Freitag, 1. Juli 2011

Der Handel im digitalen Zeitalter

Die Handelswelt steht vor einem Paradigmenwechsel: Der schnelle Wandel in Technologie und Gesellschaft verteilt die Rollen von Händler und Kunde grundlegend neu. Zudem verschmelzen die Off- und Onlinewelten. Wer mit seinen Produkten und Marken nicht untergehen will, braucht neue Geschäftsmodelle. Diese Trends prognostiziert das GDI Gottlieb Duttweiler Institut im Trendradar 1.11.

Kaum erscheint heute ein Produkt, ist es reif fürs Museum – beinahe, zumindest. Weil sich die Technologien so schnell entwickeln, werden die Produktzyklen immer kürzer. Das zwingt den Handel dazu, neue Wege zu begehen: Reichte im Internet noch vor kurzem eine eigene Website, fällt die Grenze zwischen Off- und Onlinepräsenz nun gänzlich. Das überfordert manchen Händler; derweil die Kunden gut informiert sind. Nach zu vielen Firmenpleiten, Lebensmittelskandalen und Marketing-Lügen müssen sich
Unternehmerinnen und Händler als Dienstleister für einen neuen Jahrgang von
Konsumenten fit machen. Das GDI präsentiert in diesem Zusammenhang eine Liste von wichtigen Bedingungen für den Handel im digitalen Zeitalter.
  • Formate umdeuten: Das Portemonnaie wird abgelöst vom E-Wallet, das alle Funktionen des Geldbeutels in einer Smartphone-App vereint.
  • Rollen umdeuten: Eine britische Rockband geht neue Wege in der Albumproduktion, indem sie den Fans die formale Kontrolle überlässt und sie am Verkauf beteiligt.
  • Glaubwürdigkeit: Als McDonald's Europa einsah, dass sein Essen nie für "gesunde Ernährung" stehen würde und stattdessen auf Regionalisierung und Ambiente setzte, startete der Betrieb durch - ausgerechnet in Frankreich. Das zeigt: Auch wenn sie kurzfristig schmerzt, Glaubwürdigkeit wird belohnt.
  • Kundeneinbezug: Wie erfährt ein Unternehmen, was seine Kundschaft will? Fragen! Wer allerdings die Antworten nicht wahrhaben will, bestraft sich doppelt. Pril weiss das bestens...
  • Authentizität: Im Lbensmittelbereich wächst das Bedürfnis der Kundschaft nach einer Nachverfolgbarkeit des natürlichen Produktionsweges weiter. Das zeigt sich auch am Boom von Biogemüse-Abos bei Bauern aus der Region.
 Und im Herbst widmet das Institut seine grosse Handelstagung  dem gleichen Thema.

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