Freitag, 20. November 2015

Online-Bewertungen sind wichtig - das wissen auch die Fälscher

Kundenempfehlungen spielen im Online-Shopping eine wichtige Rolle; sie spiegeln Zufriedenheit und Vertrauen wider, gerade weil sie persönlich sind.  Dass solche Bewertungen ein enormes Potential haben, und sich immer mehr Online-Shopper darauf verlassen, zeigen auch aktuelle Umfragen. Allerdings stellt sich diesbezüglich für Kunden und Kundinnen immer die gleiche Frage: Welche der Empfehlungen sind denn nun echt, welche sind ganz einfach erfunden?  

Kundenbewertungen sind nützlich - aber sind sie auch glaubwürdig?
                                                                                         Screenshot via amazon.de
In einer Umfrage der Agentur ServiceRating, für die mehr als 2000 Menschen in Deutschland befragt wurden, gibt gut die Hälfte der Befragten an, in den letzten 12 Monaten selber eine Empfehlung ausgesprochen zu haben. Noch wichtiger: 38 Prozent haben aufgrund einer Empfehlung auch tatsächlich einen Einkauf getätigt. Das wundert eigentlich nicht: Direkte Empfehlungen erreichen potentielle Kunden unmittelbar in einer Bedarfssituation und sind deshalb oft kaufauslösend. Gemäss der oben zitierten Umfrage, gilt dies vor allem im Elektronikbereich. In anderen Branchen geht es eher um emotionale Aspekte: Tourismus und Versicherungen zum Beispiel, also die Wahl des nächsten Ferienortes oder der neuen Lebensversicherung, sind sehr persönliche Entscheidungen – da zählt dann vor allem das Vertrauen in die vorhandenen Empfehlungen.  Interessanterweise geben 50 Prozent der Befragten an, aufgrund einer Weiterempfehlung durch einen Bekannten, sogar einen höheren Preis in Kauf zu nehmen.
Der wichtigste Faktor, wenn es um Empfehlungen und Bewertungen geht, spielt also das Vertrauen. Gerade da hapert es oft gewaltig – und zwar aus gutem Grund. Viele Experten gehen davon aus, dass ein grosser Teil aller Bewertungen im Internet gefälscht sind.
Was tun? Weihnachten steht vor der Tür und damit die wichtigste Online-Einkauszeit. Wenn Sie sich auch bald in den virtuellen Einkaufsrummel stürzen und dabei auch die Bewerbungen anderer Shopper nicht links liegen lassen wollen, gibt es einige gute Tipps, wie gefälschte Empfehlungen zu erkennen sind. Stern-Online hat einige davon aufgelistet, hier sind vier davon:
Unbekannter Rezensent
Wer hat die Bewertung verfasst? Wer ein Pseudonym angibt, aber nur eine Bewertung abgibt, ist irgendwie verdächtig. Sie heissen dann beispielsweise "Manni2000" oder "Technik-Fan". Unter diesen Pseudonymen sind oft aber keine anderen Profile im Internet zu finden. Teilweise stammen die Bewertungen sogar auffallend oft aus dem Ausland.
Hersteller-Fan
Verfasst ein Rezensent auffallend viele Beurteilungen von Produkten ein und desselben Herstellers oder Anbieters oder in kurzer Zeit, sollte man ebenfalls stutzig werden. Insbesondere, wenn die Bewertung allzu euphorisch sind.
Nur Extrem-Bewertungen
Gibt es für ein Produkt nur extrem gute und extrem schlechte Bewertungen, haben sich hier scheinbar Anbieter und Konkurrenz eine Bewertungsschlacht erlaubt.
Werbetexte
Finden sich in den Beschreibungen Floskeln, die auch aus einem Herstellertext zu einem Produkt gehören könnten, etwa "brillantes Bild" oder "kratzerresistente Oberfläche", scheint sich ein beauftragter Rezensent besonders viel Mühe gegeben zu haben. Ein paar Rechtschreibfehler eingebaut – so wollen sie sich glaubwürdig machen. Auch werden oft zum Schein Nebensachen kritisiert, etwa dass der Versand etwas länger gedauert hat.

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