Montag, 17. August 2015

Der Schweizer Geheimdienst warnt vor WLANs

Es ist also nicht nur ein Gerücht: Die Schweiz hat einen Geheimdienst. Und dieser warnt eindringlich vor öffentlichen WLANs. Denn obwohl wir schon seit Jahren wissen, dass wir uns beim Einloggen in öffentliche drahtlose Netzwerke in Gefahr begeben, tun wir es doch immer wieder. Wahrscheinlich weil wir finden, dass wir ganz einfach keine andere Wahl haben.

Die Broschüre des schweizerischen Geheimdienstes findet
sich als PDF im Web.                     Screenshot vbs.admin.ch
Enthalten sind die Warnungen, die sich speziell an Reisende mit Smartphones und Computern richten, in einer ausführlichen Broschüre des schweizerischen Bundesnachrichtendienstes (NDB). Darin geht es ganz allgemein um den Schutz davor, ausspioniert zu werden, was heute vor allem in der Wirtschaft sehr wichtig sein kann. Die Tipps des NDB, die auf dem Internet als PDF publiziert sind, richten sich wohl vorwiegend an Geschäftsreisende, Beamte und Politiker – also Leute, die wissen, dass sie etwas zu verstecken haben. Sie sind allerdings auch für uns interessant, denn auch für ganz durchschnittliche User kann es äusserst unangenehm werden, wenn ein Fremder auf das Smartphone oder den PC zugreift. Wie einfach das ist, haben Hacker schon oft demonstriert:
“Der Medium-Reporter Maurits Martijn hat sich mit dem Hacker Wouter Slotboom in einem Café in Amsterdam getroffen, um herauszufinden, wie einfach man in einem offenen WLAN an Daten der damit verbundenen Nutzer gelangt. Mit einem Laptop und einem kleinen schwarzen Kasten, der einer Zigarettenschachtel mit Antenne ähnelt, sowie einigen leicht zugängigen Anwendungen macht sich Slotboom an die Arbeit. […]Mit dem schwarzen Kästchen lassen sich aber auch fiktive Netzwerke erstellen, die vertrauenswürdige Namen tragen, wie etwa Starbucks oder Ähnliches, und mit denen Nutzer sich ohne großes Zögern verbinden. Wie dem Gesang der Sirenen folgend verbinden sich immer mehr Nutzer in dem Café mit dem eigens erstellten Netzwerk der schwarzen Kiste. Innerhalb kürzester Zeit sind bereits 20 Geräte mit dem WLAN verbunden und wenn Slotboom wolle, könnte er die Leben dieser Nutzer nun ruinieren oder zumindest massiv beeinflussen, indem er Passwörter auslesen, Identitäten stehlen und sogar Bankkonten plündern könnte…“
Was also tun? Die in der im Web publizierten Broschüre publizierten Empfehlungen des Nachrichtendienstes des Bundes sind ausführlich und lesenswert. Betreffend WLANs geben die Geheimdienstler allerdings kurzen und klaren Rat:
“Vermeiden Sie, soweit möglich, die Benutzung drahtloser Netze; diese sind generell unsicher.“

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