Wer hat nicht schon ein Telefongespräch geführt und gleichzeitig e-Mail gelesen, oder sogar beantwortet. Das ist für die Person am anderen Ende besonders lästig, weil diese in der Regel schnell merkt, dass der Gesprächspartner nicht bei der Sache ist. Das kann – nicht nur im Geschäftsleben – zu Verstimmungen führen und andere unangenehme Folgen haben. Mediales Multitasking ist aber nicht nur unhöflich, sondern auch ineffizient, wie Wissenschaftler von der Stanford Universität herausgefunden haben. Zitat aus einem Spiegel-Artikel zum Thema:
“Die Multitasker konnten zwar besser mehrere Medien gleichzeitig bearbeiten.
Unwichtige Informationen, die für die Fragestellung irrelevant waren, konnten
sie jedoch schlechter wegfiltern. Sie benötigten mehr Zeit, eine Aufgabe zu
lösen, wenn zwischendurch störende Signale eingeblendet wurden. Sie waren zudem
sehr leicht abzulenken und schenkten Dingen Beachtung, die für die Aufgabe, die
sie lösen sollten, eigentlich unwichtig waren. Wenn die Probanden nicht gestört
oder abgelenkt wurden, lösten beide Gruppen die Aufgaben gleich gut. Die
Multitasker konnten auch schlechter zwischen Aufgaben hin und her wechseln. Ein
Teil ihrer Aufmerksamkeit blieb offenbar jedesmal an der alten Aufgabe hängen,
berichten die Forscher. Noch ist unklar, ob der Aufmerksamkeitsverlust eine
Folge des Multitaskings ist. So könnte es auch sein, dass Menschen, die sich
generell schlecht auf eine Aufgabe alleine konzentrieren können, zum
Multitasking neigen. Nach Ansicht der Forscher muss dies zunächst geklärt
werden, um die Konsequenzen des Multitaskings abzuschätzen.“
Neuro-Wissenschaftler wie Gary Aston-Jones, von der Medizinischen Universität von South Carolina, sind über die längerfristige Ausirkungen dieser Erkenntnisse auf unsere Gesellschaft besorgt. Multitasking fördere möglicherweise unsere Ablenkbarkeit und schädige unsere Fähigkeiten, uns über längere Zeit zu konzentrieren, sagte Aston-Jones im Gespräch mit CNN.
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