Freitag, 4. Dezember 2015

Die Roboter kommen: Ist Ihr Beruf besonders gefährdet?

Die Aussichten für den Arbeitsmarkt durch die fortschreitende Computerisierung sehen nicht grossartig aus: Fast die Hälfte aller Beschäftigten muss damit rechnen, dass ihre Jobs mittelfristig durch Maschinen erledigt werden. Nach einer Analyse des Unternehmensberaters A.T. Kearney  sind in den nächsten 20 Jahren 318 und damit ein Viertel aller Jobprofile einem hohen Automatisierungsrisiko für die nächsten zwei Dekaden ausgesetzt. Der mögliche Effekt für den Arbeitsmarkt ist drastisch, weil in diesen Bereichen fast die Hälfte der Arbeitnehmer tätig ist.

Die Studie ist auf den deutschen Arbeitsmarkt ausgereichtet, aber auch für die Schweiz von Interesse. 45 Prozent aller Beschäftigten könnten gemäss der Analyse in den nächsten 20 Jahren von einer Automatisierung betroffen sein. Allerdings, so stellen die Verfasser der Studie in einer Mitteilung fest, entfällt auch ein Beruf mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit nicht unbedingt vollständig.
Die Berechnungen von A.T. Kearney orientieren sich an Forschungsergebnissen der beiden Wissenschaftler Carl Benedikt Frey und Michael Osborne von der Oxford University, die 2013 anhand der zu erwartenden technologischen Entwicklung und heutiger beruflicher Tätigkeitsprofile die Wahrscheinlichkeit der Automatisierung von über 700 Berufen bestimmt haben. Berufe mit einer Automatisierungswahrscheinlichkeit von über 70 Prozent werden als gefährdet betrachtet.
Zu den zehn Berufen, die am meisten durch Automatisierung gefährdet sind (siehe nebenstehende Tabelle), gehören Büro- und Sekretariatstätigkeiten, Berufe in Verkauf und Gastronomie oder kaufmännischer und technischer Betriebswirtschaft. Auch Köche und Bankkaufleute sind bedroht.
Die Top zehn der nicht bedrohten Berufe betreffen vor allem Branchen, in denen Empathie oder emotionale Intelligenz gefordert sind -in der Pflege, Erziehung und Sozialarbeit oder auch bei Führungsaufgaben und in Forschung und Lehre. Nicht überraschend ist, dass auch viele MINT-Berufe  (in den Fachgebieten Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik) als Roboter-resistent gelten.

Zum Vergrössern bitte anklicken.                                        Quelle A.T. Kearney
"Es macht keinen Sinn, rasant wandelnden Jobprofilen nachzutrauern", sagt Volker Lang, verantwortlich für die Studie "Wie werden wir morgen leben?" und Partner bei A.T. Kearney. "Bei der Einführung der Eisenbahn hieß es, jetzt seien Kutscher und Droschkenfahrer bedroht. Doch tatsächlich haben technologische Innovationen und Strukturwandel bisher auch neue Jobs und Wohlstand mit sich gebracht. So wird auch die fortschreitende Automatisierung neue Optionen eröffnen, die zu neuen Tätigkeitsfeldern mit Wachstumspotential führen werden."

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