Kanada ist die Heimat des BlackBerrys, doch RIM (Research In Motion Ltd.), die eigentlichen Erfinder des Smartphones, verlieren immer mehr Terrain an die Konkurrenz. Nun passiert es auch in Kanada: im letzten Jahr wurden da erstmals weniger BlackBerrys ausgeliefert als iPhones.
Apple ist also auch in Kanada auf der Überholspur, dort, wo sich RIM bisher hervorragend geschlagen hat. Diese Entwicklung scheint all jenen Analysten Recht zu geben, die für RIM höchstens noch einen Nischenmarkt in der Zukunft sehen.
Die Zahlen, veröffentlicht von Bloomberg und IDC, sprechen für sich: RIM, mit Hauptquartier in Waterloo, Ontario, hat im letzten Jahr in Kanada 2,08 Millionen BlackBerrys verkauft – Apple brachte hier 2,85 Millionen Geräte an die Kunden. Nur ein Jahr vorher, lag RIM noch mit einer halben Million Geräten in Führung. Ein Jahr, nachdem das erste iPhone auf den Markt gekommen war, waren in Kanada noch fünfmal mehr BlackBerrys verkauft worden, als iPhones.
Die neue RIM-Führung scheint diese Entwicklung trotzdem nicht sehr zu beunruhigen:
“Noch im Januar hatte der neue RIM-CEO Thorsten Heins zugegeben, dass RIM im vergangenen Jahr den Faden verloren habe, man sei aber auf dem richtigen Weg. "Haben wir einige Kunden verloren? Ja, das gebe ich zu. Das passiert im High-Tech-Sektor. Wir sind hier nicht beim Plätzchenbacken." Laut New York Times kritisierte er den auf den US-Markt konzentrierten Blick vieler Beobachter. "Wir haben bei RIM einen globalen Fokus", erklärte Heins. "Das sind zwei ziemlich verschiedene Märkte. Im Rest der Welt wächst Blackberry sehr schnell."
Wenn wir bei RIM in der Chefetage sässen, wären wir trotzdem beunruhigt. Die User lieben das iPhone – weil es unschlagbar benutzerfreundlich ist und buchstäblich unzählige Apps zur Verfügung stellt, mit denen sich hervorragend leben und spielen lässt. Das ist ein Vorsprung, denn RIM wohl nicht mehr einholen kann.
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