Montag, 10. März 2014

Windows XP: den Wölfen zum Frass vorgeworfen

Am 8. April ist endgültig Schluss mit der Windows XP-Unterstützung durch Microsoft. - obwohl noch Millionen von PCs damit betrieben werden und zwar durchaus nicht nur auf privater Ebene.  Allerorten wird davor gewarnt, Windows XP nach dem Stichtag weiter zu verwenden, dies sei schlicht zu gefährlich. Ob das tatsächlich so ist, darüber gehen die Meinungen allerdings auseinander.

Am 8. April ist Schluss mit dem Microsoft-Support für Windows XP.
Für Windows sollte das Ende des Supports für Windows XP eigentlich sehr lukrativ werden. Werden die XP-User nämlich sozusagen den Cyber-Wölfen zum Frass vorgeworfen, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als auf ein moderneres OS umzusteigen, wenn sie sich nicht ohne Windows-Support den Gefahren des Internets aussetzen wollen.
Es sind nämlich Millionen von Anwender, die am 8. April ohne Support dastehen.  Aktuellen Zahlen zufolge ist Windows XP weltweit noch auf fast einem Drittel aller Computer installiert und schlägt damit Windows 8 ( 8.1), das gut zehn Prozent Nutzer hat,  um das Dreifache.  Zum Vergleich, Windows 7 ist im Moment das beliebteste MS-OS mit gegen 50 Prozent Nutzeranteil.
Was also tun, wenn der PC immer noch mit XP läuft? Da gehen die Meinungen der Experten auseinander. Zitat aus c’t magazin:
“Voraussagen dazu, wie sich die Sicherheitslage von XP ab April konkret entwickelt, sind etwa so zuverlässig wie solche für das Wetter zu Ostern. Die Zeiten, in der ein Original-XP, das ohne Router direkt am Internet hängt, binnen Sekunden infiziert war, sind allerdings längst vorbei. Im Service Pack 2 hat Microsoft in XP eine Firewall nachgerüstet, die das System vor derlei Angriffen zuverlässig schützt.
Schädlinge lauern Windows-Nutzern heute eher anderswo auf: Die Daten, die übers Internet hereinkommen, sprich E-Mail-Attachments und Web-Seiten sind die Hauptrisiken. Wer meint, dass er durch umsichtige Arbeitsweise und bewusste Auswahl besuchter Angebote ungefährdet bleibt, begibt sich auf einen morschen Holzweg. Selbst auf eigentlich vertrauenswürdigen Seiten im Netz kann Malware liegen, die den Rechner kapert. Mit jedem Monat ohne Sicherheitsupdates steigt die Chance, dass das passiert…“
Auch bei  PC-Tipp wird vor der weiteren Verwendung von Windows-XP gewarnt:
“Es war schon immer so, dass Virenscanner und Firewalls nicht 100% der Gefahren fernhalten. Virenscanner hinken den tatsächlichen Bedrohungen immer hinterher. Nehmen wir an, im Juli wird in XP eine Sicherheitslücke entdeckt, die Microsoft nicht mehr stopft. Es ist keine Kristallkugel erforderlich, um zu wissen, dass Cyberkriminelle sich für den Rest des Jahres mit Wonne auf jede Sicherheitslücke in Windows XP stürzen werden. Immerhin ist XP dann nach wie vor recht weitverbreitet - und von Microsoft im Stich gelassen. Und wenn eine Sicherheitslücke im Spiel ist, dann hilft unter Umständen auch das vorsichtigste Verhalten des Nutzers nichts. Da ist übrigens noch die Frage der Software, die Sie unter XP laufen haben: Ist da noch Office 2000 im Spiel? Sind andere Programme installiert, die auf anderen Plattformen erhebliche Updates erhalten haben? Auch Office & Co. sind vor Sicherheitslücken nicht gefeit.“
Es gibt aber auch Autoren, die nicht glauben, dass die weitere Nutzung von Windows XP für die Nutzer zur Katastrophe führt. Ip-insider.de gibt in einem ausführlichen Artikel Tipps dazu, wie XP weiterhin nutzbringend eingesetzt werden kann:
“Natürlich ist es unbedingt zu empfehlen das Betriebssystem und alle installierten Anwendungen bis zu diesem Datum auf den neusten Stand zu bringen. Sind die Rechner mit dem Internet verbunden, sollte ein aktueller und sicherer Browser eingesetzt werden, keinesfalls eine veraltete Version des Internet Explorers. Enorm wichtig ist ein guter Virenschutz für Rechner. Große Unternehmen wie Kaspersky haben abgekündigt, bis auf weiteres auch Windows XP zu unterstützen und mit Definitionsdateien für installierte Antivirenprogramme zu versorgen. Enorm wichtig für Unternehmen ist es, ein Archiv mit den vorhandenen Sicherheitspatches, Updates und Treibern anzulegen. Denn es ist zu erwarten, dass auf Dauer neue Computer nicht mehr mit Windows XP installiert werden können, weil die passenden Treiber fehlen. Für PCs auf denen Windows XP aber bereits installiert ist, sollten keine Probleme zu erwarten sein, wenn die Software und Patches alle im Unternehmen verfügbar sind.“

Wie gross die Gefahr einer Weiterbenutzung von Windows XP nach dem 8. April tatsächlich ist, können wir nur schwer beurteilen. Wer absolut keine Risiken eingehen will, muss
wohl auf ein neues OS wechseln. Wir werden im nächsten Blogeintrag auf verschiedene Vorgehensweisen und Alternativen eingehen.


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