Twitter
und Facebook sind schön und gut, wenn wir damit mit Freunden und Bekannten kommunizieren
können. Wenn dann auf unseren Kanälen plötzlich sogenannte “Trolle“ auftauchen,
die bösartige Posts platzieren und damit das angenehme Klima vergiften, kann
das Soziale plötzlich sehr unsozial werden.
Es ist kein Zufall, dass es diesen Button auf Facebook nicht gibt. Niemand wird gerne kritisiert - schon gar nicht wenn es alle anderen sehen. |
Privatpersonen,
die sich nicht in der Öffentlichkeit exponieren, müssen sich glücklicherweise
selten mit Bosheiten dieser Art herumschlagen. Prominente und solche, die es
gerne sein möchten, können hingegen sehr schnell ins Visier digitaler Trolle
geraten – nicht immer ganz unverschuldet, wie der Fall des Badener Stadtammans
Geri Müller zeigt. Dieser musste in den Tagen nach der Veröffentlichung seiner exhibitionistischen
Tweets viel einstecken. Die Häme der Medien, sozial und unsozial, ergoss sich
über dem Politiker, den zum Beispiel Blick-Online schadenfreudig in sechs verschiedensten Artikelüberschriften
nur noch “Grüsel Geri“ nannte, eine Bezeichnung die von Social-Media-Usern freudig
aufgenommen, weiterverarbeitet und verbreitet wurde.
Freilich
können aus Social Media auch Unsocial Media werden, wenn es überhaupt nicht
angebracht ist. So wurde zum Beispiel die Tochter des kürzlich verstorbenen
Robin Williams nach dessen Tod auf Twitter dermassen belästigt, dass sie bekanntgab, sich als User zu verabschieden. Twitter will versuchen, solche
Vorfälle in Zukunft zu unterbinden: Zitat aus der NZZ:
“Die Betreiber des Kurznachrichtendiensts kündigten an, dass man etwas unternehmen wolle. Nun hat Twitter in seiner Support-Datenbank dargelegt, wie Angehörige gegen Belästigungen vorgehen können. Die entsprechenden Zeilen am Ende des Dokuments finden sich allerdings erst auf der englischen Page. «Um den Wünschen von Hinterbliebenen zu entsprechen, entfernt Twitter Bildmaterial von Verstorbenen unter bestimmten Umständen.» Nahe Familienmitglieder oder «andere befugte Personen» können demnach über die E-Mail-Adresse privacy@twitter.com an das Social Network gelangen und die Löschung von Bildern oder Videos verlangen.“
Ob
Twitter oder Facebook – wenn es der Umgang rau wird, wird es für die meisten
Menschen unangenehm. Man will geliebt werden – nicht kritisiert oder gar
belästigt. Nicht umsonst gibt es auf Facebook neben dem “Gefällt-mir-Knopf“ keinen
“Das-ist-ja-doof-Knopf“.
Die
einzigen, die sich wirklich damit abfinden müssen, dass es auf Social Media
hart zugehen kann, sind jene, die sie für PR-Zwecke benutzen – zum Beispiel
Politiker. Für alle anderen User gilt es, Privates so privat wie möglich zu
halten und nur mit Menschen zu teilen, die sie kennen. Damit aus Facebook nicht
plötzlich Hatebook wird.
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