Donnerstag, 26. Januar 2012

Lego im digitalen Zeitalter: Weltall statt Kinderstube

Die technische Entwicklung geht so rasant voran, dass wir oft vergessen, was sie allein in den letzten Jahren ermöglicht hat. Zum Beispiel das Dokumentieren eines Lego-Weltraumfluges mit digitalen Kameras, die hochwertig und trotzdem so billig sind, dass sich jeder Sek-Schüler eine leisten kann.

Kodak hat sie grösstenteils verpasst, die digitale Revolution. Das hat zum Bankrott geführt. Filmrollen sind endgültig gestorben, es lebe das digitale Bild. Das haben sich auch zwei 17jährige Schüler in Toronto, Kanada, gedacht, die sich vorgenommen hatten, mit ihren Legobausteinen etwas mehr zu machen, als nur in der Stube zu spielen. Sie schickten ihren Lego-Mann zusammen mit der Kanadischen Flagge auf eine Reise, die nahezu ins Weltall führte; und sie haben die Bilder von der Reise, mit denen sie ihr Experiment dokumentieren können. Ein Wetterballon diente als Transportmittel, diverse Digitalkameras reisten mit, um den Reisenden zu filmen und zu fotografieren.
Lego-Mann stieg 24000 Meter in die Höhe. Immerhin so hoch, dass der Himmel nicht mehr blau, sondern schwarz erscheint und die Krümmung der Erde klar erkennbar ist.
Dann platzte der Ballon, und Legomann raste wieder der Erdoberfläche entgegen – man hört auf dem Video das laute Rauschen des Fahrtwindes. Nach 97 Minuten war der Trip zu Ende – in einer Wiese, 122 Kilometer vom Fussballfeld entfernt, wo er begann.
Die beiden Schüler, die für die gesamte digitale Ausrüstung umgerechnet weniger als 500 Franken bezahlt hatten (und den Landefallschirm selbst genäht hatten), konnten ihre Videoaufnahmen dort einsammeln – sie hatten vorgesorgt und die notwendige GPS-Technologie eingebaut.

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