Donnerstag, 11. Februar 2016

Verkehrte Welt? Vom Online-Shop in den Laden

Der Internet-Gigant Amazon hat kürzlich mit der Ankündigung für Schlagzeilen gesorgt, weltweit mehrere hundert Ladengeschäfte eröffnen zu wollen. Dass Internet-Shops ihre Waren mehr und mehr in echten Läden verkaufen, liegt voll im Trend und wird sich positiv auf all jene Innenstädte und Shopping-Zentren auswirken, die sich seit dem Aufkommen des digitalen Shoppings zu entleeren begonnen haben.  Für die stationären Händler wird dadurch das Leben allerdings nicht einfacher werden: Die Neuankömmlinge werden auch stationär äusserst effizient verkaufen – und alle digitalen Tricks benutzen, die sie kennen.

Macy's Department Store in New York:Ein Laden mit viel Tradition, der mit
einer Omni-Channel-Strategie noch ein paar Jahrzehnte weiter existieren will.
                                                                      Bild Mike Strand, Creative Commons
Bequemlichkeit und Einfachheit  seien es, die von der Schweizer Kundschaft beim Online-Shopping am meisten geschätzt würden, hat eine aktuelle Studie von HWZ und  Schweizerischer Post ergeben. Genau dieser Einkaufskomfort wird durch die Omni-Channel-Strategien der Händler noch gesteigert: Onlineshops, die auch über stationäre Läden verfügen, können dorthin liefern, im Geschäft Abholdienste anbieten oder Retouren entgegennehmen. Wie eine Untersuchung des EHI Handelsforschungsinstitutes kürzlich gezeigt hat, leuchtet das vielen Händlern ein:
“Der Kunde will beides: online und stationär. Deshalb betreibt schon heute jeder zweite der 1000 größten Onlineshops auch stationäre Geschäfte. Mit weiteren Neueröffnungen von Online-Händlern ist aus Sicht von 86 Prozent der befragten Händler zu rechnen. Um Kunden eine positive Einkaufserfahrung mit fließenden Übergängen zwischen den einzelnen Kanälen bieten zu können, ist deren gekonnte Vernetzung nötig. Von den Omnichannel-Services sind vor allem Instore-Order und -Return und Click & Collect bei über 40 Prozent der Händler implementiert und bei rund einem weiteren Drittel in Planung. Click & Collect führt bei vielen Unternehmen zu teils deutlichen Umsatzzuwächsen…“
Nach Einschätzung von Fachleuten erhöhe ein lokales Geschäft die Glaub- und Vertrauenswürdigkeit, schreibt die Computerwoche, zitiert aber einen Experten der glaubt, dass die Omni-Channel-Shops die etablierten Händler  in Zukunft noch stärker konkurrenzieren werden:
“Bedeutet die wachsende Omni-Channel-Lust der Online-Händler also Entwarnung für die klassischen Händler? Im Gegenteil - meint der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Der Druck auf die etablierten Händler könne dadurch sogar noch größer werden. "Ich glaube, die Online-Anbieter werden den stationären Handel neu erfinden. Sehr viel effizienter, verknüpft mit digitaler Technik", meint er und sagt voraus: "Der etablierte Handel wird hier noch einige Überraschungen erleben."

Montag, 8. Februar 2016

Smartphone-Bedienung: Lieber sprechen als Schreiben

Tippen am Smartphone gehört wohl bald der Vergangenheit an. Schon heute bedient jeder zweite Smartphone-Nutzer das Gerät mit der Stimme – zum Beispiel, um einen Anruf aufzubauen, eine SMS zu diktieren oder um nach dem Wetter zu fragen. Besonders beliebt ist die Sprachsteuerung unter jungen Smartphone-Usern: Bei den 14- bis 29-Jährigen verwenden schon 58 Prozent die Spracheingabe, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 54 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 52 Prozent. Sogar bei den Smartphone-Nutzern ab 65 gibt schon jeder Vierte Fragen oder Befehle per Stimme ein.

