Freitag, 7. Juni 2013

150'000 infizierte Apps für Android-Geräte

Mit mehr als 750 Millionen Geräten ist Android das meistgenutzte Betriebssystem der Welt. Dessen sind sich auch Kriminelle bewusst und programmieren unzählige Viren und Trojaner, die darauf abgestimmt sind und Spionage und Datenklau möglich machen.  Eine neue Generation von mobilen Anwendungen demonstriert das Aussmass der Gefährdung. Fachleute schätzen, dass es allein für Android-Smartphones rund 150‘000 infizierte Apps gibt. Die bösartigen mobilen Anwendungen sind oft so schwer zu erkennen, dass der Betrug erst klar wird, wenn horrende Kosten anfallen.

Android-Apps: Wenn sie von Drittanbietern kommen, sind sie oft nicht sicher.
Bei Internet-Kriminalität geht es meistens um das Ausspionieren von Daten. Die getarnte Schadsoftware agiert dabei im Hintergrund, und die versuchte Applikation kann dabei völlig fehlerfrei funktionieren.
Wie zum Beispiel mit dem Banktrojaner Citmo.A: Dieser stiehlt mTAN-Nummern, die von der Bank per SMS übermittelt werden. Das überwiesene Geld wird dann auf ein fragwürdiges Konto umgeleitet. Der Betrugsfall fällt jedoch nicht auf, da die Anweisung vom Kunden-Handy übermittelt wird und so die Banken keinen Verdacht schöpfen.
Der Trojaner "Eurograbber Zeus" funktioniert ähnlich. Diesem gelang es Daten von 30‘000 Nutzern abzufangen. Der Schaden beläuft sich auf rund 36 Millionen Euro, die Dunkelziffer ist laut Experten deutlich höher. In diesem Fall waren jedoch nicht nur Android-Telefone sondern auch Symbian- und Blackberry-Nutzer betroffen.
Wer nichtsahnend ein Schadprogramm installiert, der setzt sich einigen Risiken aus. E-Mails und SMS werden abgefangen, mitgelesen, manipuliert und abgespeichert. Nahezu jede Aktivität am Handy wird protokolliert. So werden beispielsweise Login-Daten übermittelt. Ganze Datenbanken können mit diesen Informationen gefüllt werden. Beängstigend ist auch die Möglichkeit ferngesteuerter Tonaufnahmen. Sobald in der Umgebung des Smartphones Ton wahrgenommen wird, schneidet das integrierte Mikrofon alles mit. Von Gesprächen bis Telefonaten wird so alles ausspioniert – die Privatsphäre ist endgültig dahin. Betrüger sind geschickt, wenn es darum geht Vertrauen zu erwecken. Positive Kundenstimmen und eine gute App-Bewertung reichen den meisten Usern, wenn es darum geht, eine App zu erstehen. Doch, sagen Experten, Betrüger fälschen auch Bewertungen, um Anwender in die Falle zu locken.
Maximilian Seethaler vom Ratgeberportal techfacts.de empfiehlt deshalb: 
  •  "Speichern Sie keine vertraulichen Informationen (Zugangsdaten für Ihr Online-Banking oder TANs) auf Ihrem Smartphone. Damit minimieren Sie das Risiko die Kontrolle über das Konto zu verlieren.
  • Seien Sie besonders vorsichtig bei Applikationen, die von Drittanbietern stammen. Diese unterstehen meistens unzulänglichen Prüfmechanismen, die kaum oder gar nicht greifen.
  • Wer sich nachhaltig gegen Viren und Trojaner schützen möchte, sollte nicht auf den Gebrauch von Anti-Viren-Programme verzichten. Eine regelmäßige Analyse minimiert das Risiko einer Infektion und löscht virenversuchte Programme.“
 Im Ratgeber "Android und iPhone Virenschutz" auf techfacts findet sich eine Liste geeigneter Apps für mehr mobile Sicherheit. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen