Dienstag, 22. Oktober 2013

Virales Marketing: Wer startet die Kettenreaktion?

Haben Sie sich auch schon gefragt, wie ein YouTube Video oder ein Bild, das ursprünglich irgendwo auf der Welt, zum Beispiel in den USA, ins Netzt gestellt wurde, bei Ihnen auf Facebook oder in Ihrer E-Mail Eingangsbox landet? Die virale Verbreitung von Nachrichten ist zum heiligen Gral des Internet-Marketings geworden – allerdings ist es schwierig, den digitalen Viruseffekt gezielt mit Erfolg auszulösen. Forscher sind jetzt aber der Sache wieder etwas näher gekommen.

Und zwar sind es Forscher des amerikanischen Militärs, die versucht haben, die Auslösergruppen von viralen Botschaften zu finden und zu definieren. Die amerikanischen Wissenschaftler sind heuristisch an das Problem der viralen Nachrichten herangegangen. Das Magazin “Technology Review“ berichtet:
“ Paulo Shakarian, Sean Eyre und Damon Paulo vom Network Science Center der US-Militärakademie in West Point wollen der Lösung dieses Problems nun näher gekommen sein. Sie haben ein Verfahren entwickelt, mit der sich eine Seed Group auffinden lässt – und zwar auch dann relativ schnell und einfach, wenn es sich um ein großes Netzwerk handelt. Die Methode ist vergleichsweise unkompliziert. Sie basiert auf der Idee, dass ein Individuum von einer Botschaft erreicht wird, sobald ein bestimmter Anteil seines Freundeskreises diese erhalten hat. Dieser Anteil stellt einen kritischen Schwellenwert dar, der für das Verfahren der West-Point-Forscher von zentraler Bedeutung ist. Ist der Schwellenwert einmal bestimmt, untersuchen die Forscher das Netzwerk und greifen all jene Einzelpersonen heraus, die mehr Freunde haben als der Schwellenwert. Diese werden herausgestrichen. Im nächsten Schritt wird dieser Prozess wiederholt und nach all jenen gefahndet, die immer noch mehr Freunde haben als der Schwellenwert. Auch hier werden diejenigen mit dem größten "Ausschuss" aus der Schar getilgt. Und so geht es weiter. Der Prozess ist beendet, sobald niemand mehr im Netzwerk vorhanden ist, der mehr Freunde hat, als es der Schwellwert verlangt. Sobald das erreicht ist, wurde die Seed Group gefunden. Eine Nachricht, die an jedes Mitglied dieser Gruppe geschickt wird, sollte sich über das gesamte Netzwerk verteilen…“
Tatsächlich gelang es den Forschern, in jeweils wenigen Stunden die Ursprünge viraler Nachrichten auf verschiedenen sozialen Netzwerken zu ermitteln.
Eigentlich ist es ja nicht verwunderlich, dass sich im digitalen Zeitalter gerade das Militär mit den Ursprüngen viraler Kampagnen  beschäftigt: Wer den Viruseffekt beherrscht, kann jeden Propagandakrieg gewinnen – das gilt nicht nur für Werber, sondern auch für Generäle.
Die erfolgreichsten Werbevideos sind übrigens ausgezeichnete Unterhaltung – im Gegensatz zur grossen Masse der Werbung. Und die besten der Besten sind hier zu finden – die Rangliste wird ständig aktualisiert. Das untenstehende Video ist im Moment auf Platz zwei – mit rund 18 Millionen Views. Es bewirbt eine Helm-Kamera und schafft es den Viraleffekt auszulösen, indem es so richtig ans Herz geht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen