Donnerstag, 2. Mai 2013

Wer viel verdient, kauft lieber im richtigen Laden

Womit das wohl zusammenhängt? Gutverdienende Menschen kaufen lieber im richtigen Laden ein, als im Online-Shop. Zumindest schätzen sie das sogenannte Einkaufserlebnis im echten Laden mehr, als das virtuelle Shoppen. Vielleicht liegt es daran, dass bessergestellte Kunden im Laden als solche erkannt und in der Folge besser bedient werden? Im Internet hingegen bleibt der Status des Kunden in den meisten Fällen verborgen.

Einkaufen im Net vermittelt nicht das selbe Erlebnis wie,
zum Beispiel Les Galleries Lafayette in Paris.
46 Prozent der vom ECC Köln am Institut für Handelsforschung befragten Konsumenten gaben an, dass für sie das Einkaufserlebnis im Ladengeschäft deutlich grösser sei als im Online-Shop. Doch die Ergebnisse der Studie, die von IBM Deutschland und  CoreMedia gesponsort wurde, zeigen auch: Der Online-Kanal holt auf. Bereits knapp 40 Prozent der  Befragten bewerteten das Einkaufserlebnis im Ladengeschäft und im Online-Shop als gleich gross und für  rund jeden Siebten liegt der Online-Shop in Sachen Erlebnis sogar vor dem stationären Laden. Besonders punkten können Händler aus der Branche Sport und Freizeit – hier ist das Einkaufserlebnis im  stationären Handel im Vergleich zum Internet laut Studie am grössten. 55,9 Prozent der befragten Kunden,  die ihren letzten Online-Kauf in einem dieser Läden getätigt haben, empfinden das Einkaufserlebnis stationär  deutlich grösser als online.
Auch der Bücherkauf im  Internet, der ja zweifelsohne zwischenzeitlich weit verbreitet ist, scheint das Einkaufserlebnis weniger zu befriedigen. Knapp 50 Prozent der befragten Konsumenten gaben an, dass  die stationären Filialen beim Bücherkauf in Sachen Erlebnis vorne liegen. Uns überrascht das eigentlich nicht. In einem Buchladen kann man ein Buch immerhin zur Hand nehmen und darin blättern. Allerdings wird dieser Vorteil unserer Meinung nach durch das vergleichsweise unendlich grosse Angebot digitaler Buchläden aufgehoben.
Überhaupt: Was ist eigentlich mit dem Einkaufserlebnis gemeint? Für viele (vor allem männliche) Shopper  liegt der Vorteil der Onlineshops genau darin, dass man eben ohne “Erlebnis“ einkaufen kann – je schneller desto besser…
Für Gutverdienende scheint dies allerdings nicht zu stimmen. Ein Blick auf die Auswertung nach Haushaltseinkommen zeigt: Je höher das Haushaltsnettoeinkommen,  desto grösser wird das Einkaufserlebnis im Ladengeschäft empfunden. So gaben 53 Prozent der  Konsumenten, deren monatliches Haushaltsnettoeinkommen zwischen 3'500 und 5'000 Euro liegt, und  sogar 72'2 Prozent derer, die über 5.000 Euro verdienen, an, dass das Einkaufserlebnis im stationären Handel grösser sei als beim Online-Shopping.
Es ist wahr: Das Einkaufen im Internet trägt (meistens) nicht zum Status bei. Das Web anonymisiert und macht gleich. Ganz nach dem Motto: “Im Internet weiss niemand, dass du ein Hund bist“.

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