Diesr Screenshot von handylist.de zeigt nur einen Teil der Geräte, die mit
Sprachsteuerung erhältlich sind - das Angebot wird ständig erweitert.
                                                                                            Screenshot handylist.de
Wie beliebt die Spracheingabe am Smartphone tatsächlich ist, zeigt eine neue Studie des Digitalverbands Bitkom. Darin zeigt sich, dass die Sprachsteuerung vor allem benutzt wird, um Anrufe aufzubauen, Textnachrichten zu verfassen oder um aktuelle Informationen wie Wettervorhersagen oder Fussballresultate abzufragen. Ebenfalls beliebt ist das Navigieren oder das Starten von Apps per Spracheingabe.
Die Website turn-on.de hat übrigens eine ganze Liste von klaren Befehlen für Android-Geräte publiziert, die zur allgemeinen Systemsteuerung, zur Navigation oder zum Herausfinden allgemeiner Informationen nützlich ist. Und auf handylist.de findet sich eine grosse Anzahl von Smartphones mit Sprachsteuerung.
Die Steuerung von Mobiltelefonen hat sich in den letzten Jahren stark geändert: Die ersten Handys hatten Tasten, die mehrfach belegt waren. Entsprechend langwierig war das Tippen von SMS. Die Worterkennung beschleunigte die Tastatureingabe. Später wurde dann zudem bei bestimmten Modellen jeder Taste ein einzelner Buchstabe zugeordnet. Beim Smartphone wurde die physische Tastatur durch ein Touch-Display ersetzt. Die neuen Betriebssysteme der Smartphones unterstützen in aller Regel Sprachbefehle. Für den Durchbruch auf dem Massenmarkt sorgte Apple im Jahr 2011. Damals stellte das Unternehmen die Spracherkennungssoftware Siri für das iPhone 4s vor. Ein Jahr später zog Google mit Google Now nach. Die Verarbeitung der Spracheingabe geschieht dabei nicht auf dem Mobiltelefon, sondern auf Servern der Unternehmen. Dieses Verfahren erhöht die Zuverlässigkeit beim Erkennen der gesprochen Befehle. Allerdings sind dafür schnelle mobile Internet-Verbindungen notwendig. Die Spracherkennung profitiert also vom Trend zum Cloud Computing, schnelleren mobilen Internetverbindungen aber auch von mobilen Daten-Flatrates.

Wir glauben, dass sich Spracherkennung in den nächsten Jahren noch viel stärker durchsetzen wird; für viele User wird das Schreiben dann – zumindest am Smartphone – endgültig der Vergangenheit angehören. 

Dienstag, 2. Februar 2016

Amazon und die Hassliebe der Kunden

Der beliebteste Webshop ist Amazon; der unbeliebteste Webshop ist – ebenfalls Amazon. Diese Hassliebe zum grössten Online-Shop der Welt zeigt sich in einer repräsentativen deutschen Marktstudie, die zur kommenden Internet World Messe in München durchgeführt wurde. Der Grund für die zwiespältigen Gefühle der Konsumenten liegt daran, dass Amazon im Online-Shop so ziemlich alles richtig macht, um den Einkauf schnell und unkompliziert über die Bühne zu bringen. Der mit Abstand am meisten bevorzugte Webshop ist auch dann Amazon, wenn andere Webshops niedrigere Preise bieten. Ein ungutes Gefühl bleibt aber bei vielen Kunden, weil sie finden, der Internet-Gigant gehe nicht korrekt mit seinen Mitarbeitern um.

