Mittwoch, 10. April 2013

Starke Währung: Bitcoin schlägt alle

Bitcoin ist eine digitale Währung, die es schon seit einer ganzen Weile gibt, die aber in letzter Zeit immer gefragter wird. Ihr Wert steigt unablässig, unter anderem deshalb, weil die Geldmenge klar definiert ist und nicht durch Druckmaschinen verwässert wird. Doch wie solid ist diese digitale Währung wirklich, und welchen Nutzen kann sie bringen?

Zum Verkauf in Alberta, Kanada - für 1800 Bitcoins - oder 405'000 Dollars; ein
Ferienhaus am Fluss.
Die dpa bezeichnet Bitcoins als “eine Art Untergrund-Währung aus dem Internet“. Auch Profi-Investoren würden langsam neugierig - doch das Hackergeld sei sehr schwankungsanfällig und durch niemanden reguliert, schreibt die Presseagentur.
Untergrundwährung, Hackergeld?
Das tönt nicht sehr vertrauenserweckend. Bitcoins sind tatsächlich nicht für jedermann, dafür gibt es gar nicht genug dieser virtuellen Münzen. In gewissen Kreisen ist die Währung aber sehr gefragt; in Kanada steht zurzeit ein Haus in Alberta zum Verkauf, dessen Eigentümer Bitcoins im Wert von 405‘000 Dollars als Kaufpreis akzeptieren will. Das wären dann zum heutigen Kurs gerade mal knapp 1800 Bitcoins. Der Schweizer Franken schneidet gegenüber der “Hackerwährung“ nicht viel besser ab, als der Kanadische Dollar: 1 Bitcoin kauft heute volle 212 Franken. 
Die Kursentwicklung der “Untergrundwährung“ ist tatsächlich beeindruckend: Gemäss der Website bitcoin-kurs.de stieg der Kurs innerhalb eines Jahres von 3,85 Euro auf 144 (!) Euro.
Zitat aus einem Finanztreff.de-Artikel:
“Der Andrang auf das seit Anfang 2009 kursierende Virtualgeld, das unabhängig von Regierungen und Zentralbanken funktionieren soll, ist enorm: Tausende Nutzer sollen auf die Verifizierung ihrer Konten bei Mt.Gox warten, um die 'Hackerwährung' dort kaufen und verkaufen zu können. Das japanische Unternehmen ist die wichtigste Handelsplattform. Sie wickelt nach eigenen Angaben etwa 80 Prozent des weltweiten Handelsvolumens ab. […] Die Chancen, dass die Rally weitergeht, stehen kurzfristig gut - die Nachfrage ist derzeit so groß, dass die Betreiber von Mt.Gox mit dem Eröffnen neuer Konten kaum nachkommen. Kritiker warnen allerdings vor dem Platzen einer Spekulationsblase.“
Wir können einen weiteren, ausführlichen und gut verständlichen Artikel auf Stern.de empfehlen, der die wichtigsten Fragen zum Thema beantwortet. Zitat:
“Wie entstehen die Münzen? Prinzipiell kann jeder Mensch Bitcoins erschaffen. Alles, was er dazu braucht, ist ein internetfähiger Computer mit einer speziellen Software. Zum Erzeugen von Münzen muss eine komplizierte und daher rechenintensive Aufgabe gelöst werden, der Prozessor läuft dann auf Volllast. Der Rechner, der im ganzen Bitcoin-Netzwerk den Aufgabenblock zuerst löst, erzeugt einen Satz frischer Münzen - der Rest geht leer aus. Leistungsstarke Computer sind daher im Vorteil. Alle zehn Minuten kommt ein weiterer Block in Umlauf, der eine festgelegte Anzahl an Bitcoins enthält. Die Anzahl der digitalen Münzen ist auf 21 Millionen Stück begrenzt, bisher ist knapp die Hälfte davon entdeckt worden - genau 11.002.575 (Stand Dienstag, 9.4.2013). Wann wird die letzte Bitcoin entdeckt?Die Rechenkraft, die zum Lösen der Aufgaben eingesetzt werden muss, steigt mit der Zeit deutlich an, wodurch die Geldmenge immer langsamer wächst. Schätzungen gehen davon, dass die 21-millionste und damit letzte Bitcoin frühestens im Jahre 2033 errechnet wird.“
 Trotz allem ist bezüglich Bitcoin-Währungsgeschäften wohl Vorsicht angebracht – und zwar nicht, weil es sich um Bitcoins handelt sondern ganz einfach, weil die Euphorie im Moment so gross ist. Es heisst ja nicht umsonst: „Was raufgeht, muss auch wieder runterkommen…“.

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