Sonntag, 19. Dezember 2010

Bringt der Video-Tsunami das Internet ins Schleudern?

Videos, heute oft in High-Definition, pumpen enorme Datenmengen durch die Datenleitungen des Internets. Megabytes reichen da längst nicht mehr um mitzuhalten. 30 Gigabytes sind schnell erreicht, wenn ein Film heruntergeladen wird.

Videoservices für Smartphones gehören ebenfalls zu den schnell
 wachsenden Angeboten, die viel Bandbreite beanspruchen.
Weihnachtszeit ist auch Entertainmentzeit – und Filme gehören da dazu. Längst sind es jedoch nicht mehr nur DVDs die unter dem Weihnachtsbaum liegen. Video-Inhalte werden immer häufiger über das Internet auf PC und/oder TV und Smartphone geladen – ein physikalischen Speicher ist höchstens noch notwendig, um den Film zuhause für eine Weile abzulegen und vielleicht nochmals anzuschauen. Videos per Internet zu mieten und auch zu transportieren ist heute kein Problem mehr, und das bringt grosse Belastungen für das Internet. Wie stark die Datenflut in den letzen Jahren angewachsen ist, zeigen Zahlen des Netzwerkunternehmens Cisco. Noch vor vier Jahren wurden monatlich 5 Exabytes durchs Net gepumpt (ein Exabyte entspricht einer Milliarde Gigabytes oder 1018 Bytes). Dieses Jahr sind es ungefähr 22 Exabytes im Monat – also mehr als viermal mehr. Laut Cisco-Schätzungen wird die Datenmenge bis in weiteren vier Jahren nochmals gewaltig anwachsen, nämlich auf monatlich 64 Exabytes. 90 Prozent dieser Daten werden Videodaten sein - unter anderem deshalb, weil viele Filmfans ihre Movies von der Onlinevideothek nicht mehr per Post erhalten, sondern durchs Web direkt in den PC oder das TV-Gerät oder das Smartphone streamen lassen. Kein Wunder gibt es Fachleute, die sich zu fragen, ob dieser Video-Tsunami das Internet ins Schleudern bringen könnte. Businessweek titelte gar einen Artikel zum Thema: “Will Netflix kill the Internet?" Netflix ist der grösste Amerikanische Video-On-Demand Lieferant auf dem Markt. Der Autor des Artikels prognostiziert, dass User in Zukunft für das Absaugen grosser Datenmengen vermehrt zur Kasse gebeten werden. Zitat:
“The issue is as much about economics as technology. For the same $40 monthly broadband fee, consumers can send 1-kilobyte e-mails—or watch the 30-gigabyte director's cut of a Hollywood thriller on their large-screen PC. Unlike with power or water bills, there's no meter to keep gorgers in check. A study from Juniper Networks (JNPR) highlights this "revenue-per-bit" problem. The report predicts that carriers such as AT&T (T) and Comcast (CMCSA) will see Internet revenues grow by 5 percent a year through 2020. Meanwhile, traffic will surge by 27 percent annually, and carriers will need to increase their investments by 20 percent a year to keep up with demand. By this math, the carriers' business models break down in 2014, when the total investment needed exceeds revenue growth.”
Viele Anwender, die ihre Kommentare zu diesem Artikel abgegeben haben, sind allerdings von diesen Argumenten gar nicht beeindruckt und sehen darin nur eine Ausrede der Provider, mehr Geld zu kassieren… Andere User weisen darauf hin, dass immer wieder neue Technologien im Markt erscheinen, die das Potential haben, das Bandbreitenproblem zu entschärfen. 

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