Man machts nicht gern, kauft aber trotzdem dort ein, wo es am einfachsten
oder am günstigsten ist.                                      Grafik Internet World Messe 
Rund 40 Prozent der deutschen Online-Nutzer haben einen Webshop, bei dem sie besonders gern und oft einkaufen – sogar dann, wenn andere Online-Shops preisgünstiger sind. Bei den meisten von ihnen (57 Prozent) ist dies Amazon. Es folgen mit großem Abstand eBay (6 Prozent) und Zalando (3 Prozent) Wer beim Online-Kauf Amazon bevorzugt, legt besonders viel Wert auf einen einfachen Bestellvorgang. Amazon-Einkäufer verweisen ausserdem besonders häufig auf die schnelle Lieferung. Zu den Amazon-Fans zählen übrigens überproportional Männer und einkommensstarke Personen.
Auf die Frage, ob es einen Online-Shop gibt, bei dem sie nicht gern einkaufen, es aber dennoch tun, wird ebenfalls mit Abstand am häufigsten Amazon mit 58 Prozent genannt. Insbesondere Kunden mittleren Alters kaufen mit ungutem Gefühl bei Amazon ein. Das Negativ-Image ist den befragten Kunden zufolge zumeist auf das Thema Arbeitsbedingungen zurückzuführen.
Laut Studie geben 86 Prozent der befragten Internet-Nutzer an, dass es für sie besonders wichtig ist, dass das Einkaufen im Webshop schnell und einfach vonstattengeht. Dieser Faktor liegt damit deutlich vor anderen Aspekten wie günstigen Preisen oder einem speziellen Einkaufserlebnis. Unabhängig davon, ob man Amazon zu seinem Lieblingsshop erklärt oder nicht, Amazon macht aus Kundensicht vieles richtig: Schnell auffindbare Produkte im Webshop und eine einfache, unkomplizierte Bestell- und Retourenabwicklung werden mit erneuten Einkäufen belohnt.
Für die Studie wurden 3000 Internet-User über ihre Kundenerfahrungen in Webshops befragt. Sie wurde von Fittkau & Maaß Consulting durchgeführt.


Montag, 1. Februar 2016

Selfies, Narzissten, Psychopathen und Social Media

Das digitale Zeitalter und der grassierende Selfie-Wahn verhelfen Narziss und Narzissmus zu einer vielzitierten Renaissance. Körperliche Schönheit und Selbstverliebtheit war schon bei den alten Griechen ein Thema. Der Poet Ovid zum Beispiel erzählt die Geschichte des Narziss, der nur sich selbst liebt und alle anderen Verehrerinnen und Verehrer wegstösst. Der egozentrische Schönling nimmt ein böses Ende: Seine Selbstverliebtheit bringt ihm den frühen Tod. Ein Schicksal, dass hoffentlich niemanden ereilen wird, weil er oder sie zu viele Selfies ins Netz stellt Das heisst allerdings nicht, dass die digitale Selbstdarstellung Ihrem Ruf oder Ihren Beziehungen nicht schaden kann.

