Freitag, 19. Juli 2013

Hiobsbotschaften (und Chancen) für den PC-Markt

Schon wieder eine Hiobsbotschaft, die den PC-Markt betrifft. Herkömmliche Computer, sprich Desktop und Laptop PCs, verkaufen sich immer schlechter. Ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen - im Gegenteil. Ersetzt werden die PCs in den meisten Fällen durch Tablets – diese kosten weniger, sind handlicher, einfacher zu bedienen und leistungsfähig genug, um den Ansprüchen der meisten Anwender zu genügen.

Nicht alle Tablets sind populär - wie Microsofts Surface beweist. Woran
liegts? Etwa an der Werbung für das Gerät?
Im zweiten Quartal dieses Jahres wurden gemäss Marktforschungsunternehmen Gartner weltweit rund 11 Prozent weniger Desktop-PCs verkauft, als noch im letzten Jahr – das sind 76 Millionen Geräte.
DieForschungsabteilung der Deutschen Bank hat kürzlich das Phänomen des schrumpfenden PC-Marktes einem Erklärungsversuch unterzogen. Die Experten weisen darauf hin, dass die Gesamtzahl aller internetfähigen Endgeräte in den nächsten Jahren jährlich um 10 Prozent ansteigen wird. Allerdings vollziehe sich, so die DB-Experten, innerhalb der Endgeräte-Klassen ein dramatischer  Bedeutungswandel:
“So gewinnen Tablets immer mehr Zuspruch und dürften in dieser Frist ihren Anteil an allen Neuverkäufen von 5 Prozent auf dominante 48 Prozent ausbauen. Gleichzeitig können die Laptops bei der absoluten Verkaufszahl nicht mehr allzu stark zulegen, sodass ihr Anteil an allen Neuverkäufen von 55 Prozent auf 33 Prozent sinken dürfte. Am deutlichsten aber trifft der Umbruch die Desktops. Diese verlieren bereits heute und weiter anhaltend nicht nur relativ zu den beiden anderen Endgeräte-Klassen, sondern auch bezüglich der absoluten Verkaufszahlen.“
Die Forscher der Deutschen Bank weisen darauf hin, dass die technischen Fortschritte der Tablet-Computer, der deutliche Preisverfall und die wachsende Verbreitung von Cloud-Computing zur steigenden Popularität der Geräte beitragen. In Unternehmen würden Tablets heute nicht mehr nur im Vertrieb, sondern auch in der Wartung und der Fertigung eingesetzt. Ausserdem gebe es regionale Unterschiede:
“In regionaler Hinsicht bedeutend sind die sich ändernden Nutzungsgewohnheiten in den hoch entwickelten Ländern, aber auch den Schwellenländern. In den hoch entwickelten Ländern fühlen sich immer mehr Nutzer mit den Tablet-Anwendungen so gut versorgt, dass sie in der nächsten Generation beim Ersatzkauf auf einen zusätzlichen Desktop bzw. Laptop verzichten. Die besondere Dynamik des Umbruchs gründet allerdings auf die Entwicklung in den Schwellenländern. Hier meidet ein immer größerer Anteil der schnell wachsenden Kundengruppe die althergebrachten Alternativen und setzt schon bei der Erstausstattung allein auf Tablets.“

Mit anderen Worten: Der Wechsel ins mobile Tablet- (und Smartphone) Zeitalter wird wahrscheinlich eher schneller gehen, als die Experten annehmen. Das zeigt sich schon, wenn frühere Marktprognosen mit aktuellen Verkaufszahlen verglichen werden. Allerdings sind nicht alle Tablets gleich. Microsoft scheint zum Beispiel mit seinem Surface-Tablet eher Mühe zu haben. Gemäss aktuellen Berichten, schreibt der Konzern im aktuellen Quartal 900 Millionen Dollar für nicht verkaufte Geräte ab.

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