Freitag, 20. September 2013

Bezahlen: am liebsten wie anno dazumal

Schweizer, Österreicher und Deutsche haben klare Präferenzen, wenn es um das Bezahlen beim Online-Einkauf geht. Am liebsten haben es die Online-Shopper, wenn ihnen der Händler eine Rechnung schickt, genauso, wie es im Versandhandel schon in vordigitalen Zeiten üblich war. Wird die Rechnungstellung beim Online-Shopping nicht als Bezahl-Option angeboten, werden knapp 24 Prozent aller Käufe abgebrochen. Hier unterscheidet sich der Europäische Online-Handel deutlich vom Internet-Shopping in Nordamerika; da ist die Rechnung als Bezahl-Option kaum verfügbar - Kreditkarten geben den Ton an. Plastikkarten werden allerdings auch in der Schweiz immer öfter für das Einkaufen im Internet eingesetzt.

Cash war früher mal - im Internet funktioniert Bargeld nicht. Das kann sowohl
für den Händler, als auch für den Kunden ein Problem darstellen.
Der Zahlungsprozess stellt im Online-Shopping eine wichtige Hürde vor dem tatsächlichen Kaufabschluss dar. Umso wichtiger scheint es zu sein, dass Konsumenten beim Bezahlen das von ihnen bevorzugte Zahlungsverfahren vorfinden. Eine Studie des ECC Köln und der Hochschule Aschaffenburg zeigt nicht nur, dass die Rechnung am beliebtesten ist, sondern auch dass der Online-Bezahldienst PayPal gut ankommt. Unter den österreichischen und den Schweizer Online-Shoppern ist neben der Rechnung auch die Kreditkarte besonders beliebt. Die Zahlung per Vorkasse oder Nachnahme hingegen schneidet in allen drei Ländern erwartungsgemäss eher schlecht ab.
Die Studie zeigt auch: Fehlt die gewünschte Zahlungsoption, führt dies durchschnittlich in einem Viertel aller Fälle zum Kaufabbruch. Fehlt die Rechnung als Zahlungsoption, haben bereits knapp 30 Prozent der Befragten schon einmal den Kauf abgebrochen. Werden die Zahlungsverfahren Kreditkarte und PayPal nicht angeboten, fällt die Abbruchrate  ähnlich hoch aus.
Wie wichtig es ist, die bevorzugte Zahlungsmethode im Programm zu haben, zeigt ein weiteres Studienergebnis: Lediglich knapp 27 Prozent der befragten Konsumenten weichen ohne Weiteres auf eine alternative Zahlungsart aus. Die negativsten Auswirkungen auf einen Kaufabschluss hat der Zwang zur Zahlung per Vorkasse. Wird kein anderes Verfahren angeboten, brechen rund zwei Drittel der Konsumenten den Kauf ab.
Für Online-Händler ist es als durchaus kein einfacher Balance-Akt, zwischen möglichen Kaufabbrüchen und möglichen Zahlungsausfällen zu wählen. Die ECC-Studie zeigt, dass die Online-Kunden das Risiko diesbezüglich offensichtlich am liebsten auf den Händler abwälzen.

Das hat wohl viel mit fehlendem Vertrauen in den digitalen Kaufvorgang, aber auch mit traditionellen Einkaufsvorgängen zu tun. Die meisten Schweizer Kunden sind sich gewohnt, dass man in Verkaufsgeschäften ihre Kreditwürdigkeit nicht anzweifelt. In anderen Ländern, wie zum Beispiel in den USA und Kanada, steht die Rechnungsstellung im Onlinehandel hingegen gar nicht zur Diskussion. Geliefert wird fast immer nur gegen Bezahlung mit Kreditkarte. 

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