Das böse Wort vom Narzissmus taucht vor allem im Zusammenhang mit Social Media und Selfies immer wieder auf. Allerdings muss gleich angefügt werden, dass sich die digitalen Narzissten nicht davon beeindrucken lassen, dass ein schöner Jüngling im Vor-Christlichen Griechenland an seiner Eitelkeit zu Grunde ging:
“Eines Tages setzte sich Narkissos an den See, um sich seines Spiegelbildes zu erfreuen, woraufhin durch göttliche Fügung ein Blatt ins Wasser fiel und so durch die erzeugten Wellen sein Spiegelbild trübte. Schockiert von der vermeintlichen Erkenntnis, er sei hässlich, starb er. Nach seinem Tode wurde er in eine Narzisse verwandelt.“
Immerhin gibt es aber klare Hinweise darauf, dass der digitale Selfie-Wahn mehr mit Narziss zu tun haben könnte, als uns lieb sein kann. Die Medien haben schon vor ein paar Monaten über eine amerikanische Studie zum Thema berichtet, die das diesbezügliche Verhalten von Männern beleuchtet:
“Vermutet wird es schon, seit es das Selfie in den medialen Alltag geschafft hat: Dass jene, die häufig inszenierte Selbstportraits in sozialen Netzwerken verbreiten, eher Narzissten sind, als Menschen, die sich damit zurückhalten. Forscher der Ohio State University haben nun die wissenschaftliche Grundlage für diese These geliefert - zumindest für Männer. „Es ist nicht überraschend, dass Männer, die viele Selfies posten und viel Zeit damit verbringen, diese zu bearbeiten, zu Narzissmus neigen, aber es ist das erste Mal, dass dies in einer Studie belegt wird“, sagt Jesse Fox, Dozentin für Kommunikation an der Ohio State University und verantwortlich für die Studie. Darüber hinaus – und das ist für Fox das eigentlich Interessante an der Studie – wiesen die inszenierenden Selbstdarsteller auch eher andere antisoziale Charakterzüge auf und seien eher psychopathisch veranlagt als Männer, die seltener Selfies machen…“
So sah John William Waterhouse im Jahr 1903 Narziss und Echo. Hätte er ein
Smartphone gehabt, wäre er vielleicht nicht ertrunken... Wikimedia Commons
Die gleiche Studie hat übrigens auch gezeigt, dass Männer mit psychopathischen Zügen nicht dazu neigen, ihre Bilder vor dem Absenden zu optimieren. Impulsivität sei typisch für Psychopathen; Diese Menschen wollen sich selbst sehen, aber sie wollen keine Zeit damit verbringen, die Bilder zu bearbeiten.
Aber wie sieht es denn nun mit den Frauen aus. Peter Praschl lässt sich in der Welt darüber aus – und es ist zu hoffen, dass sein Aufschrei zumindest teilweise ironisch gemeint ist:
“Schließlich lässt sich nur schlecht ignorieren, wie viel Leid Männern von Frauen angetan wird, die in sozialen Netzen unterwegs sind. Die haben ja tatsächlich Beziehungen. Man merkt es an den Fotos ihrer Küchentische, an denen nicht bloß ein einziger Stuhl steht, an den Bildern aus den Restaurants, in denen für zwei gedeckt ist, oder daran, dass die Urlaubsfotos so profimäßig aufgenommen sind, wie es weder mit Selfie-Sticks oder der helfenden Hand eines Touristen gelingt. Lauter Indizien, dass da noch einer sein muss – der Mann, der nicht im Bild ist. Weil er nicht so gut aussieht, weil er abdrücken muss, weil er immerzu dasselbe Paar Jeans trägt oder weil er sich immer noch keinen Bart wachsen lassen will, der mit den Bärten der anderen Männer mithalten könnte…“
Die neuste Studie zum Thema kommt aus den USA und will herausgefunden haben, dass Personen, die mehr Selfies ins Net stellen, mehr Schwierigkeiten mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin haben:
“Eine wesentliche Rolle spielen hier Neid und Eifersucht, da der Partner viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und Komplimente anderer bekommt. Die Wissenschaftler um Jessica Ridgway und Russell Clayton nehmen an, dass sich eifersüchtige Partner bedroht fühlen und dazu tendieren, den Account des Partners zu durchforsten und zu kontrollieren. Auf Dauer werde dadurch die Beziehung belastet und nicht selten sind Streit, Betrug oder gar das Beziehungsende die Folge.“
Kein Wunder.
Wie erklärt doch heilpraxis.de die digitalen Narzissten:
“ Menschen die narzisstische Störungen haben, lieben sich per Definition vor allem selbst. Sie sind nicht nur eitel, sondern suchen auch die Aufmerksamkeit: Dafür sind die sozialen Medien bestens geeignet.“

Mittwoch, 27. Januar 2016

Die einen stört die Werbung, die anderen der Werbeblocker

Der grösste Teil von Usern, die wissen was ein Werbeblocker ist, die Software selber aber noch nicht nutzen, würden darauf verzichten, wenn sie selbst entscheiden könnten, ob und wann sie Online-Werbung anschauen wollen. Zu diesem Ergebnis kommt eine weltweite Studie im Auftrag der Videowerbe-Plattform Teads. Demnach lösen besonders Pop-up-Anzeigen den Adblocking-Impuls aus; für 80 Prozent der Ad-Blocker-Nutzer waren sie denn auch der Hauptgrund für die Installation derartiger Software. Sehr ärgerlich sind aus Nutzersicht auch sogenannte Pre-Roll-Videoanzeigen, die vor den eigentlichen Inhalten ablaufen. Für viele Ad-Blocker-Nutzer ist das die aufdringlichste Werbung überhaupt.

