Dienstag, 1. September 2009

Software auf Abruf – doch nicht so günstig?

Das neudeutsche Wort heisst SaaS (Software as a Service), und dem Konzept wurde eine grosse Zukunft vorhergesagt. Jetzt zeigt eine Untersuchung von Gartner, dass zahlreiche Unternehmen, vor allem auch KMU, nicht mit den SaaS-Lösungen zufrieden sind.

SaaS wurde in den letzten Jahren vor allem deshalb angepriesen, weil dadurch die Server-Infrastruktur im Unternehmen im Rahmen gehalten werden kann. Mit SaaS wird auf Software durchs Netzwerk zugegriffen, genau dann, wenn sie gebraucht wird - im Gegensatz zum traditionellen Geschäftsmodell, wo eine Software (eigentlich eine Lizenz zum Gebrauch der Software) zu einem festen Preis verkauft und auf dem Computer des Kunden installiert wird. SaaS soll also die Kosten senken. Wie die Gartner-Analysten herausgefunden haben, stimmt das oft nicht. Zitat aus CIO:

“Insgesamt sind die Firmen mit SaaS-Lösungen nur mäßig zufrieden. Auf einer
Skala von eins bis sieben ermittelten die Marktforscher über alle Bereiche
hinweg einen Durchschnittswert von 4,72. […] Von den Unternehmen, die sich
entschieden, vorhandene SaaS-Anwendungen abzuschalten, hatten 67 Prozent
Schwierigkeiten bei der Integration. Die Hälfte kritisierte die hohen
Service-Kosten für SaaS und ein Drittel die geringe Flexibilität der
Anwendungen, etwa im Hinblick auf Prozessanpassungen. Den Marktforschern zufolge
widersprechen diese Ergebnisse diametral der allgemeinen Einschätzung und dem
Selbstbild der Anbieter, SaaS könne IT-Kosten senken oder sei problemlos
integrierbar.“
Schon im Februar dieses Jahres war eine Gartner-Studie publiziert worden, die den SaaS-Euphorikern einen Dämpfer aufsetzte. Die Dienstleistung bringe nur kurzfristig Vorteile, hiess es da. Langfristig könne SaaS sogar teurer sein, als gekaufte Software.

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