Montag, 17. September 2012

China als E-Commerce Eldorado?

China ist der attraktivste Wachstumsmarkt für E-Commerce-Aktivitäten. Wen wundert’s: Das riesige Land hat derzeit 513 Millionen Internetnutzer, davon 164 Millionen Online-Shopper. Diese setzen 23 Milliarden US-Dollar online um.

China, Brasilien und Rusland: Wo mit E-Commerce immer mehr Geld zu
verdienen sein wird. 
Diese Zahlen veröffentlichte kürzlich die Unternehmensberatung A.T. Kearney, die das E-Commerce-Potenzial von 30 aufstrebenden Volkswirtschaften untersucht hat. Auf den Plätzen zwei und drei der vielversprechendsten Wachstumsmärkte für E-Commerce rangieren Brasilien und Russland. Angesichts stagnierender Wachstumsraten in den etablierten Ländern Europas und Nordamerikas zieht es immer mehr Einzelhändler auf der Suche nach neuen Wachstumsquellen in die aufstrebenden Märkte. E-Commerce-Aktivitäten werden bei Händlern auf Expansionskurs immer beliebter, weil sie die Möglichkeit bieten, in einem Auslandsmarkt aktiv zu werden, ohne dass stationäre Filialen eröffnet werden müssen. So lassen sich Risiken und Investitionsaufwand gering halten. Für den Erfolg von E-Commerce-Aktivitäten in Wachstumsmärkten kommt es vor allem darauf an, Geschäftsmodell und -modalitäten genau auf den lokalen Markt zuzuschneiden und die inländische Konkurrenz nicht zu unterschätzen.
Mit der weiteren Entwicklung der chinesischen Infrastruktur und des Online-Einkaufsverhaltens der Chinesen erwartet man in den nächsten fünf Jahren einen explosionsartigen Anstieg mit einer jährlichen Steigerung von 29 Prozent. Dann wird der Markt voraussichtlich ein Volumen von 81 Milliarden US-Dollar erreichen und weltweit zweitgrößter hinter den Vereinigten Staaten sein.
Zwar sind unter den chinesischen Online-Shoppern viele Produktkategorien beliebt, die größten Kategorien stellen jedoch die Unterhaltungselektronik und die Bekleidungsindustrie dar.
Mit 80 Millionen Internetnutzern, die 10,6 Milliarden US-Dollar online umsetzen, stellt der Zweitplatzierte Brasilien den größten Online-Markt Lateinamerikas dar. Haushaltsgeräte und Produkte aus der Unterhaltungselektronik werden in Brasilien am häufigsten online verkauft. In den nächsten fünf Jahren wird sich der Internethandel in den meisten Handelskategorien weiter etablieren und der Markt voraussichtlich mit einer jährlichen Rate von 12 Prozent wachsen.
Auch Europäische Händler haben das Potenzial Brasiliens bereits für sich erkannt. So gab die Otto Group jüngst die Gründung eines Joint Ventures mit dem brasilianischen Distanzhändler Posthaus bekannt, um dort das E-Commerce-Geschäft voranzutreiben.
Russland nimmt im Retail E-Commerce-Index 2012 den dritten Platz ein, und dies dank einer großen Internet-Community und eines bedeutenden Online-Retail-Marktes. Mit 60 Millionen Internetnutzern stellt das Land die größte Online-Bevölkerung in Europa. Von diesen kaufen 15 Millionen Menschen online ein. Russen verfügen statistisch über 1,8 Handys pro Bürger und surfen regelmäßig mobil im Internet. Aus dieser Marktdynamik resultiert eine aktuelle Online-Retail-Marktgröße von 9 Milliarden US-Dollar. Die erwarteten Wachstumsraten für Russland liegen bei 12 Prozent jährlich für die nächsten fünf Jahre. Davon profitieren will etwa auch der deutsche Modeanbieter TomTailor, der kürzlich die Eröffnung eines Online-Shops in Russland bekannt gegeben hat.

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