Pech gehabt: Wer die Werbung nicht will, kommt nicht rein. Beim amerikanischen
Nachrichtenmagazin Forbes versteht man bezüglich Werbeblockern keinen Spass.
                                                                                                       Screenshot Forbes.com
Software, die am Computer Werbung blockiert, ist extrem populär. Untersuchungen zeigen, dass im letzten Jahr rund 200 Millionen Menschen davon Gebrauch machten – Tendenz stark steigend. In der Schweiz sind es rund 15 Prozent der User (ein gleich hoher Prozentsatz wie in Grossbritannien), die Internetwerbung blockieren. Das sind rund 1,1 Millionen Menschen. Zum Vergleich: In Deutschland benutzen 25 Prozent und in Griechenland gar 37 Prozent der User einen Adblocker. Wie die oben erwähnte Teads-Studie zeigt, braucht die Werbeblocker-Software nicht viel Werbung, um Verbreitung zu finden: Ein grosser Teil des Publikums scheint Werbung derartig ärgerlich und irrelevant zu finden, dass gerne nach einem Adblocker gegriffen wird; bei der Verbreitung spielen denn auch persönliche Empfehlungen eine wichtige Rolle.
Dieser massenhafte Einsatz von Ad-Blockern bedroht vor allem die Verlagsbranche, die ihre Online-Inhalte über Werbung finanzieren. Immerhin wird der Ausfall an Werbegeldern in einer US-Studie im letzten Jahr auf über 20 Milliarden Dollar geschätzt. Beunruhigend für die Werbebranche dürfte auch die Tatsache sein, dass vor allem junge User, sprich Millennials, Werbung blockieren (in den US sind es volle 63 Prozent).
Dass die Nutzer zunehmend mobil per Handy oder Tablet surfen, verschärft die Situation weiter. Denn offensichtlich stört Werbung dort noch mehr. 69 Prozent der in der Teads-Studie Befragten, die auf ihren mobilen Geräten einen Ad-Blocker installiert haben, finden Werbung auf dem Smartphone noch störender als am heimischen PC. Nur jeder Dritte, der einen Adblocker auf mobilen Geräten verwendet (36 Prozent), hat diese auch auf dem Desktop installiert. Eine Untersuchung der New York Times gibt klare Hinweise darauf, dass Werbung nicht nur blockiert wird, weil sie stört, sondern auch, weil sie das Surfen verlangsamt. Durch den Einsatz von Werbeblockern steigerte sich die Geschwindigkeit von mobilen Websites signifikant, genauso wie die Akkulebensdauer der getesteten iPhones.
Es gibt also durchaus Gründe dafür, Werbeblocker einzusetzen – und in der Werbebranche gibt es verschiedene Ansätze, das Problem anzugehen. Eine sehr robuste Option benutzt zum Beispiel der Axel Springer Verlag mit der Bild-Zeitung. Wer einen Werbeblocker eingeschaltet hat, kann Bild.de nicht besuchen. Das Selbe gilt für das amerikanische Magazin Forbes.com sowie für die britische Zeitung The Telegraph. (Beim Telegraph scheint man noch zu experimentieren; die Werbeblocker-Barriere ist nur zeitweise installiert.)
Experten gehen davon aus, dass diese Sperren sich negativ auf die Besucherzahlen der entsprechenden Websiten auswirken. Ausserdem ist nicht klar, ob dieser autoritäre Ansatz auch den Werbern hilft.
Einen kommunikativeren Ansatz hält man beim Videowerbungsspezialisten Teads für wirksamer:
 "Die Verbraucher wünschen sich Werbung, die ihr Online-Erlebnis nicht stört. Wenn wir das Adblocking-Problem lösen wollen, müssen wir diesen Wunsch endlich respektieren. Wir müssen dem User die Chance geben, sich aktiv dafür oder dagegen zu entscheiden,Werbung anzusehen“, sagt Managing Director Christian Griesbach.
Vorbilder dafür gibt es schon längere Zeit, zum Beispiel bei YouTube. Dort haben User die Wahl, Werbespots nach fünf Sekunden wegzuklicken, wenn sie sich nicht anschauen wollen. Das macht durchaus Sinn. Wer glaubt denn daran, dass aufgezwungene Werbung, die den Verbraucher nicht interessiert, wirksam ist?