Mir
persönlich macht das iPad schon grammatikalische Schwierigkeiten, bevor ich
meine Hände daran legen kann. “Das“ iPad geht mir irgendwie gegen den Strich;
rein Gefühlsmässig finde ich, dass “der“ iPad mehr Sinn macht. Aber das iPad
ist halt kein Computer mehr, sondern ein Tablet – das Männliche wird durch das Geschlechtslose,
abgelöst. Dafür ist es cool, das Gadget. Auch diesbezüglich passt das iPad also
hervorragend in unsere Gesellschaft. Kein Wunder, dass sie alle jubeln, die Apple
Marketing-Helfer, auch Fachjournalisten genannt, über dieses neue Produkt, ohne das der
progressive Konsument nur schwer existieren kann. Hier also ist der Versuch
eines kurzen Round-ups.
Die Bild fasst es kurz und bündig zusammen (wie man es sich vom Boulevard gewohnt ist):
“Scharf,
schnell, schön“, titelt das Blatt seine Bildlegende, die auch für einen neuen Porsche stehen könnte.
Beim Spiegel ist man, wie übrigens fast überall, besonders über die Schärfe des neuen Bildschirms begeistert:
“Erstaunliche
2048 x 1536 Pixel lässt Apple seine Zulieferer auf den 9,7-Zoll-Bildschirm des
neuen iPad pressen, mehr als jeder Full-HD-Fernseher anzeigt, denn die bieten
nur 1920 x 1080 Pixel. Etwa beim aktuellen James-Bond-Film in Full HD: Das Bild
ist scharf, sauscharf könnte man sagen. Selbst bei Panorama-Ansichten lassen
sich Feinheiten erkennen, die das iPad 2 schlicht verschlucken würde. Bei einer
Szene in einer Wüstenlandschaft meine ich, selbst in der Ferne noch einzelne
Steine ausmachen zu können. Eindrucksvoll ist auch, wie sich die Darstellung
von Schrift verändert hat. Buchstaben werden viel feiner gezeichnet als zuvor.
Um zu ergründen, woran das liegt, hole ich eine Lupe hervor, mit der ich einen
Text auf dem iPad 2 und dem neuen iPad - das Apple nicht iPad 3 nennen will -
vergleiche. Die Erkenntnis: Auf dem iPad 2 sind in der Vergrößerung
Treppeneffekte an den Rundungen der Buchstaben erkennbar, die auf dem neuen
Bildschirm fehlen (siehe Bilderstrecke). Plötzlich erscheinen mir Buchstaben
auf dem iPad 2 ausgefranst und kontrastarm.“
Dem Tester der Süddeutschen gefällt das Gerät auch, wenn es nicht läuft:
“Das
Gehäuse ist wie gehabt aus gefrästem und matt poliertem Aluminium mit weich
gerundeten Kanten, der Bildschirm aus besonders hartem Glas. In ausgeschaltetem
Zustand reflektiert er fast wie ein Spiegel. Ist das neue iPad nicht an, lässt
sich der Unterschied zum Vorgängermodell mit bloßem Auge kaum erkennen. Das
Neue ist auch nur minimal dicker geraten als das iPad2 (9,4 statt 8,8
Millimeter) und die Kamera auf der Rückseite ist etwas größer.“
Auch die ZDNet-Autoren sind begeistert. Ihr Fazit:
“Das
hochauflösende Display des aktuellsten iPads setzt neue Maßstäbe und sowohl
Prozessor als auch Grafikchip sind schneller als beim Vorgänger, ohne das dies
auf Kosten der Akkulaufzeit geht. Der größte Haken am neuen iPad ist wohl die
Tatsache, dass der flotte LTE-Datenfunk hierzulande nicht funktioniert. Da es
sich dabei allerdings um ein neues Feature handelt, das bisher nicht vermisst wurde
und der Netzausbau ohnehin noch zu wünschen übrig lässt, kann man damit leben.“
Heise Online hat das neue iPad durch einen echten Test laufen lassen. Da finden wir
denn auch den Ansatz einer Kritik:
“Und dann
ist da noch eine Verschlechterung gegenüber dem iPad 2 festzustellen: Das neue
wird spürbar wärmer, bei vergleichbarer Belastung um bis zu 5 Grad. Maximal
haben wir 36,4 Grad gemessen, das ist noch gut erträglich. Das mag anders
aussehen, wenn man im Sommer auf dem Schoß ein anspruchsvolles 3D-Spiel zockt,
das die Hardware richtig beansprucht.“
Der Stern
titelt seinen Bericht ohne noble Zurückhaltung:
“So gut ist
das neue iPad“, heisst es da. Und damit lässt sich im Groben die gesamte
Berichterstattung zusammenfassen. Wer immer noch nicht überzeugt ist, kann
natürlich noch viel mehr gute Sachen über das Wunderding lesen. Eine Google-News-Suche (vom 17. März) ergibt Lesestoff für viele Stunden.
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