Persönlicher
Platz und persönlicher Service im Flugzeug werden immer knapper, vor allem für
jene grosse Mehrheit von uns, die sich in der “Holzklasse“ befördern lässt. Nun
haben gewisse Fluggesellschaften eine weitere Möglichkeit gefunden, Geld zu
sparen: Das im Sitz eingebaute Entertainment-System wird abgeschafft. Passagiere
müssen sich mit ihren eigenen Geräten unterhalten.
In diesem Dreamliner von United sind sie noch drin, die persönlichen Entertainment- Systeme. In 50 neuen Flugzeugen heisst es bald: BYOD. Bild Wikipedia |
Nichts
ist im digitalen Zeitalter, wie es früher war – das gilt auch für das Reisen im
Flugzeug. Die meisten Airlines sind stehen unter Druck – Treibstoffpreise,
Flughafengebühren und Billigkonkurrenz lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Dass
spüren denn auch die Flugpassagiere. Vorbei ist es zum Beispiel mit
grosszügigem Gepäcktransport: Extra Koffern müssen teuer bezahlt werden –
genauso wie andere Dienstleistungen, die früher mal im Flugpreis eingeschlossen
waren. Nun haben Amerikanische Airlines eine neue Sparmöglichkeit entdeckt, die
voll auf Kosten der Passagiere geht. United Airlines, eines der ganz grossen
Amerikanischen Flugunternehmen, hat laut CNN gerade 50 neue Flugzeuge ohne persönlichen
Bildschirme am Sitz bestellt. Schliesslich kosten die Systeme Geld und
verursachen zusätzliches Gewicht und somit Spritverbrauch. Statt jedem
Passagier ein Entertainment-System zur Verfügung zu stellen, will United in
diesen Maschinen einen Server laufen lassen, der mit persönlichen Geräten
angezapft werden kann. Wer einen Laptop, einen iPad oder ein Smartphone dabei
hat, und das sind gemäß CNN heutzutage drei Viertel aller Passagiere, kann dann
jene Inhalte streamen, die ihm vom Flugzeugserver zur Verfügung gestellt
werden. Delta Air Lines ist dabei, ein ähnliches System aufzubauen, will aber
vorläufig die eingebauten Bildschirme noch zur Verfügung stellen.
(Was
kommt als nächstes? Vielleicht “Bring
your own food”? Ach, das
gibt es ja schon. Air Canada zum Beispiel, serviert auf Inlandflügen, Flügen in
die USA und an gewisse Strand-Destinantionen keine Mahlzeiten mehr, außer manbezahlt dafür extra. Genauso wie für den Kopfhörer für das Entertainment-System,
wenn man die Bilder am Bildschirm nicht nur ohne Ton sehen möchte…)
Noch
wissen wir nicht, wie lange es geht, bis wir den In-Flight-Movie bei der Swiss,
der Lufthansa oder bei British Airways am eigenen Smartphone anschauen müssen. Da
viele Fluggesellschaften im Flugzeug Wifi-Verbindungen
anbieten oder planen, kann man davon ausgehen, dass sie das Experiment bei United
Airlines genaustens verfolgen werden. Wenn die Passagiere den Dienstleistungsabbau
akzeptieren, wie so vieles andere auf einer Flugreise, wurde hier wohl ein
neuer Trend geboren: Bring your own device im Flugzeug.
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