Freitag, 31. Januar 2014

Die Onlinehandel-Knacknuss

In den USA befürchtet man “einen Tsunami von Ladenschliessungen“, in Europa ist schon mal von “aussterbenden Innenstädten“ die Rede. Die vermeintliche Ursache: der boomende Online-Handel. Doch die wirtschaftlichen Folgen, die der digitale Handel auf die stationären Läden hat, sind nicht ganz so einfach auszuloten. Eine neue Studie des IFH Köln versucht erneut, diese Knacknuss zu öffnen.

Vor allem der inhabergeführte mittelständische Einzelhandel muss sich in den Einkaufsstrassen der Innenstädte gegen die Konkurrenz behaupten. Die aktuellen Umfrageergebnisse des IFH Köln bestätigen nun, dass der Onlinehandel tatsächlich ein harter Konkurrent ist: Etwa jeder dritte Konsument fährt heute nicht mehr so oft zum Einkaufen ins Stadtzentrum wie früher. Vor allem Frauen, eine Kernzielgruppe vieler Händler, verzichten zunehmend darauf, in die Innenstadt zu fahren und shoppen stattdessen zu Hause am PC. Die IFH-Umfrageergebnisse zeigen, dass auch stationäre Händler in den Randgebieten betroffen sind. Rund ein Viertel der knapp 1000 befragten Konsumenten geben an, aufgrund des Online-Handels weniger in Möbelhäusern, Baumärkten oder sonstigen Fachmärkten zu kaufen.
Aber der Online-Handel wirkt sich auch positiv aus; er kann stationären Händlern auch zu Zusatzumsätzen verhelfen, die ohne den Online-Kanal nicht realisiert worden wären. So gibt rund jeder fünfte Befragte an, nicht seltener in die Stadt zu fahren, obwohl auch Online-Käufe getätigt werden. Bei den Randgebieten trifft dies sogar auf knapp jeden Vierten zu. Der Online-Kanal übernimmt also auch Showroom-Funktionen für den stationären Handel: So werden laut einer Studie des ECC Köln rund 50 Prozent des stationären Umsatzes durch Online-Recherchen vorbereitet. 
Die Resultate der Studie zeigen einmal mehr, wie wichtig die Verknüpfung der einzelnen Vertriebskanäle ist. Ganz nach dem Motto: If you can’t beat them, join them!


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