Dienstag, 3. November 2015

Schmuck statt Plastik

Mastercard will eine praktische Bezahl-Idee umsetzen: Kunden sollen an der Kasse mittels einem selber ausgewählten Gegenstand bezahlen können – zum Beispiel  mit ihrem Autoschlüssel, Fingerring oder Armband. Die ersten Objekte, mit denen auf diese Art bezahlt werden kann, sollen schon im nächsten Jahr auf den Markt kommen; so will zum Beispiel GM seine Autoschlüssel mit einer Bezahlfunktion ausstatten.

Ab 2016 sollen Objekte wie ein Autoschlüssel als Mastercard-Zahlmittel ein-
gesetzt werden können.                                                                 Bild Mastercard 
Auch andere Partner haben Mastercard bereits eine Zusammenarbeit zugesichert. Modedesigner Adam Selman will Kleider und andere sogenannte Payment Wearables produzieren – also tragbare Objekte, die eine Bezahlfunktion haben. Auch Nymi, Hersteller eines smarten Armbandes, das vor allem zu identifikationszwecken verwendet werden kann, macht mit und natürlich auch der Schmuckhersteller Ringly, der, man ahnt es, einen Fingerring zum Bezahlen beisteuern will.
Mastercard nimmt mit dieser Initiative am Wettbewerb um jene Kundschaft teil, die bereit ist, neue smarte Zahlmethoden auszuprobieren. Apple Pay und Android Pay von Google sind Konkurrenten, deren Modelle auf dem Bezahlen mit dem Smartphone basieren.

Die Mastercard-Idee ist an sich gut und muss unserer Ansicht nach nicht als Ersatz, sondern eher als Ergänzung eines Smartphone-Bezahlsystems gesehen werden. Ein Objekt, das immer zur Hand ist, weil man es bei sich oder an sich trägt – wie zum Beispiel ein Fingerring oder ein Autoschlüssel – und das für das bargeld- und drahtlose Bezahlen von kleineren Beträgen eingesetzt werden kann, würde den Geldbeutel und die Plastikkarte in vielen Fällen überflüssig machen. Die Frage ist, ob sich potentielle User derartiger Bezahlobjekte auf deren Sicherheit verlassen werden. Denn wie man weiss, gibt es vor allem in Europa immer noch einen grossen Prozentsatz von Konsumenten, denen nicht nur digitale Bezahlsysteme suspekt erscheinen, sondern denen sogar die althergebrachte Kreditkarte zu unsicher ist – weshalb das Bezahlen per Cash oder Rechnung bei vielen Shoppern auch im digitalen Zeitalter immer noch die bevorzugte Zahlart ist. 

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