nun wirklich keine Zeit mehr. Als digitaler Schrott darf man übrigens ohne weiteres auch seriöse Artikel aus seriösen Medien bezeichnen – vor allem wenn es nur darum geht, mit derartigen Publikationen einen argumentativen Standpunkt zum x-ten Mal zu verstärken. Es sind also längst nicht nur “lustige“ Videos und anrührende motivierende Sprüche, die uns im Newsfeed auf die Nerven gehen.  Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass gerade junge Menschen sich inzwischen bei SnapChat wohler fühlen – da werden Postings sowieso nach kurzer Zeit gelöscht, und die Flüchtigkeit der digitalen Sphäre kommt voll zum Ausdruck.
Für das Unternehmen Facebook könnte sich diese Entwicklung langfristig als problematisch erweisen - genauso wie die Tatsache, dass sich die Zahl der privaten Postings auf Facebook bis Mitte 2015 um mehr als einen Fünftel verringert hat. Immerhin reist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg um die Welt, um Facebook allumfassend zumachen; da passt es schlecht, wenn das Interesse nachlässt. Doch man scheint bei Facebook gemerkt zu haben, dass etwas nicht rund  läuft. Zitat aus fr-online:
“Zwar würden weiterhin viele Inhalte auf Facebook geteilt, doch es seien weniger Beiträge aus dem Leben der Nutzer und mehr und mehr Nachrichten und Links auf andere Websites. Für das Phänomen sollen die Facebook-Mitarbeiter sogar schon einen eigenen Begriff haben: "Context collapse" ("Kontext-Zusammenbruch"), berichtet ein Insider. Das Teilen persönlicher Inhalte habe sich in soziale Netzwerke verlagert, in denen die Nutzer ein kleineres Publikum hätten: Snapchat, Instagram und Messaging-Dienste.“
Nicht alle Beobachter finden es schlecht, dass weniger Privates gepostet wird. Meint die FAZ:
“Für Facebook bleibt am Ende die Frage: Wird es uninteressanter, wenn die Menschen weniger private Beiträge posten? Wenn es weniger Essensfotos gibt? Mancher – wie Blogger Scoble – glaubt, dadurch könnte Facebook interessanter werden. Auf jeden Fall würde der Nachrichtenstrom auf Facebook weniger Neid auslösen, denn gerade die persönlichen Nachrichten machen andere neidisch. Andererseits war Facebook immer gerade deswegen beliebt, weil sich allgemeine Nachrichten mit Nachrichten über Freunde und entfernte Bekannte vermischt haben.“
Dass immer weniger Menschen Privates ins Facebook stellen, ist an sich nicht überraschend – ist ja auch nicht immer ganz ungefährlich. Ein falsches Wort oder eine falsche Meinung, und schon besteht die Möglichkeit, dass ein Shitstorm aufzieht. Ausserdem werden immer wieder alarmierende Artikel publiziert, die davor warnen, persönliche Details auf Facebook zu publizieren – aus Sicherheitsgründen.

Wir sind allerdings nicht der Meinung, dass die schrumpfende Anzahl Privat-Postings auf Facebook eine positive Entwicklung darstellen – im Gegenteil. Die privaten News von Freunden, am liebsten aus der Nachbarschaft, sind jene Inhalte, die Facebook für uns am Leben erhalten. 

Freitag, 15. April 2016

Mit Virtual Reality auf dem Boulevard

Virtual Reality (VR) wird in der IT-Industrie zur nächsten grossen Sache, davon sind nicht nur Gamer überzeugt. Auch im Journalismus bietet die Technologie ungeahnte neue Möglichkeiten; User werden in Zukunft die Möglichkeit haben, sich am Ort des Geschehens umzuschauen, beim Event oder Interview virtuell dabei zu sein. 

Die Jaunt One VR-Kamera hat 24 Objektive.
                                                                       Bild jauntvr.com
Bild.de, das grösste Boulevard-Medium Deutschlands übernimmt beim Einsatz von VR im Journalismus eine Führungsrolle. Dieser Tage werden bei bild.de erstmals Virtual-Reality-Inhalte angeboten. So können Zuschauer fast live dabei sein, wenn der Basketball-Spieler Dirk Nowitzki durch sein Zuhause in Dallas führt und seine Ballkünste zeigt.
Julian Reichelt, Chefredaktor von Bild Digital, ist von der Zukunft der virtuellen Technologie überzeugt: 
"Genau so wird Journalismus in naher Zukunft sein: Wir nehmen den Nutzer mit an Orte, an die er sonst nicht gelangt. Er steht mit Dirk Nowitzki auf dem Basketball-Court - und schon bald wird er mit unseren Reportern an den roten Teppichen, Spielfeldrändern, Frontlinien dieser Welt stehen. Ich bin überzeugt, dass mit Virtual Reality ein neues Zeitalter beginnt."
Die Produktion des Virtual-Reality-Videos hat bild.de gemeinsam mit Jaunt VR umgesetzt, dem führenden Startup für Virtual-Reality-Produktionen aus dem Silicon Valley, an dem Axel Springer seit September 2015 beteiligt ist. Dabei wurde die innovative "stereoscopic"-Technik eingesetzt: Mit der Eigenentwicklung Jaunt ONE Kamera, die über 24 Linsen verfügt, lassen sich beeindruckende 3D-fähige Filme produzieren.
Bisher sind die Videos vor allem über die Jaunt Smartphone-App mithilfe von Cardboards empfangbar - einer Karton-Brille, mit der jedes Smartphone in eine 3D Virtual Reality-Brille umgewandelt werden kann. Jaunt Videos lassen sich zudem auf allen VR Plattformen wie iOS, Android, Gear VR, Oculus Rift, HTC Vive und LG 360 erleben.

Ein weiteres Medienunternehmen, das sich ab sofort der Produktion von VR-Inhalten widmet, ist Sky-TV in Grossbritannien. Das Unternehmen ist ebenfalls an Jaunt VR beteiligt, und hat jetzt ein eigentliches VR-Studio in Betrieb genommen, mit dem Virtual-Reality-Inhalte produziert werden sollen.