Mehr als 200 Millionen Dollar hat der Spanische Telkomm-Gigant Telefonica vor einem knappen Jahr für Jajah hingeblättert. Das VoIP-Unternehmen war vor fünf Jahren von jungen Leuten in Österreich gegründet worden, zog dann in die USA und fand dort auch Geldgeber. Jetzt spielt die Firma in der Hauptliga mit, hat aber die Konkurrenzsituation mit Skype noch nicht annähernd gelöst. Zwar überzeugt der Service zum grössten Teil – wir benutzen Jajah regelmässig für internationale Anrufe. Der grosse Unterschied zu Skype: Mit Jajah braucht man den PC nur zum Initialisieren des Telefonanrufes. Vielerorts bietet Jajah sogar die Möglichkeit, allen Kontaktpersonen eine lokale Telefonnummer zuzuordnen – da braucht’s dann den PC gar nicht mehr. Allerdings gibt es für die Nutzer auch weniger positive Aspekte: Die – zugegebenermassen tiefen – Gebühren sind in den letzten Jahren langsam aber stetig nach oben gegangen, so dass heute einige Calling-Cards durchaus wieder konkurrenzfähig sind. Der grosse Jajah-Vorteil ist aber nach wie vor die Möglichkeit weltweiter Gratisanrufe an andere registrierte Jajah-Nutzer. Verursacht sicher auch durch die ständig steigende Zahl von Nutzern, lässt allerdings die Qualität manchmal zu wünschen übrig.
Mit dem neuen Service will Telefonica nun die Popularität von Jajah weiter fördern. Martin Weigert von netzwertig.com schreibt dazu:
“Wie die Vielzahl der jüngsten Jajah-Meldungen verdeutlicht, scheint die neue Muttergesellschaft tatsächlich alles dafür zu tun, Jajah mit aller Kraft in den Markt zu drücken: So hat die Telefonica-Tochter O2 in Großbritannien gerade eine Jajah-Option für seine Mobilfunkkunden gestartet, die für eine monatliche Pauschale einen Batzen Freiminuten für Anrufe in ausländische Telefonnetze enthält. Auch in Deutschland offeriert der Mobilfunker seit einigen Monaten ein Jajah-Produkt, in dessen Rahmen bis zu fünf Anrufpartner im Ausland durch Einsatz der Jajah-Technologie eine lokale Nummer erhalten, was Anrufe zum Ortstarif ermöglicht. Am Montag gab Telefonica dann den Startschuss für eine “Jajah Social Call” genannte Funktion, die im Besitz von BlackBerry-Geräten befindlichen Facebook-Nutzern kostenlose Telefonate untereinander ermöglicht. Wenige Tage zuvor wurde eine Kooperation zwischen Jajah und Yahoo bekannt, die Benutzern von Yahoos Messenger-App für das iPhone Gratis-Gespräche via Jajah erlaubt. Der Artikel bei standard.at kündigt zudem eine anstehende Zusammenarbeit von Jajah mit dem “spanischen Facebook” Tuenti an, an dem Jajah-Mutter Telefonica kürzlich geschätzte 90 Prozent der Anteile für 70 Millionen Euro übernommen hat…“
Auf die weitere Entwicklung von Jajah und Skype, sowie anderen VoIP-Diensten, darf man gespannt sein!
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