Am
Schweizer Online-Dating-Markt herrscht solide Konjunktur: Mit 37,6 Millionen
Gesamtumsatz verzeichnete die Branche 2014 ein Plus von 2,5 Mio. Schweizer
Franken oder 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grossen Anteil an der positiven
Entwicklung haben einzelne Marktführer wie Parship, die über intensive
Marketing-Kampagnen den Werbedruck in der Branche angeheizt haben und dadurch einen
deutlichen Umsatzvorsprung verzeichneten. Gesamthaft gibt es aber hunderte von
Anbietern, die sich um die monatlich rund 650‘000 Schweizer reissen, die per
Internet Sex, Partnerschaft oder gar Liebe suchen.
Online-Dating-Umsatz in Schweizerfranken pro Einwohner. |
Die
Zahlen kommen vom Portal Singelboersen-vergleich.ch,
das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Online-Treffpunkte in der Schweiz zu
sortieren und zu testen. Im Jahr 2014 hätten die Singlebörsen-Anbieter den
Schwerpunkt darauf gelegt, ihre mobilen Angebote auf verkaufspsychologischer
und technischer Ebene zu optimieren. Damit sei es ihnen geglückt, das Gefälle
zwischen hoher Nutzungsintensität und geringer Zahlungsmentalität zu
überwinden. Denn: Obgleich die Singles der Smartphone-Generation permanent und
überall flirten, liessen sich Einnahmen durch mobile User immer noch deutlich
schwieriger erzielen als über PC und Notebook, teilt das Vergleichsportal mit.
Gleich
zwei grosse Dating-Portale waren im Sommer 2015 einem Datendiebstahl in grossem
Umfang ausgesetzt, zuerst AdultFriendFinder , dann AshleyMadison; beides
Portale, bei denen es um schnelle Sexkontakte ging. Diese Datendiebstähle, die
für viele User sehr peinlich waren und auch schwerwiegende
Folgen hatten, scheinen sich nicht auf das Bedürfnis der digitalen
Sextouristen ausgewirkt zu haben: Laut singleboersen-vergleich.ch haben die
meisten User auch nach der Veröffentlichung von Millionen persönlicher
Mitgliederdaten die Suche nach unverbindlichen Affären im Web unbeirrt
fortgesetzt: Im August und September habe es sogar noch mehr Registrierungen
als vor dem Daten-Hack gegeben. Auch die Tatsache, dass die Anbieter derartiger
Portale scheinbar gerne mit gezinkten Karten spielen, wie durch die Ashley-Madison-Affäre und
eine aktuelle Kontroverse
um lovoo bekannt wurde, scheint sich nicht negativ auf das Geschäft
auszuwirken, wie auf singelboersen-vergleich.ch nachzulesen ist:
“In der Schweiz gibt es einige Hundert Single-Portale, die meisten sind jedoch kleine Kontaktanzeigen-Seiten. Immerhin 21 Anbietern ist es inzwischen gelungen, über 100‘000 Mitglieder zu gewinnen. […] Aktuell begeben sich monatlich rund 660‘000 Schweizer online auf Partnersuche, gut 15% mehr als noch vor drei Jahren. Ein Grossteil des Zuwachses an Usern geht auf die junge Generation der Social-Dating-Services wie lovoo und Badoo zurück. Die coolen Flirt-Apps erschliessen neue Zielgruppen wie die 18+Dater oder Singles mit Migrationshintergrund und animieren darüber hinaus auch Singles ohne dezidierten Partnerwunsch, ‹einfach mal mitzumachen›.Zu den genannten Zahlen kommen monatlich 480‘000 Nutzer im Bereich «Adult-Dating» sowie rund 40‘000 Nutzer von GayDating-Services hinzu."
Die
komplette Studie kann hier
als PDF heruntergeladen werden.