Sie haben sicher auch schon mit “like“ eine Vorliebe für etwas ausgedrückt, das Ihnen spontan gefallen hat, dass für sie aber durchaus nicht wichtig oder prägend ist. Kein Problem: Wenn der Strom an News aus dieser Quelle plötzlich zu gross wird, kann man ja den Hahn wieder zudrehen, heisst: per “unlike“ zeigen, dass man nicht mehr Fan ist. Das kann neu auch nötig werden, weil Facebook Freunde mit Werbung für Produkte oder Dienstleistungen bedient, die man mal gemocht hat. Zitat aus einem Bericht der NZZ:
“Facebook liess dazu verlauten, die Beiträge enthielten den Kontext von Freunden, welche die jeweilige Seite gemocht haben, und berücksichtigten dabei alle gewählten Einstellungen. Man wolle so Nutzern helfen, für sie relevante Pages und Inhalte zu entdecken. Viele der rund 900 Millionen Mitglieder dürften mittlerweile wissen, dass Seiten, die sie per Gefällt-mir-Button markieren, in ihrem Profil aufgelistet werden. Allerdings dürfte manchem Mitglied nicht bewusst sein, dass es damit einen Freifahrtschein dafür verteilt, in Zukunft Beiträge in seinem Namen zu publizieren."Auch für 20 Minuten Online ist das Vorgehen von Facebook einen Bericht wert:
""Wo ist das Problem?", mag sich manch einer fragen. Mitglieder teilen ihre Vorlieben täglich mit Freunden, wenn nicht gar der halben Welt. In diesem Fall ist aber alles etwas komplizierter: Wer beispielsweise die Webseite einer politischen Partei geliked hat, will in aller Regel, dass die Freunde dies sehen können. Was der Facebook-User vermutlich nicht will, ist, dass die Partei in seinem Namen politische Botschaften verbreitet, über die er keine Kontrolle hat. Insbesondere Seiten mit kontroversen Inhalten können problematisch werden. Der Zufall entscheidet, ob in der Zukunft heikle Aussagen unter dem eigenen Namen publiziert und im Freundeskreis zu sehen sind [...] Mühsam kann die neue Funktion auch für die Empfänger der Meldungen werden. Laut «ZDNet» gibt es keine Möglichkeit, die Fanseiten von Freunden zum Schweigen zu bringen – ausser man streicht den Kontakt aus seiner Freundesliste."Facebook gibt an, fast eine Milliarde Mitglieder zu haben – wieviele davon tatsächlich aktiv sind, ist wohl kaum zu ermitteln. Eines ist aber klar: Wenn das Unternehmen mit Werbung zu aufdringlich wird und es mit dem Schutz der Privatsphäre nicht mehr so genau nimmt – weil damit eben viel Geld verdient werden kann, würde das langfristig nur schaden. Es gibt je bereits Trend-Spotter, die voraussagen, dass es Facebook in einigen Jahren nicht mehr geben werde.
Wir glauben das noch nicht! Schliesslich hat das Network durchaus auch gute Seiten. Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass Sie Facebook-Werbung, die Ihnen auf die Nerven geht, ganz einfach ausblenden können? Probieren Sie es aus – ein paar Klicks genügen. Positiv finden wir auch die Tatsache, dass sich Facebook bemüht, anonyme User zu eruieren. Anonymität in einem Social Network stellt eine klare Kontradiktion dar - Ausnahmen, zum Beispiel für Anwender, die in totalitären Staaten leben, bestätigen die Regel. Im Allgemeinen darf man wohl sagen, dass es im Internet zu viel, und nicht zu wenig Anonymität gibt. Wer sich in die Niederungen der Kommentare zu Medienartikeln begibt, weiss, wovon wir reden!
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